Ölheizung austauschen: Preise & Kosten im Überblick
Die alte Ölheizung muss ausgetauscht werden. Doch welche Option ist die beste Wahl: eine neue Ölheizung, ein Hybridsystem oder eine umweltfreundlichere und kosteneffiziente Alternative? Erfahren Sie, welche Kosten bei den verschiedenen Alternativen auf Sie zukommen.
Ölheizung austauschen: Ja oder nein?
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- Austauschkosten für eine neue Ölheizung: 12.000 bis 15.000 Euro
- Keine staatliche Förderung mehr für Ölheizungen
- Einbau neuer Ölheizungen nur bis Ende 2025 erlaubt
- Laufende Kosten einer Ölheizung: ca. 2.000 Euro
- Heizölpreis in den letzten Jahren stark angestiegen
- CO2-Steuer für Ölheizung verursacht zusätzliche finanzielle Aufwendungen
Kosten für den Austausch einer Ölheizung
Die Kosten für den Austausch einer Ölheizung variieren je nach individuellen Umständen wie der Hausgröße, Dämmung und vor allem der gewählten neuen Heiztechnologie. Es gibt verschiedene Optionen, um eine alte Ölheizung zu ersetzen:
- Die Kosten für den Austausch durch eine neue Ölheizung belaufen sich auf 12.000 bis 15.000 Euro, es gibt keine staatliche Förderung mehr und der Einbau einer neuen Ölheizung ist nur noch bis Ende 2025 erlaubt.
- Nutzung einer Hybridheizung zur Reduzierung fossiler Brennstoffe und Senkung der Heizkosten.
- Vollständiger Austausch für ökologische und wirtschaftliche Vorteile (z.B. Pelletheizung oder Wärmepumpe). Zusätzliche Kosten entstehen durch die Demontage des alten Öltanks (400-2.000 Euro) und die Restölentsorgung (150-500 Euro pro 1.000 Liter). Der hydraulische Abgleich zur Optimierung der Heizungsanlage kostet durchschnittlich 925 Euro für ein Einfamilienhaus.
Austauschpflicht alter Ölheizungen
Ab 2024 wird im Zuge des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) die Austauschpflicht für Ölheizungen schrittweise eingeführt. Zu Beginn betrifft die Austauschpflicht ausschließlich Ölheizungen, die älter als 30 Jahre sind. In unserem Artikel Austauschpflicht für Ölheizungen erhalten Sie weitere Informationen zum Zeitplan, Alternativen zur Ölheizung und verfügbaren Fördermitteln.
Erfahren Sie mithilfe unseres kostenfreien ModernisierungsCheck, welche Maßnahmen die effektivsten Energie-Einsparungen ermöglichen. Wir liefern klare Informationen darüber, welche Modernisierungen an Ihrem Gebäude sinnvoll sind, welche Kosten damit verbunden sind und welchen Nutzen Sie daraus ziehen können.
Förderungen für den Austausch einer Ölheizung
Seit 2020 gibt es keine staatliche Förderung mehr für herkömmliche Ölheizungen. Finanzielle Unterstützung ist ausschließlich für Hybridsysteme oder den vollständigen Umstieg auf erneuerbare Energien vorgesehen.
Ein zeitnaher Wechsel der Heiztechnik ist sowohl finanziell als auch ökologisch ratsam. Dank verfügbarer Fördermittel können die Kosten für den Umstieg auf innovative Heizsysteme wie Wärmepumpen, Solarthermieanlagen oder hybride Systeme auf einem überschaubaren Niveau gehalten werden. Beim Austausch einer funktionstüchtigen Ölheizung, die nicht von der Austauschpflicht betroffen ist, erhalten Sie einen zusätzlichen Klima-Geschwindigkeitsbonus von 20 Prozent. Beim Umstieg von einer Ölheizung auf eine Wärmepumpe besteht die Möglichkeit, eine Förderung von bis zu 70 Prozent zu erhalten.
Details zu den staatlichen Förderungen für den Heizungstausch finden Sie in unserem Übersichtsartikel zur Bundesförderung für effiziente Gebäude. Nutzen Sie auch unseren kostenfreien FördermittelCheck, um einen Überblick über die möglichen Förderprogrammen für Heizungswechsel zu erhalten.
Anschaffungskosten für eine Ölheizung
Eine neuer Brennwertkessel für eine Ölheizung kostet zwischen 2.500 und 6.000 Euro, inklusive Lieferung und Inbetriebnahme eines Heizkessels mit 17 kW Heizlast. Ölheizungen mit Brennwertkessel sind grundsätzlich teurer als solche mit Niedertemperaturkessel. Niedertemperatur-Ölheizungen liegen preislich zwischen 2.500 und 3.500 Euro, während für Brennwert-Ölheizungen mit Ausgaben von 4.000 bis 6.000 Euro zu rechnen ist.
Für das Komplettpaket einer neuen Ölheizung in einem durchschnittlichen Einfamilienhaus sollten Sie mit Kosten von mindestens 6.000 und 9.000 Euro rechnen, einschließlich eines neuen Öltanks. Es ist jedoch zu beachten, dass der Einbau einer neuen Ölheizung nur noch bis Ende 2025 erlaubt ist.
Zusätzliche Kosten beim Einbau einer Ölheizung
Für den Betrieb einer Ölheizung ist ein Öltank unerlässlich. Die Kosten für diesen hängen von der Größe und der Bauart (oberirdisch oder unterirdisch) sowie dem Material (Stahl oder Kunststoff) ab und belaufen sich in der Regel auf 2.000 bis 4.000 Euro. In Hochwasserschutzgebieten könnten zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen den Preis weiter erhöhen.
Der Einbau einer Ölheizung umfasst auch Kosten für Installation, eventuelle Anpassungen am Schornstein, im Keller oder an den Heizungen sowie das benötigte Zubehör. Für einen wirtschaftlichen Betrieb mit einem Warmwasserspeicher müssen Hausbesitzer*innen mit weiteren Kosten von 800 bis 1.500 Euro rechnen. Insgesamt belaufen sich die Kosten für eine Ölheizung oft auf etwa 13.000 bis 18.000 Euro.
Übersicht: Kosten für eine Ölheizung
Niedertemperatur-Ölheizung | Brennwert-Ölheizung | |
---|---|---|
Heizkessel (17 kW Heizlast) inkl. Lieferung und Inbetriebnahme | 2.500 bis 3.500 Euro | 4.000 bis 6.000 Euro |
Wasserspeicher | 500 bis 1.600 Euro | 500 bis 1.600 Euro |
Öltank (3.000 Liter) inkl. Austausch und Installation | 2.000 bis 4.000 Euro | 2.000 bis 4.000 Euro |
Schornsteinsanierung | 1.000 bis 1.500 Euro | |
Montage und Material | 700 bis 3.200 Euro | 700 bis 3.200 Euro |
hydraulischer Abgleich | 500 bis 900 Euro | 500 bis 900 Euro |
Gesamtkosten | 6.200 bis 13.200 Euro | 8.700 bis 17.200 Euro |
Achtung: Ohne hydraulischen Abgleich keine Förderung
Ein hydraulischer Abgleich optimiert Heizungsanlagen, indem nur die tatsächlich benötigte Menge Warmwasser in jeden Heizkörper fließt. Die Kosten für einen hydraulischen Abgleich in einem durchschnittlichen Einfamilienhaus belaufen sich auf etwa 925 Euro. Bei Mehrfamilienhäusern variieren die Kosten stark, abhängig von der Größe des Gebäudes und der Anzahl der Wohneinheiten. Dank staatlicher Förderung sinken die Kosten um 15 Prozent.
Was beeinflusst die laufenden Kosten der Ölheizung?
Die laufenden Kosten einer Ölheizung hängen ebenfalls von einigen Faktoren ab: Baujahr, Größe und Zustand der Gebäudehülle (Dämmung/Fenster) sowie Anzahl der Bewohner und deren Nutzungsverhalten. Zu den Heizkosten einer Ölheizung zählen alle Kosten, die in einem Jahr anfallen. Zu den Betriebskosten zählen alle Kosten außer den Kosten für den Brennstoff, also hier für das Heizöl.
Laufende Kosten einer Ölheizung
Die laufenden Kosten einer Ölheizung betragen um die 2.000 Euro pro Jahr. Die Kosten setzen sich zusammen aus Ausgaben für Heizöl, Betriebsstrom, Wartung und den Schornsteinfeger. Der größte Posten bei den Heizkosten einer Ölheizung sind die Kosten für das Heizöl. Darauf folgen die Kosten für den Betriebsstrom, insbesondere für die Umwälzpumpe. Bei veralteten Pumpen besteht erhebliches Sparpotenzial, da sie oft mit geringem Aufwand durch Hocheffizienzpumpen ersetzt werden können. Hingegen sind die Kosten für Wartung und den Schornsteinfeger in der Regel weniger variabel.
Im Vergleich: Laufende Kosten einer Wärmepumpe
Die Betriebsstromkosten einer Wärmepumpe variieren je nach Hausgröße, Dämmung und Pumpenart zwischen 230 und 1.400 Euro pro Jahr. Die jährlichen Wartungskosten belaufen sich lediglich auf etwa 150 Euro in einem Einfamilienhaus. Wärmepumpen sind langlebig und wartungsarm, was zu geringen Wartungskosten führt.
Laufende Kosten im Überblick
Haus | Einfamilienhaus, 110 m2, Baujahr 1968 | |
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Sanierungsmaßnahmen 1995 |
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Sanierungsmaßnahmen 2015 |
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Heizöl | etwa 1.140 Euro | etwa 1.020 Euro |
Betriebsstrom | 55 bis 270 Euro | 55 Euro |
Wartung | 150 bis 250 Euro | 150 bis 250 Euro |
Schornsteinfeger | 40 bis 80 Euro | 40 bis 80 Euro |
Summe | 1.385 bis 1.740 Euro | 1.265 bis 1.405 Euro |
Alternativen zur Ölheizung
Es steht eine Vielzahl sinnvoller Alternativen zur Verfügung, um die herkömmliche Ölheizung zu ersetzen. Ab 2026 wird der Einbau von Ölheizungen aus Gründen des Klimaschutzes weitgehend verboten sein. Doch es gibt umweltfreundliche Alternativen wie Solarthermie, Pelletheizungen und Wärmepumpen.
Zusätzlich zur Ölheizung Solarthermie
Solarthermie ist häufig Teil einer Hybridheizung und kann als zusätzliche Energiequelle neben einer Ölheizung genutzt werden. Bei der Heizungsunterstützung durch Solarthermie wird die direkte Wärme der Sonnenstrahlung genutzt. Dabei kann die Solarthermie entweder nur die Warmwasseraufbereitung oder auch die Heizleistung unterstützen. Weitere Details zur Solarthermie als Unterstützung einer Ölheizung finden Sie in unserem Artikel zu Alternativen zur Ölheizung. Nutzen Sie unseren kostenfreien ModernisierungsCheck, und erfahren Sie mehr über Sparpotenziale bei Modernisierungen an Ihrem Gebäude.
Pelletheizung: Alternative mit Einschränkungen
Wer bisher mit Öl geheizt hat, hat die Möglichkeit, auf eine Pelletheizung umzusteigen. Dies bietet zwei wesentliche Vorteile: Zum einen kann der bestehende Öltank als Lager für die Pellets genutzt werden. Zum anderen leisten Anlagenbesitzer*innen mit dem Einsatz einer Pelletheizung einen kleinen Beitrag zum Umweltschutz. Die Pelletheizung, auch als Holzheizung bekannt, erzeugt Wärme durch die Verbrennung von Pellets. Weitere Details zur Pelletheizung finden Sie in unserem Artikel zu Alternativen zur Ölheizung.
Wärmepumpe als Alternative zur Ölheizung
Die Wärmepumpe bietet eine effiziente, kosteneinsparende und umweltfreundliche Alternative zur herkömmlichen Ölheizung. Grundsätzlich ist es möglich, jedes Haus mit einer Wärmepumpe für Heizung und Warmwasser auszustatten. Sie nutzt Umgebungswärme aus der Luft, dem Grundwasser oder der Erde, verdichtet sie und stellt sie auf einem höheren Temperaturniveau zur Verfügung. Weitere Details zur Wärmepumpe als Alternative zur Ölheizung finden Sie in unserem Artikel Alternativen zur Ölheizung. Nutzen Sie auch unseren kostenfreien WärmepumpenCheck, um herauszufinden, ob eine Wärmepumpe für Ihr Gebäude geeignet ist.
Autorin: Lea Wrobel