Hybridheizung: Vor- und Nachteile im Überblick

05.08.2025 Lesedauer: min Minh Duc Nguyen & Jens Hakenes

Eine Hybridheizung steht vor einem Haus, im Vordergrund grüner Rasen, im Hintergrund blauer Himmel.

Eine Hybridheizung ist ideal für Haushalte, die schrittweise modernisieren, bestehende Technik weiter nutzen und gleichzeitig klimafreundlicher werden wollen – vorausgesetzt, das Gebäude bietet die nötigen technischen Voraussetzungen.

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Die wichtigsten Fakten auf einen Blick

  • Hybridheizung ist als Brückentechnologie sinnvoll
  • Eignet sich vor allem für viele Altbauten
  • Bis zu einem gewissen Grad zukunftssicher
  • Technisch komplex und nicht immer überall umsetzbar   

Hybridheizung: Definition und Funktionsweise

Um die Vor- und Nachteile einer Hybridheizung besser nachvollziehen zu können, lohnt sich ein Blick auf die Funktions- und Betriebsweise. Vorher aber erst einmal die Frage: Was versteht man unter einer Hybridheizung?

Was versteht man unter Hybridheizung?

Eine Hybridheizung ist ein Heizsystem, das zwei verschiedene Energiequellen kombiniert – meist eine erneuerbare und eine konventionelle. Beide Wärmeerzeuger arbeiten je nach Bedarf zusammen oder abwechselnd.

Ziel ist es, den Anteil erneuerbarer Energien zu maximieren, die Vorteile beider Systeme zu nutzen und dabei sowohl Kosten zu senken als auch CO2-Emissionen zu reduzieren. Eine intelligente Regelung steuert das System automatisch und sorgt dafür, dass immer die effizienteste Quelle genutzt wird.

Wie funktioniert eine Hybridheizung?

Eine Hybridheizung funktioniert nach dem Prinzip der intelligenten Kombination: Zwei unterschiedliche Wärmeerzeuger – meist ein konventioneller (z. B. Gas) und ein erneuerbarer (z. B. Wärmepumpe oder Solarthermie) – arbeiten gemeinsam in einem System. Ziel ist es, möglichst effizient und klimafreundlich zu heizen.

Die erneuerbare Komponente deckt dabei den Grundbedarf – etwa für Raumwärme an milden Tagen oder für Warmwasser im Sommer. Reicht deren Leistung nicht aus (z. B. bei Frost), schaltet sich der zweite Wärmeerzeuger automatisch hinzu. Eine intelligente Steuerungseinheit entscheidet dabei situationsabhängig, welcher Wärmeerzeuger gerade wirtschaftlicher oder effizienter arbeitet.

Ein Pufferspeicher, also ein gut isolierter, mit Wasser gefüllter Wärmespeicher, hilft zusätzlich, überschüssige Wärme zwischenzuspeichern und bei Bedarf abrufbar zu machen – das erhöht die Effizienz.

Wann macht eine Hybridheizung Sinn?

Eine Hybridheizung ist vor allem dann sinnvoll, wenn sowohl technische als auch wirtschaftliche Bedingungen stimmen. Hier die wichtigsten Aspekte im Überblick:

Einsatzgebiete und Voraussetzungen

Hybridheizungen eignen sich besonders gut für Bestandsgebäude, in denen bereits ein fossiler Wärmeerzeuger wie ein Gas- oder Ölkessel vorhanden ist. Hier kann ein zweites, regeneratives System wie eine Wärmepumpe oder Solarthermie ergänzend installiert werden – oft ohne große bauliche Eingriffe.

Voraussetzung ist ausreichend Platz für zusätzliche Technik: zum Beispiel für einen Pufferspeicher, eine Solaranlage oder ein Pelletlager. Auch die hydraulische Einbindung beider Systeme sollte fachgerecht erfolgen, damit die Regelung optimal funktioniert.

In unsanierten oder teilsanierten Altbauten, wo eine alleinige Wärmepumpe an ihre Grenzen stoßen kann, ist die Kombination mit einem fossilen System sinnvoll. Im Neubau lohnt sich eine Hybridlösung nur, wenn die Anforderungen an Versorgungssicherheit oder Warmwasserkomfort besonders hoch sind. Hier hat sich vor allem die Wärmepumpe als die effizienteste Lösung herausgestellt.

Wirtschaftliche und ökologische Aspekte

Wirtschaftlich lohnt sich eine Hybridheizung dann, wenn die Investitionskosten durch Fördermittel deutlich reduziert werden können – etwa über das KfW-Programm 458 mit bis zu 70 Prozent Zuschuss. Gleichzeitig sorgt die Kombination erneuerbarer und fossiler Energien für geringere Brennstoffkosten und mehr Unabhängigkeit von Preisschwankungen.

Ökologisch überzeugt das System durch die Reduktion fossiler Brennstoffe: Die regenerative Komponente (z. B. Wärmepumpe oder Solarthermie) deckt große Teile des Wärmebedarfs. Das senkt den CO2-Ausstoß und macht das Gebäude fit für die Zukunft – vor allem angesichts des steigenden CO2-Preises.

Was sind die Vorteile einer Hybridheizung?

Die Vorteile einer Hybridheizung liegen vor allem in diesen Bereichen: Nutzung erneuerbarer Energien, erhöhte Versorgungssicherheit, Flexibilität bei der Brennstoffwahl sowie mögliche Kosteneinsparungen.

✅Nutzung erneuerbarer Energien

Eine Hybridheizung kombiniert mindestens eine erneuerbare Energiequelle – etwa Solarthermie, Wärmepumpe oder Biomasse – mit einem konventionellen System. So lässt sich der Anteil regenerativer Wärme deutlich erhöhen, ohne auf Komfort oder Leistung zu verzichten. Das senkt nicht nur den CO2-Ausstoß, sondern hilft auch, langfristig unabhängiger von fossilen Brennstoffen zu werden.

✅Erhöhte Versorgungssicherheit

Zwei Wärmeerzeuger bedeuten: Fällt einer aus oder arbeitet ineffizient (z. B. bei sehr kalten Außentemperaturen), übernimmt das zweite System. Das erhöht die Betriebssicherheit und sorgt jederzeit für eine verlässliche Wärme- und Warmwasserversorgung – ein großer Vorteil in Übergangszeiten oder bei wetterabhängigen Systemen wie Solarthermie.

✅Flexibilität bei der Brennstoffwahl

Durch die Kombination unterschiedlicher Energiequellen bleibt man flexibel: Wird Gas teurer, kann die Wärmepumpe mehr leisten. Gibt es viel Sonneneinstrahlung, übernimmt die Solarthermie einen größeren Anteil. Diese Anpassungsfähigkeit macht Hybridheizungen besonders attraktiv angesichts schwankender Energiepreise und politischer Vorgaben.

✅Mögliche Kosteneinsparungen

Im laufenden Betrieb lassen sich die Heizkosten spürbar senken – vor allem durch den geringeren Einsatz fossiler Brennstoffe. Durch die intelligente Steuerung wird jeweils die günstigste Energiequelle bevorzugt. Wird zusätzlich eine staatliche Förderung (z. B. KfW, BAFA) genutzt, reduziert sich auch die Anfangsinvestition deutlich – und die Amortisation kann bereits nach wenigen Jahren beginnen.

Was sind die Nachteile einer Hybridheizung?

Die Nachteile einer Hybridheizung sind vor allem höhere Investitionskosten, zunehmende Komplexität der Systemintegration sowie ein höherer Platzbedarf für zusätzliche Komponenten.

❌Höhere Investitionskosten

Die Anschaffung einer Hybridheizung ist teurer als bei einem einfachen Heizsystem. Grund dafür ist nicht nur der zweite Wärmeerzeuger, sondern auch die zusätzliche Regelungstechnik, ein Pufferspeicher und die meist aufwendigere Installation. Zwar können Fördermittel einen Teil dieser Kosten abfedern, dennoch bleibt die Anfangsinvestition höher als bei der klassischen Heizung.

❌Komplexität der Systemintegration

Zwei Heizsysteme bedeuten: Die Technik muss genau aufeinander abgestimmt werden. Die Regelung entscheidet, welcher Wärmeerzeuger wann zum Einsatz kommt – das erfordert sorgfältige Planung und fachkundige Installation. Auch Wartung und Fehlersuche können aufwendiger sein als bei einem monovalenten System.

❌Platzbedarf für zusätzliche Komponenten

Ein hybrides Heizsystem benötigt mehr Raum – etwa für einen zweiten Wärmeerzeuger, einen Pufferspeicher oder ein Pelletlager. In vielen Altbauten ist das kein Problem, kann aber in kleinen Technikräumen oder in neueren Bauten mit kompakten Grundrissen zum Ausschlusskriterium werden. Auch die Platzierung von Solarkollektoren oder Außeneinheiten muss mitgedacht werden.

Was sind mögliche Kombinationen von Wärmeerzeugern bei einer Hybridheizung?

Zu den häufigsten Kombinationen einer Hybridheizung gehören: Gaskessel + Solarthermie, Gaskessel + Wärmepumpe sowie Holzheizung + Solarthermie.

Kombi Gas- oder Ölheizung mit Solarthermie

Die Kombination aus Gas- oder Ölheizung mit Solarthermie ist eine klassische und bewährte Form der Hybridheizung. Dabei übernimmt die Solarthermieanlage die Warmwasserbereitung und – je nach Auslegung – einen Teil der Heizungsunterstützung. Die Gas- oder Ölheizung springt nur ein, wenn die Sonnenenergie nicht ausreicht.

Vorteile:

  • Geringerer Brennstoffverbrauch, vor allem im Sommer
  • Einfache Nachrüstbarkeit im Bestand
  • Kostengünstiger Einstieg in die Nutzung erneuerbarer Energien
  • Förderfähig über die BEG-Förderung

Fazit: Ideal für alle, die ihre bestehende Heizung klimafreundlich ergänzen und dabei langfristig Energie sparen möchten.

Kombi Gas- oder Ölheizung mit Wärmepumpe

Die Kombination aus Gas- oder Ölheizung mit Wärmepumpe ist eine besonders flexible Form der Hybridheizung. Die Wärmepumpe übernimmt dabei den Grundlastbetrieb – also die Wärmeversorgung bei milden Außentemperaturen. Die Gas- oder Ölheizung springt nur an, wenn die Wärmepumpe an kalten Tagen an ihre Grenzen kommt.

Vorteile:

  • Hoher Anteil erneuerbarer Energie durch Wärmepumpe
  • Versorgungssicherheit auch bei Frost
  • Effizienter Betrieb durch intelligente Steuerung
  • Besonders sinnvoll im Bestand, wenn eine Wärmepumpe allein nicht ausreichen würde

Fazit: Diese Kombination eignet sich für viele Altbauten, in denen eine alleinige Wärmepumpe (noch) nicht möglich ist – aber der Umstieg auf klimafreundlichere Technik trotzdem beginnen soll.

Kombi Holzheizung + Solarthermie

Die Kombination aus Holzheizung (z. B. Pellet- oder Stückholzheizung) und Solarthermie ist eine förderfähige Hybridlösung. Die Solarthermieanlage übernimmt im Sommer die komplette Warmwasserbereitung und entlastet so die Holzheizung, die vor allem in der Heizsaison für Raumwärme sorgt.

Vorteile:

  • Nahezu CO₂-neutrales Heizen, da beide Komponenten erneuerbar sind
  • Hohe Brennstoffeinsparung – insbesondere im Sommer
  • Ideal für autarke Haushalte mit Fokus auf Kostenoptimierung (Pellets sind verhältnismäßig günstig)
  • Gute Fördermöglichkeiten durch BAFA/KfW

Fazit: Die Kombination Holz + Solar ist besonders attraktiv für alle, die unabhängig von fossilen Energien heizen und gleichzeitig Betriebskosten senken wollen – ideal im ländlichen Raum mit ausreichend Lagerplatz und guter Verfügbarkeit von Holz.

Weitere Kombinationen möglich

Eine Hybridheizung muss nicht zwangsläufig aus zwei Heizsystemen und gegensätzlicher Heiztechnik bestehen. Eine Kombination aus drei oder vier Systemen wie zum Beispiel Gaskessel + Solarthermie + Wärmepumpe ist genauso machbar wie eine Hybridlösung Wärmepumpe + Solarthermie + Photovoltaik. Wie letztere in der Praxis aussieht, können Sie im Erfahrungsbericht von Stefan Rahmstorf nachlesen.

Praxistest: Nachhaltig heizen mit Wärmepumpe

Betriebsarten von Hybridheizungen

Es gibt unterschiedliche Betriebsweisen von Hybridheizungen. Je nach Einstellung arbeiten alle Wärmeerzeuger zusammen oder wechseln sich ab. Zu den häufigsten Arten zählen der monovalente und der bivalente Betrieb.

Monovalenter Betrieb

Beim monovalenten Betrieb wird die Wärmeversorgung eines Gebäudes ausschließlich durch eine einzige Heizquelle sichergestellt – zum Beispiel nur durch eine Wärmepumpe oder nur durch einen Gas-Brennwertkessel.

Bivalenter Betrieb

Ein bivalenter Betrieb liegt vor, wenn zwei unterschiedliche Wärmeerzeuger gemeinsam für die Heizwärme und/oder Warmwasserbereitung eines Gebäudes eingesetzt werden. Das ist typisch für Hybridheizungen.

Varianten:

  • Bivalent alternativ:Nur ein Wärmeerzeuger ist jeweils aktiv – z. B. die Wärmepumpe bei mildem Wetter, die Gasheizung bei starkem Frost.
  • Bivalent parallel:Beide Systeme können gleichzeitig arbeiten – etwa, wenn der Wärmebedarf besonders hoch ist.

Die Temperaturgrenze, ab der die Hybridheizung ihre Betriebsart (stufenweise) ändert, wird in der Fachsprache als Bivalenzpunkt bezeichnet. Dieser kann fest oder flexibel sein. Die folgende Infografik zeigt ein Beispiel für einen flexiblen Bivalenzpunkt.

Was kostet eine Hybridheizung?

Für ein typisches Einfamilienhaus bewegen sie sich die Kosten einer Hybridheizung – ohne Förderung – meist im Bereich von 10.000 bis 50.000 Euro. Sie variieren je nach eingesetzten Wärmequellen, Gebäudeart und individuellem Wärmebedarf. Hier ein grober Überblick:

Anschaffungskosten (inkl. Einbau)

Für mehr Informationen bitte scrollen bzw. ziehen

Hybrid-Kombination
Kosten* (ca.)
Wärmepumpe + Gas-Brennwert
17.000 – 35.000 €
Wärmepumpe + Solarthermie
28.000 – 38.000 €
Pelletheizung + Solarthermie
26.000 – 36.000 €
Übersicht der Anschaffungskosten (inkl. Einbau)

In den meisten Fällen muss nur ein neuer Wärmeerzeuger dazugekauft werden. Das hält auf der einen Seite die Anschaffungskosten im Rahmen. Auf der anderen Seite sorgen notwendige Umfeldmaßnahmen wie Elektroarbeiten und neuer Puffspeicher für Zusatzkosten. Genaue Zahlen lassen sich daher immer nur individuell ermitteln.

* Quellen: Heizspiegel, Stiftung Warentest, Verbraucherzentrale NRW, FNR, eigene Berechnungen

Laufende Kosten nicht außer Acht lassen

Je nach Kombi unterscheiden sich die Kosten nach 20 Jahren stark. Ausgehend von einem Einfamilienhaus mit 130 Quadratmetern Wohnfläche und einem Wärmebedarf von 125 kWh/m2 verursachen die klassischen Heizarten im Schnitt folgende Kosten:

Für mehr Informationen bitte scrollen bzw. ziehen

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Luft-Wasser-Wärmepumpe
Luft-Wasser-Wärmepumpe mit PV-Anlage
Pelletheizung
Investitionskosten
16.900 €
32.800 €
13.800 €
Investitionskosten (abzüglich Förderung)
8.450 €
24.350 €
6.900 €
Energiekosten (20 Jahre)
29.100 €
10.045 €
28.400 €
Wärmebedarf eines Einfamilienhauses mit 130 Quadratmeter inkl. Kosten

*Die Daten basieren auf Kosten abgerechneter Baupreise des Baukosteninformationszentrums Deutscher Architektenkammern sowie eigenen Berechnungen unserer Ingenieur*innen und Energieberater*innen.

Zum Vergleich: Die Gesamtkosten über 20 Jahre für eine Gasheizung betragen: 56.300 €. Entscheidend dafür sind die steigenden CO2-Preise und Netzentgelte. Hinzukommen die Zusatzkosten für die Erweiterung um erneuerbare Anteile ab 2029.

Werden Hybridheizungen gefördert?

Für die Hybridheizung gibt es sowohl vom Bund als auch von privaten Akteuren Fördermittel. Auf Bundesebene kommt vor allem die Bundesförderung effiziente Gebäude (BEG) infrage. Hier gibt es bis zu 70 Prozent Zuschuss für den Teil der Hybridheizung, der erneuerbare Energien nutzt. Bei der Kombination Wärmepumpe + Gasheizung bedeutet das, dass ein Großteil der Kosten für die Wärmepumpe sowie Umfeldmaßnahmen vom Bund übernommen wird.

Antrag unbedingt vor der Umsetzung stellen

Konkret sind über das KfW-Programm 458 Zuschüsse von bis zu 70 Prozent der förderfähigen Kosten möglich. Voraussetzung ist, dass mindestens 65 Prozent der Heizwärme aus erneuerbaren Quellen stammen. Wichtig: Der Antrag muss vor Umsetzung gestellt und von einer Fachperson begleitet werden. Auch Boni – etwa für geringe Emissionen oder geringe Einkommen – sind möglich und können die Investition deutlich wirtschaftlicher machen.

Zum FördermittelCheck

KfW-Förderantrag stellen – so geht es in wenigen Schritten

Es ist immer ratsam, sich im Vorfeld mit Fachleuten auszutauschen und den Prozess nach Möglichkeit von ihnen begleiten zu lassen. Und so gehen Sie am besten vor:  

  1. Beratung einholen: Lassen Sie sich von einer Energieeffizienz-Expertin oder einem Heizungsfachbetrieb zur passenden Heiztechnik und zur Förderung beraten.  
  2. Angebot einholen – aber noch keinen Vertrag unterschreiben: Fordern Sie ein verbindliches Angebot an. Wichtig: Noch keinen Vertrag abschließen, bevor die Förderung beantragt ist.  
  3. Registrierung im KfW-Kundenportal: Melden Sie sich im Portal „Meine KfW“ an: https://meine.kfw.de/
  4. Bestätigung zum Antrag (BzA) erstellen lassen: Bitten Sie Ihre/n Energieberater*in oder Ihr Fachunternehmen, die Bestätigung zum Antrag (BzA) im Portal auszufüllen.
  5. Förderantrag stellen: Sobald die BzA vorliegt, können Sie den Zuschuss direkt im Kundenportal beantragen.  Erst nach Zusage dürfen Sie mit der Maßnahme beginnen.
  6. Vertrag abschließen & Heizung einbauen: Nach Zusage: Beauftragen Sie das Unternehmen und lassen Sie die neue Heizung fachgerecht installieren – inkl. hydraulischem Abgleich.
  7. Bestätigung nach Durchführung (BnD) einholen: Nach Abschluss der Arbeiten erstellt Ihr Fachunternehmen die Bestätigung nach Durchführung (BnD).
  8. Zusatzantrag für Boni stellen (falls gewünscht): Wenn Sie Anspruch auf den Klimageschwindigkeits- oder Einkommensbonus haben, stellen Sie den Zusatzantrag spätestens 6 Monate nach der Förderzusage – vor Einreichung der Nachweise.
  9. Identifizieren & Nachweise einreichen: Führen Sie im KfW-Portal Ihre Identifizierung durch und laden Sie alle erforderlichen Nachweise hoch (z. B. Rechnungen, BnD).
  10. Zuschuss erhalten: Nach erfolgreicher Prüfung wird der Zuschuss auf Ihr Konto überwiesen.

Hinweise:

  • Den Antrag muss die Eigentümerin oder der Eigentümer selbst stellen – Bevollmächtigungen sind nur bei WEGs mit Gemeinschaftsmaßnahmen zulässig.
  • Die Förderung gilt nur für selbstgenutzte Wohneinheiten, die als Haupt- oder alleiniger Wohnsitz genutzt werden.

Planung und Installation einer Hybridheizung

Der Weg zur Hybridheizung beginnt mit einer fundierten Analyse des Wärmebedarfs. Dabei wird geprüft, wie viel Heizenergie das Gebäude benötigt – abhängig von Baujahr, Dämmstandard, Größe und Heizverhalten. Auf dieser Basis lässt sich eine geeignete Kombination aus erneuerbarer und konventioneller Technik bestimmen.

Die Auswahl der passenden Systemkombination richtet sich nach baulichen Gegebenheiten, Nutzungsprofil und individuellen Zielen. Besonders effizient sind Kombinationen wie Wärmepumpe + Gas, Pelletheizung + Solarthermie oder Gas + Solarthermie – je nachdem, ob der Fokus auf Nachhaltigkeit, Unabhängigkeit oder Kosteneffizienz liegt.

Integration in das vorhandene Heizsystem nicht immer einfach

Bei bestehenden Gebäuden stellt sich die Frage der Integration in das vorhandene Heizsystem. In vielen Fällen lassen sich Hybridlösungen mit einem bestehenden Heizkessel kombinieren. Wichtig ist dabei eine fachgerechte hydraulische Einbindung, ggf. inklusive Pufferspeicher und moderner Regelungstechnik.

Für Planung und Umsetzung sollte immer ein zertifizierter Fachbetrieb beauftragt werden – idealerweise in Kombination mit einer Beratung durch eine/n Energieeffizienz-Expert*in. Das ist nicht nur technisch sinnvoll, sondern auch Voraussetzung für die Beantragung von Fördermitteln über KfW oder BAFA.

Sind Hybridheizungen zukunftssicher?

Sind beide Heizsysteme auf Basis erneuerbarer Energien, ist eine Hybridheizung auf jeden Fall eine langfristig sinnvolle Option. Systeme auf Basis fossiler Rohstoffe sind dagegen wenig zukunftssicher.

Steigenden CO2-Preis beachten

Energiepreisentwicklungen spielen eine zentrale Rolle: Steigende CO₂-Preise und volatile fossile Brennstoffmärkte erhöhen den Druck, auf erneuerbare Energien umzusteigen. Hybridheizungen bieten hier einen flexiblen Puffer – wer etwa Sonnenwärme oder Holz nutzt, kann Preisschwankungen bei Gas oder Öl besser abfedern und seine laufenden Kosten langfristig stabil halten.

Als Brückentechnologie geeignet

Im Kontext der Energiewende leisten Hybridheizungen einen wichtigen Beitrag: Sie ermöglichen den schrittweisen Umstieg auf erneuerbare Energien, ohne dass sofort eine Komplettumrüstung notwendig ist. Besonders im Bestand schaffen sie eine Brücke zwischen heutigen Anforderungen und zukünftigen Klimazielen.

Hybridheizung: Test, Anwendungen und Erfahrungen

Hybridheizungen sind bereits seit Jahren erfolgreich im Einsatz und sparen besonders in der Kombination oder ganz allein mit erneuerbarer Energie auf lange Sicht Heizkosten.

Beispiele aus einem Test und Erfahrungen zeigen, dass sich Hybridheizungen unter dem Strich in vielen Fällen lohnen – auch wenn es beim Einbau zu unerwarteten Herausforderungen kommen kann oder Anlagen zunächst unter technischen „Kinderkrankheiten“ leiden:

  • Gleich drei erneuerbare Energien nutzt Familie Rahmstorf aus Potsdam fürs Heizen: Wärmepumpe, Solarthermie und Photovoltaik. Diese besonders nachhaltige EE-Hybridheizung funktioniert auch in einem über 100 Jahre alten Haus problemlos, wie Auswertung und Erfahrungsbericht zeigen – mit Luft nach oben.
  • Bei Familie Kniehase aus Neubiberg bei München leben sechs Personen unter einem Dach und haben einen entsprechend hohen Bedarf an Warmwasser. Die Gasheizung war bereits 20 Jahre alt – eine moderne Anlage kombinierte die Familie mit Solarthermie auf dem Dach. Nach anfänglichen Problemen läuft die Hybridheizung stabil. Die Solarthermie deckt ganzjährig durchschnittlich ein Viertel des kompletten Wärmebedarfs. Ihren Gasverbrauch halbierte die Familie auch dank zusätzlicher Dämmung der Hausfassade.
  • Familie Funcke aus Hagen hat die alte Gasheizung behalten und mit Solarthermie ergänzt – und spart seitdem im Schnitt ein Viertel der Heizenergie ein. Einzelheiten dazu sind beim Test von Hybridheizungen mit Solarthermie zu finden.
Minh Duc Nguyen

Über den Autor

Minh Duc Nguyen

Minh Duc Nguyen ist seit 2020 Teil der co2online-Redaktion. Er ist besonders vertraut mit dem Thema Heizung im Allgemeinen, sowie Brennwertkessel und Wärmepumpe im Besonderen. Darüber hinaus gehört der Bereich staatliche Fördermittel für Wohngebäude zu seiner Expertise.

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Jens Hakenes

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Jens Hakenes

Jens Hakenes ist seit 2010 unser freiberuflicher Experte für die Themen Heizkosten, Warmwasser, Stromkosten und Klimaschutz. In seinen Artikeln erfahren Sie zum Beispiel alles Wichtige über Fußbodenheizungen, Smart Home oder den CO₂-Preis.

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