Wärmeübergabestation – Funktion, Kosten und Nutzen

Fernwärme ist vor allem für Gebäude in Ballungsgebieten eine attraktive Art zu heizen. Damit das funktioniert, ist eine Wärmeübergabestation unabdingbar. Sie überträgt einfach gesagt die Energie von einem Wärmenetz in den Heizkreislauf eines Gebäudes. Aber wie funktioniert sie und wann lohnt sich der Anschluss?

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Die wichtigsten Fakten auf einen Blick

  • Wärmestation für Übertragung von Wärme zuständig
  • Unterscheidung zwischen direkter und indirekter Versorgung
  • Kosten bei der Anschaffung zwischen 5.000 und 10.000 €
  • Je mehr Abnehmer, desto wirtschaftlicher der Fernwärmeanschluss

Was ist eine Wärmeübergabestation?

Eine Fernwärmestation, auch Wärmeübergabestation oder Fernwärmeübergabestation genannt, ist eine zentrale Komponente in einem Fernwärmenetz. Sie dient als Schnittstelle zwischen dem vorhandenen Fern- oder Nahwärmenetz und dem internen Heizkreislauf eines Gebäudes. Die Hauptaufgabe einer Fernwärmestation besteht darin, die durch Fernwärme gelieferte Wärmeenergie effizient und sicher in den internen Heizkreislauf und gegebenenfalls in die Warmwasserversorgung eines Gebäudes zu übertragen.

Wärmeübergabestation sorgt für Effizienz

Die Fernwärmeübergabestation regelt nicht nur die Wärmeübertragung, sondern überwacht und steuert auch die Vor- und Rücklauftemperatur, den Druck und die Durchflussmenge der Fernwärme. Moderne Übergabestationen sind oft mit Steuerungs- und Messsystemen ausgestattet, die eine effiziente und bedarfsgerechte Anpassung der Wärmezufuhr ermöglichen. Das alles sorgt für hohe Energieeffizienz und einen geringen Energieverbrauch.

Wie funktioniert eine Fernwärmeübergabestation?

Die Fernwärmeübergabestation sorgt also dafür, dass die Wärmeenergie aus dem Fernwärmenetz in das jeweilige Gebäude übertragen wird. Dieser Vorgang lässt sich in folgenden Schritten darstellen:

  1. Wärmeaufnahme: Die in Kraftwerken erzeugte Fernwärme kommt über isolierte Rohrleitungen bei der Übergabestation an – in der Regel als heißes Wasser oder Dampf.
  2. Wärmeübertragung: Im Kern der Fernwärmeübergabestation befindet sich der Wärmeübertrager. Er sorgt für die Übertragung der Wärmeenergie vom Fernwärmenetz in den internen Heizkreislauf, ohne dass die Stoffe direkt miteinander in Kontakt kommen.
  3. Regelung und Steuerung: Moderne Fernwärmeübergabestationen sind mit Regelungs- und Steuerungstechnik ausgestattet, die eine präzise Anpassung der Wärmeversorgung an den tatsächlichen Bedarf im Gebäude ermöglicht. Dazu gehören Systeme zur Regulierung der Vor- und Rücklauftemperatur, des Drucks und der Durchflussmenge des Wärmeträgers.
  4. Wärmerückgabe: Nachdem die Wärmeübertragung stattgefunden hat, fließt das gebrauchte Heizwasser über die Fernwärmeübergabestation zurück in das Wärmenetz des Energieversorgers. Ein Wärmemengenzähler erfasst dabei die entnommene Wärmemenge.

Eine Wärmeübergabestation besteht somit aus vielen Bestandteilen. Insbesondere Sicherheitsventile, Druckminderer und andere Schutzeinrichtungen sind wesentlich. Sie dienen dazu, das System vor Überdruck, Überhitzung oder anderen potenziellen Problemen zu schützen.

Welche Arten von Fernwärmestationen gibt es?

Fernwärmestationen lassen sich meist nach ihrer Funktionsweise klassifizieren. Die wesentlichen Arten von Fernwärmestationen sind direkte und indirekte Versorgung:

  • Direkte Fernwärmestationen ermöglichen einen direkten Durchfluss des Fernwärmeträgermediums (meist Wasser) durch das gebäudeinterne Heizsystem. Das bedeutet, dass das Wasser aus dem Fernwärmenetz direkt in die Heizkörper und Warmwasserbereitung des Gebäudes zirkuliert. Diese Art ist einfacher aufgebaut, birgt aber das Risiko einer Kontaminierung und ist weniger flexibel in der Temperaturregelung.
  • Indirekte Fernwärmestationen nutzen einen Wärmeübertrager, um die Wärme vom Fernwärmenetz auf den internen Heizkreislauf zu übertragen, – ohne dass die Flüssigkeiten in direkten Kontakt kommen. Diese Trennung erhöht die Sicherheit, Hygiene und ermöglicht eine feinere Steuerung der Heiz- und Warmwassertemperaturen. Die meisten modernen Anlagen sind von diesem Typ.

Unterstation, Hausstation und Co.

Im Fachjargon gibt es nicht nur die „eine“ Fernwärmeübergabestation. Stattdessen werden alle Komponenten als einzelne Stationen betrachtet. Worin sich eine Hausstation von einer Hausanlage unterscheidet, lesen Sie beim Energieeffizienzverband für Wärme, Kälte und KWK (AGFW).

Wie groß ist eine Fernwärmeübergabestation?

Großstationen dienen der Versorgung von ganzen Wohnblöcken, Industrieanlagen oder Stadtteilen. Sie verfügen über hohe Leistungskapazitäten und oft über erweiterte Regel- und Steuerungsoptionen. Kompaktstationen sind für Einzelgebäude oder kleinere Wohnanlagen konzipiert. Sie sind platzsparend und oft als vorgefertigte Module erhältlich, die alle notwendigen Komponenten für den Anschluss und Betrieb enthalten. Zum Vergleich: Für den Betrieb einer Ölheizung wird häufig ein ganzer Raum für die Öltanks verwendet. Kompakte Wärmeübergabestationen hingegen nehmen oft nicht mehr als ein Quadratmeter Platz in Anspruch.

Wie groß eine Wärmeübergabestation sein muss, hängt also primär vom individuellen Wärmebedarf ab, das heißt auch, ob die Wärme nur zum Heizen oder auch zur Warmwasserbereitung benötigt wird. Übergabestationen gibt es im Leistungsbereich von 5 Kilowatt für Einfamilienhäuser bis 20 Megawatt für Krankenhäuser.

Was kostet eine Wärmeübergabestation?

Die Kosten für eine Wärmeübergabestation setzen sich aus mehreren Faktoren zusammen. Dazu gehören

  • die Hardware: Wärmeübertrager, Pumpen, Mess- und Regelungstechnik,
  • die Planung, • die Installation und
  • die Inbetriebnahme.

Im Schnitt kostet eine Wärmeübergabestation in der Anschaffung zwischen 5.000 und 10.000 Euro. In den meisten Fällen stellt der örtliche Energieversorger die Station zur Verfügung und die Kosten können mit dem monatlichen Abschlag abbezahlt werden.

Laufende Kosten halten sich in Grenzen

Ist das Gebäude einmal an das Wärmenetz angeschlossen, fallen laufende Kosten an. Die Kosten unterscheiden sich bundesweit stark, da sie auch vom jeweiligen Fernwärmenetz abhängig sind. Eines in Ballungsgebieten mit vielen Abnehmern ist für den Anbieter deutlich günstiger zu unterhalten als weitverzweigte Netze im ländlichen Raum mit wenigen Abnehmern.

Wer die Fernwärme-Kosten berechnen will, sollte möglichst keine durchschnittlichen Werte verwenden, sondern die des örtlichen Fernwärme-Versorgers. Zum Vergleich können die durchschnittlichen Fernwärme-Kosten aus dem bundesweiten Heizspiegel dienen: Demnach kostet eine Kilowattstunde derzeit 11,85 Cent beziehungsweise eine Megawattstunde 118,85 Euro.

Entwicklung der Heizkosten in Deutschland (pro Jahr): Prognose für Wohnung 2019: Fernwärme 910 Euro; Heizöl 845 Euro; Erdgas 735 Euro; Wärmepumpe 705 Euro.

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Wann lohnt sich eine Fernwärmestation?

Als Faustregel gilt: Je mehr Abnehmer am Fernwärmenetz angeschlossen sind, desto wirtschaftlicher ist der Anschluss. Abgesehen vom finanziellen Aspekt ist die Entscheidung für einen Fernwärmeanschluss auch ökologisch sinnvoll. Denn Fernwärme wird schon heute zu 30 Prozent mit erneuerbaren Energien erzeugt. Wer mit Blick auf das Gebäudeenergiegesetz (GEG) schon heute auf der sicheren Seite stehen möchte, für den ist Fernwärme eine gute Lösung.

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