12. Begünstigt Dämmung Feuchtigkeitsschäden und Algenbildung an der Fassade?
Feuchteprobleme lassen sich leicht vermeiden, indem etwaige Schäden an der Putzschicht schnell behoben werden.
Schäden an der Fassade sind in der Regel leicht zu erkennen und müssen schnell behoben werden, dann können keine Feuchtigkeitsschäden entstehen. Allerdings kann es bei Montagefehlern zu Feuchtigkeitsproblemen kommen, wenn beispielsweise schon in der Bauphase die Dämmung nass wird. Eine „dampfdichte“ Putzschicht bei Wärmedämmverbundsystemen kann ebenfalls zu Problemen führen. Es sollte daher sichergestellt werden, dass Feuchtigkeit abgeführt werden kann. Zu feuchten Außenflächen an Außenwänden kann es trotzdem kommen, wenn beispielsweise in Nordausrichtung Bäume oder Büsche sehr nah am Haus stehen. Dieses Problem kann aber bei jeder Fassade auftreten – ob gedämmt oder nicht.
Etwas anders sieht es beim Thema Algenbildung aus: Algenbildung kommt an gedämmten Fassaden häufiger vor, ist aber ein rein optisches Problem und hat keine Auswirkung auf die Haltbarkeit der Dämmung. Da gedämmte Fassaden langsamer trocknen als ungedämmte, kann es zur Bildung von grünen Algenflecken auf der Putzschicht kommen. Ein geeigneter Witterungsschutz wie etwa ausreichende Dachüberstände und Tropfkanten an den Fensterbänken können hier vorbeugen. Auch die Beschaffenheit der Fassadenoberfläche ist wichtig. Dickschichtige, diffusionsoffene mineralische Putze und relativ dunkle Anstrichfarben speichern die Wärme der Sonne und verringern so die Tauwasserbildung. Zudem nehmen sie Feuchtigkeit auf und können sie kontinuierlich wieder abgeben.
Auf einen chemischen Schutz vor Algen oder Pilzen sollte verzichtet werden, rät das Umweltbundesamt. Negative Auswirkungen dieser Biozide auf die menschliche Gesundheit seien nicht ausgeschlossen. Das Umweltbundesamt empfiehlt stattdessen konstruktive Maßnahmen und eine entsprechende Gestaltung der Fassade und des Umfelds, um Oberflächenbewuchs zu vermindern oder zu vermeiden.