KfW-Förderung für Familien: „Jung kauft Alt“

Das Programm „Jung kauft Alt“ unterstützt Familien mit kleinem und mittlerem Einkommen beim Kauf eines Hauses. Wer ein sanierungsbedürftiges Gebäude kaufen und energetisch optimieren möchte, erhält ab sofort einen zinsverbilligten KfW-Kredit. Erfahren Sie alles Wichtige zum Förderprogramm.

FördermittelCheck: Förderungen finden

Prüfen Sie, welche Fördermittel es für Ihre Maßnahme gibt. Alle Zuschüsse und Kredite von Bund, Ländern, Kommunen und Versorgern:

Die wichtigsten Fakten auf einen Blick

  • Neues Förderprogramm erleichtert Kauf einer sanierungsbedürftigen Immobilie
  • Zuschuss in Form eines zinsgünstigen KfW-Kredits
  • Antragsteller müssen mindestens ein minderjähriges Kind haben und selbst in das Haus einziehen
  • Immobilie muss innerhalb von 4,5 Jahren saniert werden
  • Programm lässt sich mit anderen Förderungen zur Sanierung kombinieren

Fast die Hälfte der Häuser in Deutschland fällt laut Statistik in die Klassen F, G oder H. Vor allem in ländlichen Gegenden ist günstiger Wohnraum zwar verfügbar, muss aber in vielen Fällen erst einmal saniert werden. Mit dem neuen Förderprogramm „Jung kauft Alt“ (KfW-Programm Nr. 308) unterstützt der Bund Familien, die ein sanierungsbedürftiges Haus kaufen möchten.

Wer bekommt den Förderkredit?

Altbau mit Zu-verkaufen-Schild im Vorgarten(c) Fotolia | ArTo

Wer mindestens ein minderjähriges Kind und ein zu versteuerndes Haushalts­einkommen von maximal 90.000 Euro hat, kann den neuen Förderkredit in Höhe von 100.000 Euro in Anspruch nehmen. Bei zwei Kindern sind es maximal 100.000 Euro Einkommen und bis zu 125.000 Euro Kreditbetrag, bei drei Kindern 110.000 Euro Einkommen sowie bis zu 150.000 Euro Kreditbetrag.

Günstige Zinssätze bei unterschiedlichen Laufzeiten

Bei einer Laufzeit von 25 Jahren und einer Zinsbindung von 10 Jahren liegt der Zinssatz beispielsweise bei 1,33 Prozent, bei einer Laufzeit von 35 Jahren bei 1,50 Prozent. Laut Bauministerin Clara Geywitz (SPD) kann eine Familie mit zwei Kindern mit dem Kredit bis zu 18.000 Euro im Vergleich zu herkömmlichen Bankkrediten sparen.

Um die Förderung zu erhalten, muss die Immobilie die Energieeffizienzklasse F oder schlechter haben. Nach dem Kauf muss das Haus innerhalb von 54 Monaten (4,5 Jahre) saniert und am Ende die Energieeffizienzklasse 70 EE aufweisen. Für die Sanierung können weitere Zuschüsse und Förderkredite – etwa von der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) – genutzt werden.

Die wichtigsten Förder-Details auf einen Blick

  • Antragsberechtigt sind Familien, die selbst in das erworbene Haus ziehen und mindestens ein minderjähriges Kind haben.
  • Das zu versteuernde Einkommen darf 90.000 Euro bei einem Kind nicht überschreiten, plus 10.000 Euro für jedes weitere Kind.
  • Die Immobilie muss einen niedrigen Energiestandard (F, G oder H) haben.
  • Der Kredit ist über die Hausbank zu beantragen.
  • Die Kredithöhe richtet sich nach der Anzahl der Kinder: 100.000 Euro bei einem Kind, bis zu 150.000 Euro bei drei Kindern.
  • Es gibt verschiedene Kreditlaufzeiten und die Zinsen können für 10 oder 20 Jahre festgeschrieben werden.
  • Das Programm lässt sich mit anderen regionalen sowie staatlichen Förderungen kombinieren.
  • Innerhalb von 54 Monaten muss die Immobilie energetisch auf ein „Effizienzhaus 70 EE“-Niveau (inkl. Einbau einer klimafreundlichen Heizung) oder höher saniert werden.
  • Die Familien dürfen keine weitere Wohnimmobilie in Deutschland besitzen oder bereits Baukindergeld beziehen.

Übersicht der Zinssätze im KfW-Programm Nr. 308

LaufzeitZinsbindungTilgungsfreie AnlaufzeitSollzins pro Jahr (effektiver Jahreszins)
7 bis 10 Jahre10 Jahre1 bis 2 Jahre0,25 % (0,25 %)
11 bis 25 Jahre10 Jahre1 bis 3 Jahre1,33 % (1,34 %)
11 bis 25 Jahre20 Jahre1 bis 3 Jahre2,82 % (2,86 %)
26 bis 35 Jahre10 Jahre1 bis 5 Jahre1,50 % (1,51 %)
26 bis 35 Jahre20 Jahre1 bis 5 Jahre3,26 % (3,31 %)

Quelle: KfW

Wann lohnt sich der Kauf eines alten Hauses?

Vierköpfige Familie steht in unsaniertem Haus und schaut fröhlich zum Fenster raus(c) iStock | skynesher

Vor allem junge Familien entscheiden sich häufig lieber für einen Neubau als für eine Bestandimmobilie. Dabei stehen fast zwei Millionen alte Wohnhäuser in Deutschland leer. Eine Sanierung bietet durchaus Vorteile: So haben alte Häuser oft einen ganz besonderen Charme. Wer saniert, statt neu zu bauen, handelt zudem besonders nachhaltig und wirkt Leerstand entgegen. Außerdem entstehen Neubaugebiete oft an Stadträndern – Bestandsgebäude finden sich dagegen auch in Ortskernen, die dadurch wiederbelebt werden.

Trotzdem sollte der Kauf eines sanierungsbedürftigen Hauses gut durchdacht sein. Immerhin ist eine umfassende Sanierung aufwendig: Neben den Kosten kann auch der vorgegebene Zeitrahmen für die Sanierung zur Herausforderung werden. Mit einer guten Planung und den passenden Fördermitteln lässt sich dies aber meistern:

Holen Sie sich auf jeden Fall Unterstützung von einem/einer qualifizierten Energieberater*in: Diese/r …

  • gibt professionelle und unabhängige Empfehlungen zu Sanierungsmaßnahmen und Kosten,
  • unterstützt beim Beantragen der passenden Fördergelder,
  • hilft dabei, die Anforderungen an die energetische Sanierung einzuhalten,
  • begleitet den Prozess der Sanierung und prüft bzw. bestätigt, dass die geforderten Standards erreicht wurden.

Eine erste Einschätzung zur Sanierung gibt zudem der ModernisierungsCheck.

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Autorin: Mirka Jedamzik

Weitere Autor*innen: Karin Adolph, Julia Keesen

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