Zwischensparrendämmung: Aufbau, Dicke & Kosten

Die Zwischensparrendämmung ist die am weitesten verbreitete Methode der Dachdämmung. Sie ist kostengünstig und relativ unkompliziert anzubringen. In diesem Beitrag erfahren Sie alles über die Kosten, den Aufbau und die notwendige Dicke des Dämmmaterials.

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Die wichtigsten Fakten auf einen Blick

  • Zwischensparrendämmung ist gängigste Methode der Dachdämmung
  • Dämmmaterial von innen zwischen den Sparren angebracht
  • nachträglicher Einbau möglich
  • für geübte Hobbyhandwerker*innen geeignet
  • Kosten: ca. 70 – 120 € pro Quadratmeter
  • Dämmdicke: abhängig von den baulichen Voraussetzungen und dem gewünschten U-Wert

Was ist eine Zwischensparrendämmung ?

Die Zwischensparrendämmung ist die gängigste Methode der Dachdämmung. Bei dieser Methode wird das Dämmmaterial von innen zwischen den Sparren angebracht. Deshalb ist die Zwischensparrendämmung besonders geeignet, wenn ein Dachausbau, aber keine umfassende Dachsanierung ansteht. Sparren oder Dachsparren sind Konstruktionshölzer, die vom First bis zur Traufe verlaufen und die Dachhaut tragen.

Aufbau Zwischensparrendämmung

Dachdämmung von innen ist deutlich kostengünstiger als die Aufsparrendämmung, weil sie keine Neueindeckung des Dachs erfordert. Geübte Hobbyhandwerker*innen können die Zwischensparrendämmung selbst einbauen und so zusätzlich Kosten sparen. Jedoch ist dabei mit Genauigkeit vorzugehen, da es durch Wärmebrücken schnell zu Feuchtigkeitsschäden kommen kann. Die Zwischensparrendämmung wird häufig mit anderen Methoden der Dachdämmung kombiniert. Sie wird gemeinsam mit der Untersparrendämmung und auch mit der Aufsparrendämmung umgesetzt, um Wärmebrücken zu vermeiden und den U-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient) des Daches zu verbessern.

Aufbau einer Zwischensparrendämmung

Bei der Zwischensparrendämmung wird der Dämmstoff lückenlos zwischen die Sparren geklemmt. Die Dämmung muss dicht an den Sparren anliegen, deshalb wird der Dämmstoff etwas breiter als der Sparrenzwischenraum zugeschnitten. Danach wird eine Dampfbremsfolie raumseitig montiert und luftdicht verklebt. Das verhindert Feuchteschäden durch eindringendes Kondenswasser.

Als Dämmmaterial kommen ökologische sowie konventionelle Dämmstoffe zum Einsatz.

  • Ökologische Dämmstoffe: Hanf, Flachs, Jute, Kork, Schilf, Stroh, Holzfaser, Holzspäne, Holzwolle, Zelluslose, Seegras, Wiesengras-Zellulose, Schafwolle
  • Konventionelle Dämmstoffe: Mineralwolle, Mineralschaum, Polyurethan, Polysterol, Kalziumsilikatplatten, Schaumglas, Phenolharzschaum, Perlite

Auch eine Einblasdämmung zwischen den Sparren ist möglich. Charakteristisch für diese Dämmmethode ist eine abschließende Bekleidung aus Gipsplatten, Holzwerkstoffplatten oder Profilholz. Mehr erfahren Sie in unserem Beitrag zur Einblasdämmung.

Sparren nicht hoch genug für Dachdämmung – was tun?

Wenn die Sparren nicht hoch genug für die gewünschte Dachdämmung sind, gibt es zwei Optionen. Entweder werden die vorhandenen Sparren aufgedoppelt, das bedeutet, dass sie durch aufgelagerte Kanthölzer erhöht werden. Oder die Zwischensparrendämmung wird durch eine Untersparrendämmung ergänzt. Eine zusätzliche Untersparrendämmung verhindert Wärmebrücken und verschafft zusätzlichen Kälte, Hitze- und Lärmschutz.

Dämmplatten werden zwischen die Sparren angebracht(c) iStock.Com LianeM

Zwischensparrendämmung und Hinterlüftung

Die Zwischensparrendämmung wird heutzutage meist ohne Hinterlüftung aufgebaut. Früher wurde hingegen eine Luftschicht zwischen Dämmung und Unterdeckplatte gelassen. Diese Hinterlüftung sollte die Feuchtigkeit abführen, um die Dämmung trocken und schimmelfrei zu halten.

Heute ermöglichen moderne Baustoffe, dass die ganze Sparrentiefe mit Dämmstoff gefüllt werden kann. Die Unterdeckplatte sollte hierbei diffusionsoffen sein, also quasi atmungsaktiv, und die Dampfbremse feuchtevariable Eigenschaften besitzen. Das bedeutet, die Durchlässigkeit der Dampfbremse passt sich dem Klima an. Diese Bauelemente lassen im Winter kaum Wasser hindurch, während sie im Sommer die Rücktrocknung der Dämmebene ermöglichen.

Entscheidend ist eine korrekt ausgeführte Dachdämmung. Die Dichtheit der Dampfbremse lässt sich beispielsweise mit einem Luftdichtheitstest kontrollieren. Zudem sollte die relative Luftfeuchtigkeit im Dachraum überwacht werden.

Wann ist eine Zwischensparrendämmung sinnvoll?

Die Zwischensparrendämmung ist die wirtschaftlichste Methode, ein Schrägdach zu dämmen. Sie ist schnell und einfach umsetzbar und lässt sich sowohl von innen als auch von außen anbringen. Damit ist die Zwischensparrendämmung in drei Fällen sinnvoll einsetzbar:

  • im Rahmen eines Dachausbaus
  • bei Neubau oder
  • für eine Dachsanierung

Von innen wird die Zwischensparrendämmung eingesetzt, wenn die Dacheindeckung erhalten bleiben soll. Dafür müssen das Dach und die Dacheindeckung in einem guten Zustand sein.

Von außen wird die Zwischensparrendämmung beim Neubau eingebaut oder bei einer Dachsanierung, bei der das Dach ab- und wieder neueingedeckt wird. Für eine Dachdämmung von außen gibt es zwei Alternativen: die Aufsparrendämmung oder die Zwischensparrendämmung. Wobei eine Kombination beider Dämmmethoden möglich und oftmals sinnvoll ist, weil sie einen noch besseren Wärmeschutz bietet.

Zwischensparrendämmung im Altbau

Für die Dachdämmung eines Altbaus eignen sich vor allem die Zwischensparrendämmung und Untersparrendämmung. Beide Methoden können ohne eine Neueindeckung des Daches umgesetzt werden. Wird die Dämmung im Rahmen einer kompletten Dachsanierung durchgeführt, bietet sich hingegen die Aufsparrendämmung an. Je nach gewünschter Dämmwirkung lässt sich die Zwischensparrendämmung mit der Unter- oder Aufsparrendämmung kombinieren.

Generell ist zu beachten: Im Vorfeld müssen sowohl die Beschaffenheit der Dacheindeckung als auch der Zustand des Dachstuhls samt Sparren und Dämmschicht geprüft werden.

Durch Dämmmaßnahmen können Altbauten den aktuellen energetischen Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) gerecht werden. Doch auch wenn das GEG nicht greift, ist es sinnvoll, eine zeitgemäße Dämmung umzusetzen. Die Energieeffizienz des Daches wird verbessert, der Energieverbrauch reduziert und der Wohnkomfort erhöht. Zudem führt weniger Energieverbrauch zu langfristigen Kosteneinsparungen und geringeren CO2-Emissionen.

Berechnen Sie mit unserem ModernisierungsCheck den wärmetechnischen Zustand Ihres Gebäudes und wie hoch Ihr Sparpotenzial ist.

Wie dick sollte die Zwischensparrendämmung sein?

Die Dämmdicke einer Zwischensparrendämmung hängt von den baulichen Voraussetzungen und dem erwünschten U-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient) der Dachdämmung ab. Zudem beeinflusst die gegebenenfalls bereits vorhandene Dämmung und das beabsichtigte Dämmmaterial die Dämmstoffdicke.

Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) gibt für eine Zwischensparrendämmung im Schrägdach einen U-Wert von maximal 0,24 W/(m²K) vor. Um eine KfW-Förderung für die Dachdämmung zu erhalten, muss jedoch ein U-Wert von 0,14 W/(m²K) erreicht werden. Je nach Dämmstoff fällt die Dicke für diese U-Werte unterschiedlich aus.

Zum Beispiel liegen sie für eine Dämmung aus Kork

  • bei 14 cm Dicke, um die GEG Anforderungen zu erfüllen, und
  • bei 21,5 cm Dicke, um den KfW Anforderungen nachzukommen.

Zwischensparrendämmung nachträglich einbauen

Der nachträgliche Einbau einer Zwischensparrendämmung ist möglich, weil sie unkompliziert von innen befestigt werden kann. Sollten die Sparren nicht tief genug für eine dem GEG beziehungsweise den Fördervorgaben entsprechende Dämmung sein, gibt es zwei Möglichkeiten:

  • Sparren aufdoppeln
  • Mit Untersparrendämmung kombinieren

 

Zwischensparrendämmung: Kosten und Förderung

Die Kosten einer Zwischensparrendämmung hängen von verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehören unter anderem das gewählte Dämmmaterial, die Inanspruchnahme von Fördermitteln und der Anteil an Eigenleistung. Folgend eine Übersicht darüber, welche Faktoren die Kosten einer Dachdämmung beeinflussen:

  • Material: Das Material ist ein entscheidender Faktor für die Gesamtkosten. Mit unserem Online-Rechner ModernisierungsCheck erfahren Sie das Wichtigste über Kosten sowie Vor- und Nachteile der verschiedenen Dämmstoffe. Jetzt neu: Wer sein Haus in Eigenleistung saniert, kann die Materialkosten fördern lassen. Wichtig ist, dass die Arbeiten von einem/r Energie-Effizienz-Expert*in oder einem Fachbetrieb auf korrekte Durchführung und Aufführung geprüft und bestätigt werden. 
  • Baugerüst und Dachdeckung: Sollte die Zwischensparrendämmung von außen vorgenommen werden, fallen zusätzliche Kosten für ein Baugerüst an. Diese müssen aber ohnehin aufgebracht werden, wenn das Dach neu gedeckt werden soll.
  • Kombination mit weiteren Sanierungsmaßnahmen: Insgesamt verringern sich die Kosten, wenn die Dachdämmung mit ohnehin anstehenden Sanierungsmaßnahmen verbunden wird, wie einer Neueindeckung des Dachs oder weiteren Dämmmaßnahmen an der Gebäudehülle.
  • Förderung: Es gibt staatliche Förderungen in Form von zinsgünstigen Krediten, die nicht zurückgezahlt werden müssen.
  • Eigenleistung: Sie sollten bedenken, dass für die meisten Dämmarbeiten handwerkliches Geschick, geeignete Hilfsmittel, technisches Know-how und Erfahrungen notwendig sind. Wir empfehlen daher mindestens eine/n Energieberater*in bzw. Fachplaner*in hinzuzuziehen. Entsprechende Betriebe in Ihrer Nähe finden Sie in unserem Branchenverzeichnis.

Wie hoch sind die Kosten für eine Zwischensparrendämmung?

Die Kosten für eine Zwischensparrendämmung belaufen sich auf ca. 70 bis 120 € pro Quadratmeter. Diese Preisschätzung berücksichtigt die Kosten für das Dämmmaterial und das Anbringen der Dämmung durch einen Handwerksbetrieb. Für eine 100 Quadratmeter große Dachfläche bedeutet das Kosten von 7.000 bis 13.000 Euro.

Die Kosten können unterschiedlich hoch ausfallen durch variierende Materialkosten, die Stärke des Dämmstoffs und regionale Preisunterschiede von Handwerksbetrieben. In unserem dazugehörigen Beitrag finden Sie detaillierte Angaben zu den Kosten einer Wärmedämmung.

Dämmstoff- maßnahmeDämmstoff-dickeGesamtkosten in €/m2 BTF*Reine Energiespar-maßnahme in €/m2 BTF*
Steildach: Zwischensparren-dämmung 16 cm120 bis 150 €24 bis 36 €

* BTF = Bauteilfläche Berechnungen mit WLS 035

Wann rechnet sich die Investition für eine Zwischensparrendämmung?

Die Investition in eine Zwischensparrendämmung rechnet sich durch langfristige Energieeinsparungen, einen Zugewinn an Wohnraum und die generelle Aufwertung der Immobilie. Zudem trägt eine Dachdämmung durch die eingesparte Heizenergie zum Klimaschutz bei.

Außerdem ist es wichtig, einen Blick auf die aktuellen gesetzlichen Vorschriften zu werfen. Ein Verstoß dagegen kann teuer werden. Wenn die Dämmpflicht nicht eingehalten wird, kann dieser Ordnungsverstoß mit einer Strafe von bis zu 50.000 Euro geahndet werden

Berechnen Sie in unserem Beitrag zu Dämmpflichten, wie viel Heizenergie Sie durch das Dämmen sparen können.

Staatliche Fördermittel für Zwischensparrendämmung

Eine Zwischensparrendämmung verbessert nicht nur den Wärmeschutz und senkt Energiekosten und CO2-Emissionen, sondern sie ermöglicht es auch, von Förderungen zu profitieren:

  • Steuerliche Förderung: Bis zu 20 Prozent der Gesamtkosten (max. 40.000 €) können innerhalb von drei Jahren von der Steuer abgesetzt werden.
  • BEG EM Zuschuss: Zuschuss von 15 Prozent (max. 9.000 €) gibt es für Einzelmaßnahmen an der Gebäudehülle. Voraussetzung dafür ist, dass ein/e Energieeffizienz-Expert*in die umgesetzte Maßnahme überprüft. Die Mindestinvestition muss 2.000 Euro betragen, die Förderung ist auf 60.000 Euro pro Wohneinheit und Kalenderjahr gedeckelt. Der Zuschuss wird über das BAFA beantragt und ausgezahlt.
  • KfW 261 - Förderkredite fürs Effizienzhaus: Mit einem Kredit inklusive Tilgungszuschuss von 25 Prozent (max. 37.500 €) fördert die BEG außerdem vollumfängliche Sanierungen zum KfW-Effizienzhaus sowie Bau und Erwerb von Neubauten.
  • iSFP-Förderung: Ist die Dämmung Bestandteil eines individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP), der von einem/r eigens dafür zertifizierten Energieberater*in erstellt und umgesetzt wurde, fällt die Förderung nochmals 5 Prozent höher aus.

Worauf Sie bei der Antragstellung achten müssen, erfahren Sie in unserer Übersicht zur Bundesförderung für energieeffiziente Gebäude (BEG). Zusätzlich zum bundesweiten Förderprogramm gibt es eine Vielzahl an regionalen Programmen, etwa von den Ländern oder Kommunen. Eine Übersicht über alle für Ihr Dämmvorhaben infrage kommenden Förderprogramme gibt Ihnen unsere kostenlose Fördermittel-Suche:

Zum FördermittelCheck

Wir haben Hausbesitzer*innen aus ganz Deutschland beim Dämmen ihrer Gebäude begleitet. In unseren Praxistests erzählen sie von ihren persönlichen Erfahrungen, welchen Problemen sie sich stellen mussten und ob sich das Dämmen finanziell auszahlt.

 Autorin: Lea Wrobel

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