Heizperiode 2025:
Ab wann muss ich heizen?

23.09.2024 Lesedauer: min Lea Wrobel

Eine Hand dreht am Thermostat

Die Heizperiode steht bevor und die Energiepreise sind nach wie vor sehr hoch. In diesem Beitrag erfahren Sie, ab wann Sie heizen sollten und wie Sie Ihre Heizkosten senken können. Zudem informieren wir Sie über gesetzliche Rahmenbedingungen und die Pflichten von Vermieter*innen und Mieter*innen während der dieser Zeit.

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Die wichtigsten Fakten auf einen Blick

  • keine gesetzliche Regelung zur Heizperiode
  • üblicher Zeitraum vom 1. Oktober bis 30. April
  • Vermieter*innen müssen Funktionsfähigkeit der Heizung über gesamtes Jahr sicherstellen
  • Mieter*innen müssen nicht heizen, haften aber für eventuelle Schäden

Wann beginnt die Heizperiode?

Die Heizperiode beginnt in Deutschland üblicherweise am 1. Oktober und endet am 30. April. Je nach Region und Witterung kann sie jedoch bereits im September beginnen und bis in den Mai hineinreichen. Deshalb sollte statt eines festen Datums die jeweilige Temperatur darüber entscheiden, wann die Heizung eingeschaltet wird.

Ist die Heizperiode gesetzlich geregelt?

Die Heizperiode ist in Deutschland zwar nicht gesetzlich geregelt, wurde jedoch in diversen Urteilen von der Rechtsprechung bestätigt. Bei Streitigkeiten zwischen Vermieter*innen und Mieter*innen berufen sich beide Seiten gerne auf das Anfangs- und Enddatum der Heizperiode. Ob eine Heizung eingeschaltet werden muss, hängt jedoch viel mehr von der Außentemperatur und den Gegebenheiten des jeweiligen Gebäudes ab.

Vermieter*innen und Mieter*innen müssen sich in der Heizperiode trotzdem an bestimmte Regelungen halten, die auf vergangenen Rechtsprechungen beruhen. Im Gegensatz dazu können Eigenheimbesitzer*innen mit eigener Heizanlage frei entscheiden, ob und wann sie heizen möchten.

Heizperiode im Jahr 2025

Auch im Jahr 2025 gilt die bereits etablierte Heizperiode vom 1. Oktober bis zum 30. April. An dieser Zeitspanne orientieren sich auch die meisten Hausverwaltungen und Vermieter*innen, um die Heizung einzuschalten. Im Jahr 2022 gab es aufgrund der Energiekrise eine Aussetzung der in Mietverträgen festgelegten Mindesttemperaturen. Seit 2023 ist wieder alles beim Alten.

Nicht heizen ist keine gute Option

Wer angesichts der zum Teil immer noch hohen Energiepreise plant, weniger zu heizen, sollte sich bewusst sein, dass es unter Umständen zu Schäden wie eingefrorenen Rohren oder Schimmelbildung kommen kann. Um von den anfallenden Heizkosten nicht überrascht zu werden, sollten Verbraucher*innen die Preise des Versorger im Blick behalten und gegebenenfalls ihr Heizverhalten anpassen oder den Anbieter wechseln. Hilfreich kann auch sein, bei dem/der Hauseigentümer*in nachzufragen, ob die Heizungsanlage optimal eingestellt ist und gewartet wurde. Zudem können Maßnahmen wie die Isolierung der Heizungsrohre Kosten sparen.

 

Die Grafik zeigt die Dampfabgaben von 8 Quellen

Heizperiode: Das müssen Vermieter*innen und Mieter*innen beachten

Vermieter*innen müssen sicherstellen, dass die Heizung funktionsfähig ist – auch außerhalb der Heizperiode. Die Heizung muss dann eingeschaltet werden, wenn die Außentemperatur unter 16 Grad Celsius absinkt und in den darauffolgenden zwei Tagen nicht mehr über 20 Grad steigt. Außerdem muss sichergestellt sein, dass bestimmte Raumtemperaturen erreicht werden können:

  • tagsüber (6 bis 23 Uhr): 20° C in Wohnräumen, 21° C in Bädern und Toiletten
  • nachts: 18° C in allen Räumen

Wenn die Heizung nicht funktioniert, sollten Mieter*innen im ersten Schritt die Vermieter*in über den Mangel informieren. Wenn dieser den Mangel nicht behebt, können Mieter*innen mit einer Mietminderung drohen.

Heizperiode: Welche Pflichten haben Mieter*innen?

Mieter*innen müssen hingegen darauf achten, dass ihre Heiz- und Lüftungsroutinen der Bausubstanz nicht schaden. Sie sollten Mindesttemperaturen in den Wohnräumen einhalten, um Schimmelbefall oder einem Rohrbruch vorzubeugen. Werden durch zu niedrige Temperaturen Feuchtigkeit oder Schimmelbildung verursacht, können die Kosten für die Beseitigung von den Mieter*innen verlangt werden.

Auch Mieter*innen, die für längere Zeit abwesend sind, müssen selbst dafür sorgen, dass ihr Heim nicht beschädigt wird. Um einem Rohrbruch vorzubeugen, sollten sie die Außentemperatur im Auge behalten und dafür sorgen, dass während ihrer Abwesenheit eine andere Person die Heizung bei Bedarf aufdreht.

Ab wann muss ich heizen?

Die Frage, ab wann man mit dem Heizen beginnen sollte, stellt sich oft in der sogenannten Übergangszeit. Die Frühlings- und Herbstmonate können sehr unterschiedlich kalt sein und starke Schwankungen zwischen Tag- und Nachttemperaturen aufweisen. Zwar gibt die Heizperiode einen groben Rahmen vor, jedoch sollte abhängig von der jeweiligen Temperatur geheizt werden. Dabei ist zu beachten, dass sich die Durchschnittstemperatur in Deutschland verändert hat. So war das Jahr 2024 das wärmste in Deutschland seit Beginn der Messungen im Jahr 1881. Unser Heizverhalten muss sich an diese Veränderungen anpassen.

Heizen nach Außentemperaturen

Je nach energetischem Zustand und Gebäudeart sollten Mieter*innen und Hausbesitzer*innen bei verschiedenen Außentemperaturen die Heizung einschalten. Die folgende Tabelle basiert auf dem energetischen Stand des Gebäudes und gibt ungefähre Richtwerte an, ab wann Sie heizen sollten.

Für mehr Informationen bitte scrollen bzw. ziehen

Baujahr / Gebäudetyp
Ab wie viel Grad Außentemperatur heizen
vor 1977 (unsanierte Altbauten)
15 bis 17 Grad Celsius
1977 – 1995 (teils sanierte Altbauten)
14 bis 16 Grad Celsius
nach 1995 (Bau nach WSchV oder EnEV)
12 bis 15 Grad Celsius
Niedrigenergiehaus
11 bis 14 Grad Celsius
Passivhaus
9 bis 11 Grad Celsius
Übersicht der Temperatur nach Baujahr des Wohngebäudes

Das ist die optimale Raumtemperatur

Haben Sie anhand der Tabelle die für Ihr Haus entscheidenden Außentemperaturen gefunden, können Sie nun Ihr Zuhause auf optimale Raumtemperatur heizen. Diese hängt von der Nutzungsart des Raumes ab. Die folgende Liste gibt einen Orientierungsrahmen, um Heizungen richtig einzustellen.

  • Schlafzimmer: 16–18 Grad Celsius
  • Küche: 18–20 Grad Celsius  
  • Wohn- und Kinderzimmer: 19–20 Grad Celsius
  • Bad: 21 Grad Celsius 

Temperaturregler mit Thermostaten und Smart-Home-Anwendungen können dabei helfen, die optimale Raumtemperatur exakt einzustellen. Nutzen Sie möglichst elektronische Thermostate, um die Raumtemperatur einzustellen. Das spart nicht nur Geld, sondern auch CO2. In diesem Video zeigen wir Ihnen, wie Sie ein Thermostat mit wenig Aufwand austauschen und richtig einstellen können.

Energiespartipps für zu Hause

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Energiespartipp
Investition in Euro
jährliches Sparpotenzial in Euro* Mieter*innen
jährliches Sparpotenzial in Euro* Hausbesitzer*innen
1. Elektronische Heizkörperthermostate
60 / 120
131
233
2. Heizkörper entlüften
0
75
130
3. Raumtemperatur senken
0
85
155
4. Richtig lüften im Winter
0
184
289
5. Fenster abdichten
13 / 25
85
150
6. Vorhänge geschlossen halten
0
15
35
7. Warmwasser sparen
Sparduschkopf benutzen
30
270
405
Durchflussbegrenzer
10
40
60
Duschen statt baden
0
145
220
Hände mit kaltem Wasser waschen
0
47
70
Nur für Hausbesitzer*innen
­
­
­
8. Hydraulischen Abgleich durchführen
690
/
190
9. Heizungspumpe tauschen
300
/
145
10. Heizungsrohre dämmen
70
/
680
Text für Screenreader

* Die Beispiele basieren auf folgenden durchschnittlichen Haushaltsgrößen:
- 70 m2-Wohnung im Mehrfamilienhaus mit Gasheizung / 2 Personen
- 110 m2-Einfamilienhaus mit Gasheizung / 3 Personen
... und auf den Heizspiegel Durchschnittspreisen für Gas im Jahr 2022.

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