Alle ökologischen Dämmstoffe
im direkten Vergleich

04.09.2025 Lesedauer: min Christine Persitzky

Dämmen spart Heizenergie, Kosten und ist gut für den Klimaschutz. Ökologische Dämmstoffe haben dabei oft eine bessere Ökobilanz als konventionelle Dämmstoffe. Und auch bei Qualität und Dämmeigenschaften können viele Naturprodukte mit konventionellen Dämmstoffen mithalten. Auch wenn sie in der Praxis noch immer eine untergeordnete Rolle spielen: Sie werden immer beliebter und ihr Marktanteil steigt.

ModernisierungsCheck: Dämm-Potenzial prüfen

Mit dem Modernisierungskosten-Rechner können Sie prüfen, ob sich eine Dämmung für Ihr Gebäude lohnt und wie viel Energie Sie dadurch sparen.

Die wichtigsten Fakten auf einen Blick

  • erzeugen sehr gutes Wohnklima
  • besonders guter Schutz vor sommerlicher Hitze
  • häufig bessere Ökobilanz und darum gut für die Umwelt
  • schonen fossile und mineralische Ressourcen
  • Herstellung und Recycling meist mit wenig Energieaufwand
  • Materialkosten bei manchen natürlichen Dämmstoffen kaum höher als bei konventionellen  

Ökologische Dämm­stoffe werden auch Natur­dämm­stoffe, natürliche Dämm­stoffe oder Dämmstoffe aus nach­wachsenden Rohstoffen genannt und erfüllen bestimmte Kriterien:

Sie

  • bestehen aus nachwachsenden Rohstoffen (zum Beispiel Hanf) oder aus Recyclingmaterial (zum Beispiel Altpapier)
  • haben eine geringe Umweltbelastung
  • lassen sich mit wenig Energieaufwand herstellen, problemlos entsorgen oder sogar wiederverwerten

Natürliche Dämmstoffe kosten im Schnitt etwas mehr als konventio­nelle – unter anderem weil konventio­nelle in größeren Mengen produziert werden. Doch insbe­sondere Zellulose­flocken können preislich durchaus mithalten. Auch die Kosten für Stroh sind konkurrenz­fähig.

Ökologische Dämm­stoffe müssen genau wie konventionelle Dämm­stoffe alle Anforderungen an den Brandschutz erfüllen. Die meisten sind von sich aus „normal entflammbar“, einige „schwer entflammbar“. Teilweise werden sie zusätzlich mit Flamm­schutz­mitteln versehen – die allerdings häufig schwach wasser­gefährdend sind. Das muss insbe­sondere bei der Entsorgung bzw. Wieder­verwertung berücksichtigt werden.

Außendämmung Hanf

Warum ökologisch dämmen

Naturdämmstoffe gibt es mittler­weile in großer Auswahl und Vielfalt und für fast alle Anwendungsbereiche. Sie punkten in mehreren Hinsichten:

  • Feuchtigkeitsaufnahme & Raumklima: Einige ökologische Dämmstoffe können bis zu 30 Prozent ihres Eigengewichts an Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben. Das sorgt für ein besonders angenehmes Raumklima und macht die Dämmstoffe weniger anfällig für Schimmel. Auch beim sommerlichen Hitzeschutz schneiden ökologische Dämmstoffe wegen der höheren Wärme- und Kältespeicherung meist besser ab als herkömmliche Dämmstoffe.
  • Energieeffizienz & Umweltfreundlichkeit: Um Naturdämmstoffe herzustellen, muss meist deutlich weniger Energie aufgewendet werden als für konventionelle. Zudem schonen die Materialien aus nachwachsenden Rohstoffen endliche Ressourcen und reduzieren klimaschädliche Emissionen. Denn die Pflanzen entziehen der Atmosphäre während ihres Wachstums CO2 und speichern es. Darüber hinaus lassen sich Naturdämmstoffe gut recyceln oder, wenn das nicht möglich ist, verbrennen.
Zu sehen ist eine Frau, die Dämmmaterial und Informationsblätter vor sich liegen hat. Man sieht noch einen Laptop.

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Wie gut ist die Dämmwirkung ökologischer Dämmstoffe?

Wie gut ein Dämmstoff im Winter vor Kälte und im Sommer vor Hitze schützt, sehen Sie anhand der Wärmeleitfähigkeit. Sie gibt an, wie viel Wärme durch den Dämmstoff nach außen dringt. Angegeben wird sie als Wärmeleitstufe (WLS) in Watt pro Meter und Kelvin (W/mk). Je niedriger der Wert, desto niedriger ist die Leitfähigkeit und desto dünner kann die Dämmschicht sein.

Die meisten Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen besitzen Wärmeleitfähigkeitswerte von 0,039 (Zellulose) bis 0,045 W/mK (Holzspäne), einige Dämmstoffe weisen deutlich höhere Werte auf (z.B. 0,09 Holzwolleplatten). Die Wärmeleitfähigkeit konventioneller Dämmstoffe  liegt in der Regel zwischen 0,025 (Polyurethan/PUR) und 0,045 W/mK (z.B. gängige Mineralwollen) – sie haben dadurch eine gleiche oder bessere dämmende Wirkung. Liegt der Wärmeleitfähigkeitswert über denen konventioneller Dämmstoffe, gleicht eine dickere Dämmstoffschicht das in der Regel aus.
 

Was kosten ökologische Dämmstoffe?

Ökologische Dämmstoffe sind im Schnitt etwas teurer als konventionelle. Trotzdem sollten Sie nicht nur die Materialpreise pro Quadrat- oder Kubikmeter miteinander vergleichen. Denn in die Berechnung  müssen auch bauphysikalische Aspekte wie die Wärmeleitfähigkeit des Materials, bauökologische Aspekte wie die Nutzung regionaler Ressourcen und die Recycelbarkeit sowie nachhaltige Aspekte wie die CO2-Speicherung einbezogen werden. Wenn solche Umweltkosten einberechnet würden, wären Naturdämmstoffe meist sogar günstiger als konventionelle Stoffe. Darüber hinaus machen die Materialkosten nur einen Bruchteil der Gesamtkosten aus (laut Verbraucherzentrale rund 30 Prozent). 

Insbesondere Einblasdämmstoffe wie Zellulose­flocken können preislich mit konventionellen Materialen mithalten: Die Material­kosten liegen bei etwa zehn Euro pro Quadratmeter. Eine Zelluloseflocken-Einblasdämmung kostet um die 20 Euro pro Quadratmeter. Günstige Naturdämmstoffe sind auch Jute (circa 22 Euro pro Quadratmeter), Stroh (circa 24 Euro pro Quadratmeter) und Hanf (circa 26 Euro pro Quadratmeter).

Zum Vergleich: Der häufig verwendete und besonders günstige konventionelle Dämmstoff „Expandiertes Polystyrol“ (EPS, Styropor) kostet pro Quadratmeter rund 10 Euro, ein spezielles Dämmmaterial wie Schaumglas kann aber zum Beispiel auch zwischen 60 und 80 Euro pro Quadratmeter kosten.

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Dämmstoff
Wärmeleitfähigkeit [W/(mK)]
Preis in €/m²
Ökologische Dämmstoffe
Flachsmatten
0,039
22
Korkplatte (exp.)
0,040
28
Zelluloseplatten
0,042
23
Zelluloseflocken
0,039
20
Stroheinblasdämmung
0,043
24
Strohballen
0,052
26
Seegras
0,045
25
Hanf (Stopfwolle)
0,045
31
Schafwolle
0,036
30
Korklehmplatte
0,080
62
Schilfplatten
0,065
54
Jutematten
0,039
22
Holzwolleplatten
0,090
63
Holzspäne
0,045
23
Holzfaserplatten
0,040
22
Holzfasermatten
0,038
21
Holzfaser (lose)
0,040
20
Hanfmatten
0,043
26
Hanfjute
0,043
26
Konventionelle Dämmstoffe
Mineralwolle (Glaswolle)
0,037
8
Mineralwolle (Steinwolle)
0,040
11
EPS (Polystyrol)
0,037
10
XPS
0,035
15
PUR / PIR
0,025
14
Resol-Hartschaum 
(Phenolharzschaum)
0,022
18
Mineralschaum
0,035
29
Dämmstoffe und ihre Dämmwerte und Preise

Quellen: Wärmeleitfähigkeiten basierend auf Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V., ÖkoBauDat, IBU Datenbank, Herstellerangaben & Fachliteratur, Preise für Dämmstoffe (Dämmdicke GEG) basierend auf durchschnittlichen Marktpreisen (Stand 2024/2025), über Baupreislexikon.de, baunetzwissen.de und Hersteller-Websites.

Die angegebenen Wärmeleitfähigkeitswerte und Preise sind Durchschnittswerte und dienen der Orientierung. Tatsächliche Werte können je nach Produktqualität, Hersteller, baulichen Anforderungen sowie Einbauart variieren. Preisunterschiede ergeben sich auch durch regionale Unterschiede im Handwerk, Lieferkosten, Materialverfügbarkeit sowie saisonale Marktschwankungen. Für eine präzise Planung sind produktspezifische Herstellerdaten und individuelle Angebote unerlässlich.

Förderung für ökologische Dämmstoffe

Für das Dämmen mit natürlichen Dämmstoffen gibt es mindestens die gleiche staatliche Förderung wie für das Dämmen mit herkömmlichen Stoffen. Die KfW unterstützt Sie finanziell mit zinsgünstigen Krediten, vom BAFA können Sie einem Zuschuss beantragen. Darüber hinaus gibt es häufig zusätzliche Fördermittel für ökologische Materialien vom Bundesland oder der Kommune. Die verschiedenen Fördermöglichkeiten haben wir Ihnen in unserem Artikel Förderung für Fassadendämmung & Co: Zuschüsse & Kredite zusammengefasst

Tipp: Ob es in Ihrer Kommune oder in Ihrem Bundesland weitere Förderprogramme gibt, finden Sie mit unserem kostenlosen FördermittelCheck heraus.

Zum FördermittelCheck

Gibt es Siegel & Zertifizierungen für ökologische Dämmstoffe?

Emissionsarme Wärmedämmstoffe sowie umweltfreundliche und biozidfreie Wärme-dämmverbundsysteme sind mit dem bekannten Umweltzeichen „Blauer Engel“ ausgezeichnet. Sie werden schadstoffarm hergestellt und sind gesundheitlich unbedenklich – und zwar über die gesetzlichen Bestimmungen hinaus.

Der Verein natureplus zertifiziert ebenfalls Dämm­stoffe aus nach­wachsenden Roh­stoffen.

Umwelt­zeichen für Dämm­stoffe verleihen zudem das Institut für Bau­biologie Rosen­heim (IBR) und das Institut Bauen und Umwelt (IBU).

Wofür eignen sich ökologische Dämmstoffe?

Naturdämmstoffe eignen sich für so ziemlich alle Anwendungs­gebiete. Häufig werden sie für die Innendämmung oder die oberste Geschossdecke genutzt. Doch auch bei der Dachdämmung kommen ökologische Dämmstoffe infrage. Für die Aufsparrendämmung werden unter anderem Holzfaser und Kork verwendet. Für die Zwischen- und die Untersparrendämmung zum Beispiel Flachs, Holzfaser, Hanf oder Seegras.

Ebenso können Sie die Außenfassade Ihres Gebäudes mit Dämmstoffen aus nach­wachsenden Rohstoffen dämmen. So gibt es Wärmedämmverbundsysteme (WDVS) aus Holzfaser sowie auch aus Hanf. Für hinterlüftete Vorhangfassaden eignen sich neben Holzfaser und Hanf auch Kork und Zellulose als Dämmstoffe.

Soll die Innenwand der Fassade gedämmt werden (weil sie zum Beispiel unter Denkmalschutz steht), können Sie unter anderem auf Holzfasern, Hanf oder Zellulose zurück­greifen.

Für die Perimeterdämmung eignen sich Naturdämmstoffe nicht, sie sind nicht ausreichend wasserbeständig.

Übersicht: Welcher Dämmstoff eignet sich für welche Maßnahme?

Die nachfolgende Tabelle zeigt, welche Dämmstoffe häufig bei den verschiedenen Dämmmaßnahmen zum Einsatz kommen. Es handelt sich dabei um eine Auswahl typischer Anwendungen – weitere Dämmstoffe und auch weitere Dämmmaßnahmen sind durchaus möglich. Zu beachten ist immer, dass die Beschaffenheit des jeweiligen Gebäudes Lösungen erfordern kann, die von diesem Schema abweichen. Außerdem ist zu bedenken, dass vor Beginn der Dämmmaßnahme das komplette Dämmsystem und nicht nur der verwendete Dämmstoff gewählt werden muss. Grundsätzlich gilt, dass Dämmmaßnahmen immer gut geplant werden müssen.

Ökologische Dämmstoffe im Vergleich: Was ist die beste Dämmung?

Wie konventionelle Dämm­stoffe unterscheiden sich auch Natur­dämmstoffe in ihren Dämmeigenschaften und in ihrem Feuchte­verhalten. Ebenso darin, wie gut sie sich kompostieren lassen, wie viel Energie ihre Herstellung verbraucht und wie resistent sie gegen Schädlinge und Schimmel sind. Beim Brandschutz sind sie allesamt unproblematisch und haben in der Regel die Brandschutzklasse B2 – normal entflammbar.

Ökologische Dämm­stoffe gibt es in unter­schiedlichen Liefer­formen: als Platten, Matten oder Rollen, als Stopf-, Einblas- und Schütt­dämmstoffe sowie als Dämmfilz. Letztlich entscheiden die Art des Materials und der Anwendungs­bereich darüber, welche Form die geeignete ist.

Hanf-Dämmung

Hanf ist weltweit eine der ältesten und zudem eine äußerst anspruchslose Nutzpflanze. Sie kommt ohne Herbizide und Insektizide aus. Seit 1996 dürfen einige THC-arme Sorten, die also keine berauschenden Inhaltsstoffe haben, auch in Deutschland angebaut werden. Um Dämmstoffe aus Hanf herzustellen, wird das Hanfstroh in Fasern und sog. Schäben (Bruchstücke der Stängelrinde) getrennt. Die Fasern lassen sich zu Dämmmatten, Stopfdämmung oder Dämmvliesen verarbeiten, die verholzten Schäben zu Schüttdämmstoffen oder festen Platten.

Soda oder Amoniumphosphat dienen als Brandschutzmittel. Ohne Zusatzstoffe gibt es einige Dämmstoffe aus Hanfdämmwolle sowie Hanflehmkombinationen. Sie sind vollständig kompostierbar gemäß Bioabfall- und Kompostverordnung (BioKomV).

Die Wärmeleitfähigkeit von Hanf liegt bei 0,043 und 0,045 W/mK. Unter den Naturdämmstoffen hat es einen Marktanteil von maximal fünf Prozent.

Vor- und Nachteile von Hanf-Dämmung

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Vorteile
Nachteile
Besonders gute Dämmeigenschaften    
Erschwert recyclebar und kompostierbar bei synthetischem Faseranteil 
Guter sommerlicher Hitzeschutz
­
Feuchtigkeitsregulierend
­
Angenehmes Raumklima
­
Guter Schallschutz
­
Resistent gegen Schädlinge und Schimmel
­
Vor- und Nachteile von Hanf-Dämmung

Anwendungsbereiche

  • Hanfmatten eignen sich zur Dämmung des Dachs (Zwischen- und Untersparrendämmung), zur Innendämmung und für hinterlüftete Vorhangfassaden
  • Stopfhanf für Hohlräume
  • Hanfschüttungen für Fußboden und Decke

Hanf-Dämmung Kosten

  • Hanf-Dämmstoffe kosten je nach Art und Dicke zwischen zehn und 30 Euro pro Quadratmeter.
  • Einblas- und Schüttdämmstoff aus Hanf kostet zwischen 80 und 200 Euro pro Kubikmeter.

Zellulose-Dämmung

Zellulose-Dämmstoffe haben mit 32 Prozent den größten Marktanteil unter den Naturdämmstoffen. Es handelt sich dabei um ein Recyclingprodukt: Zellulose-Dämmung wird aus Altpapier hergestellt, das zum Beispiel in privaten Haushalten, Kiosken, Druckereien und Verlagen anfällt. Zellulose dämmt besonders gut – nach Untersuchungen der Universität von Colorado sogar besser als Mineralfasern. Ihre Wärmeleitfähigkeit liegt zwischen 0,039 und 0,042 W/mK

Zellulose-Dämmstoffe sind lose zum Schütten oder als Platten erhältlich. Sie lassen sich wiederverwerten und deponieren. Kompostieren ist wegen der zugesetzten Brandschutzmittel (häufig Borsalze) nicht möglich.

Vor- und Nachteile von Zellulose-Dämmung

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Vorteile
Nachteile
Besonders gute Dämmeigenschaften    
Hohe Feinstaubbelastung bei Verarbeitung
Guter sommerlicher Hitzeschutz
Nicht kompostierbar
Feuchtigkeitsregulierend
­
Energiearme Herstellung
­
Guter Schallschutz
­
Resistent gegen Schädlinge und Schimmel
­
Geringer Preis
­
Recyclingprodukt
­
Vor- und Nachteile von Zellulose-Dämmung

Anwendungsbereiche

  • Mit Zelluloseplatten können Sie Ihr Dach auf und zwischen den Sparren, die Innenwände und bei Gebäuden in Holzrahmen- und Holztafelbauweise auch die Fassade dämmen.
  • Lose, nicht in Formen gepresste Zellulose eignet sich als Einblasdämmstoff ebenfalls für die Zwischensparrendämmung des Dachs, für die Fassade bei Holzrahmen- und Holztafelbauweise sowie für die hinterlüftete Vorhangfassade.

Zellulose-Dämmung Kosten 

Zellulose-Dämmstoffe kosten zwischen 20 Euro (Einblasdämmung) und 23 Euro pro Quadratmeter (Platten).

Holzfaser-Dämmung

Dämmung Holzfaserplatte

Holzfaser-Dämmstoffe werden vor allem aus Resthölzern von Nadelbäumen hergestellt – ihre Fasern sorgen für besondere Festigkeit. Sie fallen zum Beispiel als Abfall in der holzverarbeitenden Industrie an. Dämmstoffe aus Holzfasern gibt es als Platten oder Matten sowie als loses Material für die Einblasdämmung. Auch in Wärmedämmverbundsystemen (WDVS) kommen sie zum Einsatz. Holzfaser-Dämmstoffe haben einen Marktanteil von 32 Prozent und liegen damit hinter Zellulose auf Platz zwei. Die Wärmeleitfähigkeit von Holzfaser-Dämmstoffen ist zwischen 0,038 und 0,040 W/mK einzuordnen.
Dank des holzeigenen Bindemittels Lignin kommen einige Produkte ohne weitere Zusatzmittel aus. Sie lassen sich problemlos kompostieren. Nicht so Holzfaser-Dämmstoffe, denen Bindemittel oder andere wasserabweisende Zusatzstoffe oder Brandschutzmittel zugesetzt wurden.

Vor- und Nachteile von Holzfaser-Dämmung

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Vorteile
Nachteile
Gute Dämmeigenschaften    
Relativ hoher Energieaufwand bei der Platten-Herstellung
Besonders guter sommerlicher Hitzeschutz
Imprägnierte Platten schwer kompostierbar
Feuchtigkeitsregulierend
­
Guter Schallschutz
­
Einige Produkte ohne Zusatzmittel
­
Vor- und Nachteile von Holzfaser-Dämmung

Anwendungsbereiche

Holzfaser-Dämmstoffe eignen sich für nahezu alle Anwendungsbereiche:

  • als Platten zum Beispiel für die Zwischen- oder Aufsparrendämmung des Dachs, für die Dämmung des Dachbodens oder in Wärmedämmverbundsystemen (WDVS). In WDSV benötigen die festen und robusten Holzfaserplatten zudem keine zusätzliche Trägerschicht für den Dämmstoff – ein (auch preislicher) Vorteil gegenüber konventionellen WDVS.
  • als Einblasdämmung können Sie Holzfaser für die Dämmung von Dach, Dachboden und Wänden nutzen, außerdem sind sie für die Fassade bei Holzrahmen- und Holztafelbauweise geeignet.

Holzfaser-Dämmung Kosten 

Holzfaser-Dämmstoffe kosten als Einblasdämmung 20 Euro je Quadratmeter und als Matten oder Platten 21-22 Euro je Quadratmeter.

Flachs-Dämmung

Aus Flachs (auch Lein genannt) wurde schon in der Jungsteinzeit Kleidung hergestellt. Für die Produktion von Dämmstoffmatten und -platten, Vliesen, Schüttgut, Einblasdämmung und Stopfmaterial werden die Kurzfasern der Flachspflanze verarbeitet. Sie fallen als Abfallprodukt bei der Leinengewinnung an. Um Dämmplatten herzustellen, werden sie mechanisch verfilzt, die Faserbahnen dann geschichtet und anschließend durch Bindemittel oder Stützfasern wie Polyäthylen (PE) oder Pflanzenstärke verbunden. Weitere mögliche Zusatzstoffe sind Brandschutzmittel (Soda, Borsalze und ähnliches). Flachs-Dämmstoffe haben eine Wärmeleitfähigkeit von 0,039 W/mK. Ihr Marktanteil unter den Ökodämmstoffen liegt bei wenigen Prozent.

Als Stopfmaterial, Schüttgut und Einblasdämmung gibt es Flachs auch ohne Zusatzstoffe. Sie lassen sich kompostieren oder zum Beispiel als Mulchmaterial weiterverwenden.

Vor- und Nachteile von Flachs-Dämmung

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Vorteile
Nachteile
Gute Dämmeigenschaften    
Eingeschränkte Anwendungsmöglichkeiten
Sehr formbeständig
­
Feuchtigkeitsregulierend
­
Energiearme Herstellung
­
Guter Schallschutz
­
Resistent gegen Schädlinge (Nagetiere, Insekten), Schimmel und Fäulnis
­
Unbedenkliche Entsorgung
(bei Dämmstoffen ohne Zusatzstoffen)
­
Vor- und Nachteile von Flachs-Dämmung

Anwendungsbereiche

  • Flachs-Dämmstoffe eignen sich vor allem für den Innenbereich
  • Dämmplatten und Einblasdämmung können Sie für Wände, Decken- und Dachausbau verwenden (Zwischen- und Untersparrendämmung)
  • Flachsstreifen, Vliese und Schüttung eignen sich vor allem für den Fußbodenbereich
  • Stopfmaterial für das Abdichten von Fenstern und Türen.

Flachs-Dämmung Kosten

Flachsplatten kosten rund 22 Euro pro Quadratmeter.

Holzspäne-Dämmung

Dämmstoffe aus Holzspänen (auch Hobelspäne genannt) werden nur im Holzbau verwendet und es gibt auf dem Markt auch nur zwei wenige Hersteller. Das Rohmaterial besteht aus Hobelresten heimischer Nadelhölzer wie Fichte, Tanne und Kiefer. Sie werden mit Lehm ummantelt, außerdem werden ihnen mineralische Bindemittel zugesetzt. Dank dieser natürlichen Stoffe lässt sich Holzspäne-Dämmung restfrei restlos wiederverwenden, thermisch verwerten oder kompostieren. Ihre Wärmeleitfähigkeit liegt bei 0,045 W/mK.

Vor- und Nachteile von Holzspäne-Dämmung

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Vorteile
Nachteile
Hohe Wärmespeicherfähigkeit
Geringere Wärmeleitfähigkeit als andere Öko-Dämmstoffe
Guter sommerlicher Hitzeschutz
Baustoffklasse B2 (normal entflammbar)
Hohe Feuchteresistenz
Begrenzte Einsatzmöglichkeit
Wiederverwendung, Verbrennen und Kompostieren möglich
Findet heute kaum noch Verwendung
Guter Schallschutz
­
Resistent gegen Schimmel und Ungeziefer
­
Vor- und Nachteile von Holzspäne-Dämmung

Anwendungsbereiche

Holzspäne-Dämmung eignet sich im Holzbau für Dächer, Decken und Wände, und zwar sowohl als Wärme- als auch als Schallschutz. Dafür werden die Späne entweder vollautomatisch eingebracht, geblasen oder von Hand geschüttet und verdichtet.

Holzspäne-Dämmung Kosten

Holzspäne kosten 23 Euro je Quadratmeter gedämmter Fläche

Holzwolle-Dämmung

Holzwolle besteht aus langfaserigen Fichten- oder Kiefernholzspänen. Sie werden zusammen mit einem mineralischen Bindemittel wie Zement oder Magnesit zu festen und formstabilen Platten gepresst. Holzwolle-Leichtbauplatten werden umgangssprachlich wegen ihrer Ähnlichkeit mit gepresstem Sauerkraut auch Sauerkrautplatten genannt. Es gibt Holzwolle auch lose als Einblasdämmung.

Holzwolle punktet gegenüber anderen Naturdämmstoffen damit, dass sie schwer entflammbar, teilweise sogar nicht brennbar ist. Andererseits ist die Dämmwirkung reiner Holzwolleplatten vergleichsweise gering (durchschnittliche Wärmeleitfähigkeit: 0,090 W/mk). Deshalb werden sie oft als Verbundstoff genutzt und andere Dämmstoffe zwischen zwei dünne Holzwolle-Leichtbauplatten gelegt.

Holzwolle-Dämmung ist gesundheitlich unbedenklich und recycelbar. Auch kann es thermisch verwertet, also verbrannt und als Wärme nutzbar gemacht werden.

Vor- und Nachteile von Holzwolle-Dämmung

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Vorteile
Nachteile
Baustoffklasse A2 (nicht brennbar) bis B1 (schwer entflammbar)
Geringere Wärmeleitfähigkeit als andere Öko-Dämmstoffe
Guter Wäremspeicher
Starke Dämmschicht notwendig
Sehr fest und formstabil
­
Guter sommerlicher Hitzeschutz
­
Feuchtigkeitsabsorbierend
­
Guter Schallschutz
­
Energiearme Herstellung
­
Resistent gegen Schädlinge, Fäulnis und Pilze
­
Vor- und Nachteile von Holzwolle-Dämmung

Anwendungsbereiche

  • Holzwolleplatten werden im Mauerwerks- und Betonbau als Putzträger zum Beispiel für Decken genutzt.
  • Im Holzbau eignen sie sich ebenfalls als Putzträger im Innen- und Außenbereich.
  • Aufgrund ihrer rauen Oberfläche werden Holzwolleplatten auch gerne als Beplankung für Einblasdämmstoffe verwendet.

Kosten & Preise für Holzwolle-Dämmung

Holzwolleplatten kosten 63 Euro pro Quadratmeter.

Schilf-Dämmung

Naturdämmstoff Schilf

Vor allem in Norddeutschland wird Schilf noch heute zum Dachdecken genutzt. Es ist hier vor allem bekannt als Reet. Schilf ist wesentlich härter als andere Naturfasern und verrottet selbst bei ständigem Wasserkontakt nicht. Als Dämmstoff ist Schilf inzwischen ebenfalls beliebt, auch wenn dieser aktuell noch einen geringen Marktanteil hat und nur sehr wenige Hersteller ihn anbieten.

Schilf-Dämmung punktet vor allem durch seine ökologische Qualität: Sie besteht nur aus gepressten, parallel zueinander ausgerichteten Schilfrohrhalmen, die mit Draht zusammengebunden werden. Der Dämmstoff braucht keine chemischen Bindungsmittel und ist trotzdem feuchteresistent. Es entstehen keine Produktionsabfälle und Schilf lässt sich unproblematisch kompostieren. Die großen Luftkammern in den Schilfrohren sorgen zudem für sehr gute Dämmeigenschaften. Schilf-Dämmung hat eine Wärmeleitfähigkeit von 0,065 W/mK.

Vor- und Nachteile von Schilf-Dämmung

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Vorteile
Nachteile
Gute Dämmeigenschaften    
Es gibt keine bauaufsichtliche Zulassung für den Einsatz
Besonders ökologisch, da 100 Prozent natürlich
Baustoffklasse B2 (normal entflammbar)
Guter sommerlicher Hitzeschutz
­
Feuchteregulierend
­
Feuchteresistent
­
Energiearme Herstellung
­
Guter Schallschutz
­
Resistent gegen Schädlinge, Fäulnis und Schimmel
­
Geringer Preis
­
Vor- und Nachteile von Schilf-Dämmung

Anwendungsbereiche

  • Sie können Schilf zur Dachdämmung (Unter-, Zwischen- und Aufsparrendämmung), zur Bodendämmung sowie zur Innen- und Außendämmung nutzen.
  • Schilfrohrmatten oder -platten werden auch als dämmende Putzträger verwendet, vor allem für Lehmputze. Diese ergänzen die physikalischen Eigenschaften von Schilf optimal.

Kosten & Preise für Schilf-Dämmung

Eine Dämmplatte aus Schilfrohr kostet pro Quadratmeter 54 Euro.

Stroh-Dämmung

Stroh dämmt insbesondere dann gut, wenn die Halme senkrecht zum Wärmedurchgang verlaufen. Die Wärmeleitfähigkeit von Stroh liegt zwischen 0,043 und 0,052 W/mK. Darüber hinaus verbraucht es in der Herstellung sehr wenig Energie, enthält keine Giftstoffe und ist als landwirtschaftliches Abfallprodukt regional verfügbar. Trotz dieser guten Eigenschaften gibt es bislang nur wenige Anbieter von Stroh-Dämmstoffen. Das liegt möglicherweise an einigen Vorurteilen (wie die Angst vor Mäusen oder davor, dass Stroh leicht brennen könnte), die sich gegenüber Stroh als Baustoff halten, obwohl sie allesamt unbegründet sind.

Als Rohstoff für die Stroh-Dämmung dienen langhalmige Getreidesorten wie Roggen, Dinkel und Weizen. Sie werden direkt auf dem Acker zu Ballen gepresst, deren Feuchtegehalt maximal 15 Prozent betragen darf. Dadurch sind die Ballen uninteressant für Schädlinge und Schimmel und müssen nicht chemisch behandelt werden. Allerdings müssen Strohballen durch geeignete Holzwerkstoffplatten und weitere Verkleidungen vor Feuchtigkeit geschützt werden.

Stroh-Dämmstoffe lassen sich wiederverwenden, kompostieren, thermisch oder in einer Biogasanlage verwerten.

Vor- und Nachteile von Stroh-Dämmung

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Vorteile
Nachteile
Gute Dämmeigenschaften    
Baustoffklasse B2 (normal entflammbar)
Guter sommerlicher Hitzeschutz
Schutz vor Witterung und Feuchtigkeit notwendig
Feuchtigkeitsregulierend
Bauaufsichtliche Zulassung notwendig
Energiearme, nichtindustrielle Herstellung
­
Landwirtschaftliches Nebenprodukt
­
Guter Schallschutz
­
Regional verfügbar
­
Weitgehend resistent gegen Schädlinge und Schimmel
­
Geringer Preis
­
Vor- und Nachteile von Stroh-Dämmung

Anwendungsbereiche

  • Mit Stroh können Sie Außenwände, Dächer auf und zwischen den Sparren sowie Fußböden dämmen. Die Strohballen werden in ein Holzständerwerk eingesetzt und anschließend verputzt oder verkleidet.
  • Sie können die Ballen außerdem als Baustoff für Strohbauten verwenden, wobei die Last von einer Holzkonstruktion getragen wird. Hierbei ist in Deutschland allerdings eine bauaufsichtliche Zulassung notwendig.
  • Für den Innenausbau kommen andere Bauprodukte aus Stroh infrage, zum Beispiel hochverdichtete Strohbauplatten.

Stroh-Dämmung Kosten 

Stroh-Dämmstoffe kosten zwischen 24 Euro (Einblasdämmung) und 26 Euro pro Quadratmeter (als Ballen).

Schafwoll-Dämmung

Naturdämmstoff Schafwolle

Schafwolle ist der einzige Dämmstoff tierischen Ursprungs. Den Dämmstoff gibt es als Matten, Platten, Stopfwolle und Filze. Um Dämmplatten herzustellen, muss die Rohwolle noch nadelverfilzt werden. Schafwolle hat eine Wärmeleitfähigkeit von 0,036 W/mK.

Als Nebenprodukt von Tierhaltung und Weidewirtschaft stammt Schafwoll-Dämmung in der Regel aus heimischer Schurwolle. Diese wird gewaschen und entfettet. Anschließend muss die Wolle zum Schutz gegen Motten mit einem Antimottenmittel behandelt werden. Genau hier liegt die Schwierigkeit bei Schafwoll-Dämmstoffen: einen wirksamen Mottenschutz zu haben, der zugleich gesundheitlich und ökologisch unbedenklich ist und die hervorragenden natürlichen Eigenschaften der Wolle nicht beeinträchtigt. Die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) hält einen chemiefreien Wollschutz namens Ionic Protect® für vielversprechend, der seit 2016 auf dem Markt ist. Dabei wird die Wolle biozidfrei auf plasmaionischer Basis fraßhemmend modifiziert und soll so permanent vor Mottenbefall geschützt sein. Dadurch ist Schafwoll-Dämmung zudem – wie der Rohstoff selbst – recycelbar. Darüber hinaus hat Schafwolle die Eigenschaft, zahlreiche Schadstoffe zu binden, beispielsweise Formaldehyd. Sie reinigt dadurch die Raumluft.

Vor- und Nachteile von Schafwoll-Dämmung

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Vorteile
Nachteile
Sehr gute Dämmeigenschaften    
Pestizidrückstände möglich
Guter sommerlicher Hitzeschutz
Lange Transportwege
Besonders feuchtigkeitsregulierend
Viel Reinigungsmittel bei Aufbereitung nötig
Energiearme Herstellung
Ohne Zusätze schädlingsanfällig
Bindet zahlreiche Schadstoffe
­
Guter Schallschutz
­
(Heimisches) landwirtschaftliches Nebenprodukt
­
Vor- und Nachteile von Hanf-Dämmung

Anwendungsbereiche

  • Schafwoll-Dämmung eignet sich für die Auf- und Zwischensparrendämmung des Dachs, für Dachboden, Wände und Außenfassade.
  • Bewährt hat sich Schafwolle laut FNR aber auch bei Kühlanlagen sowie im Bereich Schalldämmung vor allem bei Klima- und Lüftungsanlagen.

Schafwoll-Dämmung Kosten 

Schafwoll-Dämmung kostet 30 Euro pro Quadratmeter.

Jute-Dämmung

Naturdämmstoff Jute-Dämmung

Dämmstoffe aus Jute sind ein Recycling- bzw. Upcyclingprodukt: Sie werden aus alten Jutesäcken hergestellt, in denen Kaffee oder Kakao nach Deutschland transportiert wird. Jute selbst ist eine Faser der tropischen Corchorus-Pflanzen, die vor allem in Bangladesch und Indien wachsen. Um den Dämmstoff herzustellen, werden die Jutesäcke zerkleinert und aufbereitet. Anschließend werden sie mit Soda als Brandschutzmittel vermischt und mit Biokunststofffasern aus Pflanzenstärke zu einem Vlies verfestigt.

Jute ist auch als Dämmstoff biologisch abbaubar. Die Wärmeleitfähigkeit liegt bei 0,039 W/mK.

Vor- und Nachteile von Jute-Dämmung

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Vorteile
Nachteile
Gute Dämmeigenschaften    
Baustoffklasse B2 (normal entflammbar)
Energiearme Herstellung
anfällig für Nagetierbefall
Schadstofffrei
­
Resistent gegen Schädlinge und Schimmel
­
Biologisch abbaubar
­
Recyclingprodukt
­
Feuchteregulierend
­
Guter Preis
­
Vor- und Nachteile von Jute-Dämmung

Anwendungsbereiche

  • Jute können Sie als Wärmedämmung für Ihr Dach in allen Varianten verwenden (Auf-, Zwischen- und Untersparrendämmung).
  • Sie können damit auch Holzbalkendecken sowie Außen- und Innenwände in Holzrahmen-, Holzständer und Metallständerwänden dämmen. 

Jute-Dämmung Kosten 

Dämmmatten aus Jute kosten pro Quadratmeter 22 Euro.

Kork-Dämmung
 

Kork wird aus der Rinde der Korkeiche gewonnen. Sie kann ab ihrem 20. Lebensjahr alle neun bis zehn Jahre geschält werden. Die Korkeiche wächst auf der iberischen Halbinsel und in Nordafrika, Kork ist also kein heimischer Rohstoff. Die langen Transportwege verschlechtern die Ökobilanz des Dämmstoffs.

Um ihn herzustellen, wird die Rinde zu Granulat gemahlen und mit etwa 350 °C heißem Wasserdampf behandelt. Dadurch bläht nicht nur das Granulat auf (expandiert), es tritt auch das korkeigene Harz aus, dass das Granulat wiederum zu stabilen Blöcken verbindet. Daraus lassen sich dann Dämmplatten schneiden. Sie haben eine Wärmeleitfähigkeit von 0,040 W/mK.

Dämmstoffe aus Kork müssen nicht gegen Brand, Schimmel und Schädlinge behandelt werden. Das macht auch die Entsorgung unproblematisch. So lässt sich Korkgranulat beispielsweise als Stoff zur Bodenverbesserung in der Landwirtschaft oder im Gartenbau weiterverwenden.

Vor- und Nachteile von Kork-Dämmung

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Vorteile
Nachteile
Gute Dämmeigenschaften    
Imprägnierter Kork nicht kompostierbar
Sommerlicher Hitzeschutz
Kein heimisches Produkt (Lange Transportwege)
Feuchtigkeitsregulierend
Nur begrenzt verfügbar
Guter Schallschutz
Relativ starker Eigengeruch
Kein Brandschutzmittel notwendig
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Resistent gegen Schädlinge, Schimmel und Fäulnis
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Sehr druckfest
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Vor- und Nachteile von Kork-Dämmung

Anwendungsbereiche

  • Lose Kork-Dämmung eignet sich für jede Art von Hohlraumdämmung (Wand, Decke, Zwischensparrendämmung des Dachs)
  • Korkplatten sind geeignet für die Außendachdämmung, für die Fassadendämmung (WDVS und hinterlüftete Vorhangfassade) sowie für das Dämmen von Decken. Da die Platten besonders druckbeständig sind, können sie sogar unter Estrich verlegt werden.
  • Für die Fachwerksanierung gibt es Materialien aus Kork und Lehm, die eine diffusionsoffene Innenwanddämmung ermöglichen. Das ist für den Erhalt der historischen Gebäude wichtig

Kork-Dämmung Kosten 

Kork-Dämmplatten kosten 28 Euro pro Quadratmeter.

Seegras-Dämmung

NeptuTherm Seegras-Dämmung

Seegras ist einer der jüngsten Dämmstoffe. Er wurde im Rahmen eines Forschungsprojekts entwickelt und erhielt erst Ende 2010 die bauaufsichtliche Zulassung als Stopf- und Schüttwolle. Bislang gibt es nur wenige Hersteller, die Seegras als Dämmstoff anbieten.

Die Pflanzenfasern von Seegras werden durch natürliche Wellenbewegung zu zwei bis zehn Zentimeter großen Bällen geformt und in Massen an die Strände gespült. Diese sogenannten Neptun- oder Meerbälle galten lange als Abfall – bis sie vor einigen Jahren als natürlicher Dämmstoff entdeckt wurden, der ganz ohne chemische Zusätze auskommt. Die Wärmeleitfähigkeit von Seegras-Dämmung liegt bei 0,045 W/mK.

Die von der Sonne getrockneten Bälle werden zerkleinert, gesiebt und ohne weitere Zusätze zu Dämmwolle verarbeitet. Für die Herstellung braucht man sehr wenig Energie, deshalb hat Seegras-Dämmung – selbst wenn sie mit relativ langen Transportwegen vom Mittelmeer kommt – eine deutlich bessere Ökobilanz als konventionelle Dämmstoffe. Noch nachhaltiger ist Seegras aus der Ostsee, das zum Beispiel in Dänemark gewonnen wird. Dämmmatten aus Seegras befinden sich noch in der Entwicklung.

Seegras-Dämmwolle ist schadstofffrei. Es lässt sich mehrfach wiederverwenden oder kann als Pflanzsubstrat einfach unter Gartenerde gemischt werden. Seegras benötigt kein zusätzliches Brandschutzmittel, da es auch unbehandelt der Brandschutzklasse B2 zugeordnet wird.

Vor- und Nachteile von Seegras-Dämmung

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Vorteile
Nachteile
Sehr gute Dämmeigenschaften    
Baustoffklasse B2 (normal entflammbar)
Sehr guter sommerlicher Hitzeschutz
Begrenzt druckbelastbar
Feuchtigkeitsbeständig
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Sehr ennergiearme Herstellung
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Fremd- und schadstofffrei
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Resistent gegen Pilze, Schädlinge und Fäulnis
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Kein zusätzliches Brandschutzmittel notwendig
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kurze Transportwege, wenn an der Ostsee gewonnen
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Vor- und Nachteile von Seegras-Dämmung

Anwendungsbereiche

  • Seegras-Dämmwolle eignet sich für die Innen- und Außendämmung der Fassade, für die Zwischensparrendämmung des Daches und für Holzbalkendecken.Sie wird geschüttet, manuell gestopft oder eingeblasen.
  • Auch die oberste Geschossdecke können Sie mit Seegras dämmen. Soll der Dachboden begehbar sein, brauchen Sie dann aber zusätzlich eine Trägerkonstruktion und einen Boden, zum Beispiel aus Hobeldiele.

Seegras-Dämmung Kosten 

Seegras-Dämmung kostet 25 Euro pro Quadratmeter.

Wiesengras-Zellulose-Dämmung

Wiesengras ist sehr genügsam in Anbau und Pflege, weitverbreitet und ein regionaler, nachwachsender Rohstoff.

Um daraus einen Dämmstoff herzustellen, wird das Wiesengras nach der Ernte im Sommer vergoren und dadurch haltbar gemacht. Die so entstandene Silage wird anschließend mit warmem Wasser gewaschen. Heraus kommt eine nährstofffreie Zellulose, die mit dem Zusatz geringer Mengen Borsalz brandsicher gemacht wird. Wegen dieser nur geringen Mengen (3 %) gilt Wiesengras-Zellulose-Dämmung noch als gesundheitlich unbedenklich, hautfreundlich und kompostierbar.

Wiesengras-Zellulose gibt es als Einblas- und Schüttdämmstoff. Sie besitzt eine Wärmeleitfähigkeit von 0,039 und 0,046 W/mK.

Vor- und Nachteile von Wiesengras-Zellulose-Dämmung

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Vorteile
Nachteile
Sehr gute Dämmeigenschaften    
Baustoffklasse B2 (normal entflammbar)
Guter sommerlicher Hitzeschutz
Brandschutzmittel notwendig
Feuchtigkeitsregulierend
Nicht geeignet für doe Perimeterdämmung
Atmungsaktiv
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Schadstofffrei
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Resistent gegen Schimmel
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Vor- und Nachteile von Wiesengras-Zellulose-Dämmung

Anwendungsbereiche

  • Wiesengras-Zellulose können Sie als Einblasdämmstoff für Hohlräume im Wand-, Boden- und Dachbereich verwenden, zum Beispiel in Holzständerkonstruktionen.
  • Wiesengras-Zellulose wird gerne für den Holzbau und die Altbausanierung genutzt, da es sich problemlos in bestehende Konstruktionen und schlecht zugängliche, verwinkelte Ecken des Daches einbringen lässt.
  • Als Schüttdämmstoff eignet sie sich für ebene Flächen wie Fußböden oder auch leicht zugängliche Decken.

Kosten & Preise für Wiesengras-Zellulose-Dämmung

  • Wiesen-Zellulose-Dämmung kostet für die manuelle Verarbeitung zum Beispiel der obersten Geschossdecke zwischen rund 52 und 57 Euro pro Kubikmeter.
  • Für die maschinelle Verarbeitung kostet sie als freiliegende Dämmung (beispielsweise auf horizontalen oder gewölbten Flächen und zwischen Balken von Dachdecken) zwischen circa 57 und 74 Euro pro Kubikmeter,
  • als raumausfüllende Dämmung in geschlossenen Hohlräumen von Wänden, Decken oder Dächern in Holztafelbauweise und vergleichbaren Hohlräumen zwischen 65 und 107 Euro pro Kubikmeter.

Quellen: Wärmeleitfähigkeiten basierend auf Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V., ÖkoBauDat, IBU Datenbank, Herstellerangaben & Fachliteratur, Preise für Dämmstoffe (Dämmdicke GEG) basierend auf durchschnittlichen Marktpreisen (Stand 2024/2025), über Baupreislexikon.de, baunetzwissen.de und Hersteller-Websites.

Die angegebenen Wärmeleitfähigkeitswerte und Preisangaben sind Durchschnittswerte und dienen der Orientierung. Tatsächliche Werte können je nach Produktqualität, Hersteller, baulichen Anforderungen sowie Einbauart variieren. Preisunterschiede ergeben sich auch durch regionale Unterschiede im Handwerk, Lieferkosten, Materialverfügbarkeit sowie saisonale Marktschwankungen. Für eine präzise Planung sind produktspezifische Herstellerdaten und individuelle Angebote unerlässlich.
 

Christine Persitzky

Über die Autorin

Christine Persitzky

Christine Persitzky verstärkt die co2online-Redaktion seit Juni 2023 und arbeitet vor allem zu den Themen Photovoltaik, Energiesparen und Nachhaltigkeit. Außerdem beschäftigt sie sich damit, was Wohnungseigentümergemeinschaften in Sachen energetischer Sanierung und Klimaschutz tun können.

Zum Autor*innen-Profil

Mit Material von Kristina Simons und Marcus Franken 

Dieser Inhalt ist entstanden im Rahmen der Kampagne: „Natürlich Dämmen – Klimaschutz zieht ein“.

  • Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit
  • Nationale Initiative Klimaschutz
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