Unabhängig mit Sonnenenergie: Warum sich unsere PV-Anlage lohnt

29.07.2025 Lesedauer: min Christine Persitzky

Photovoltaik-Module als Dacheindeckung und Fassade

Bergisch Gladbach, 2025. Verena lebt mit ihrer Frau, ihrer Tochter und der Familienkatze in einer Doppelhaushälfte – und hat sich für mehr Klimaschutz, Unabhängigkeit und Zukunftssicherheit entschieden. Mit der neuen Photovoltaikanlage auf dem Dach kommt sie ihrem Ziel Schritt für Schritt näher.

Der Wunsch nach mehr Unabhängigkeit

„Photovoltaik ist eine richtig gute Idee“, findet Verena. Der wichtigste Grund für sie: mehr Unabhängigkeit von Konzernen und Energieversorgern – vor allem solchen, die auf nicht-nachhaltige Energien setzen. Das langfristige Ziel lautet: möglichst viel Strom selbst erzeugen und damit den Eigenverbrauch so weit wie möglich decken. „Im besten Fall sind wir ein paar Monate im Jahr sogar komplett autark“, sagt sie.

Die wichtigsten Fakten:

Doppelhaushälfte, gebaut Anfang der 90er-Jahre

  • 3 Personen
  • Wohnfläche: 210 qm
  • PV-Anlage: 9,6 kWp
  • Speicher: 7,6 kWh
  • Kosten PV-Anlage inkl. Speicher: rund 18.000 Euro
  • früher: jährlicher Verbrauch der 30 Jahre alten Gasheizung und Heizkosten: 28.868 kWh, 2.655 Euro
  • 2024, also noch vor Installation der PV-Anlage: gesamter jährlicher Stromverbrauch und Stromkosten inkl. WP: 6.854 kWh, rund 2.400 Euro

Umsetzung Schritt für Schritt

Der Weg zum klimafreundlichen Eigenheim begann für Verenas Familie schon vor der Entscheidung für eine PV-Anlage. Die mehr als 30 Jahre alte Gasheizung machte keine Freude mehr: „Wir hatten einen unfassbar hohen Verbrauch“, erinnert sich Verena. Also entschieden sich die Hauseigentümerinnen im Frühjahr 2023 für die Installation einer Wärmepumpe. Das hatte aber nicht nur ökonomische Gründe. „Unser Hauptmotiv war immer der ökologische Aspekt“, erklärt Verena, die bei Fridays for Future aktiv ist. „Wir wollten einfach soweit es geht auf erneuerbare Energien umsteigen.

Photovoltaikanlage als Teil des ökologischen Gesamtkonzepts

Die Photovoltaikanlage war dann der logisch konsequente nächste Schritt – als Unterstützung für die Wärmepumpe, aber auch für den Strom, der im Alltag für Spülmaschine, Waschmaschine und alle anderen Stromabnehmer im Haus gebraucht wird. Die beiden Dachflächen auf Haupthaus und Anbau geben einiges her, also fiel die Entscheidung, auch einen Speicher anzuschaffen – um noch mehr vom eigenen Strom selbst nutzen zu können. Dafür soll im letzten Schritt irgendwann auch noch ein Elektroauto dazukommen, damit auch Verenas Weg zur Arbeit fossilfrei wird. Ein E-Bike für die kürzeren Strecken hat die Familie bereits.

PV-Anlagen rechnen sich oft auch als Alleinlösung. Wie wäre das bei Ihrem Dach? Und was bringt ein Speicher in Ihrem Fall? Finden Sie heraus, mit welchen Erträgen Sie rechnen können:

Zum PhotovoltaikCheck

Neue Gewohnheiten seit der Balkon-Solaranlage

Da sie die Erträge live mit einer App einsehen können, weiß die Familie, wann sie besonders viel Strom selbst produziert. „Wir nutzen jetzt Waschmaschine und Spülmaschine nicht mehr nachts und gehen bei schönem Wetter auch mal auf die Suche nach Geschirr oder Schmutzwäsche, um extra eine Maschine anschalten zu können, wenn die Sonne scheint.“ Und die sommerlichen Stromerträge sind besonders praktisch: „Vor allem dann schluckt die Poolpumpe viel Strom, zumindest das können wir ausgleichen.“, freut sich Heike Hildenbrand über die Anlage.

Planung, Dachprüfung und Elektrik

Die Planung der PV-Anlage startete Verena mit einem Blick aufs Dach. Wie viel Sonne kommt dort eigentlich an? Wie ist die Neigung, wie die Sonneneinstrahlung?

Dann musste noch die Substanz gecheckt werden: Das Dach hatte bereits viele Jahre auf dem Buckel. Trotzdem war es noch in einem sehr guten Zustand – das bestätigten ihr die Dachdecker. Auch die Statik bestand die Prüfung durch die beauftragten Fachleute. Ebenso war die Hauselektrik bereits im Zuge der Wärmepumpeninstallation modernisiert worden. Beste Voraussetzungen also!

Tipp: Hauselektrik nicht vergessen!

Für die Installation einer PV-Anlage sollte neben der Statik und der Beschaffenheit des Dachs auch der Zustand der Hauselektrik geprüft und ggf. auf den neuesten Stand der Technik gebracht werden.

Was tun bei Preisunterschieden in den Angeboten und widersprüchlichen Handwerker-Aussagen?

Nun konnte die konkrete Planung beginnen – ein nicht ganz leichtes Unterfangen, wie sich herausstellte. Die Bauherrin bekam es mit komplett gegensätzlichen Aussagen zur Machbarkeit und mit enormen Kostendifferenzen in den Angeboten zu tun. Also informierte sich Verena sehr genau, etwa in verschiedenen Foren, und besuchte ein Online-Seminar der Verbraucherzentrale. Hier erhielt sie auch die klare Aussage: Natürlich geht Gründach plus PV! Beides ergänzt sich sogar sehr gut.

Vierwende-Community

Mit Hilfe von erfahrenen Usern zum eigenen PV-Strom

Sie wollen wissen, wie Sie erfolgreich eine PV-Anlage planen? In unserer VierWende-Community teilen über 20 Hausbesitzende ihre Erfahrungen zum PV-Einbau. Lernen Sie mehr über:

• individuelle Herausforderungen,
• Umsetzungshilfen und
• Erfolge unserer Mitglieder.

Erhalten Sie Unterstützung von anderen Sanierenden sowie unabhängigen Expert*innen und finden Sie so die richtigen Antworten auf Ihre Sanierungsfragen. Werbefrei und neutral!

Jetzt anmelden!

Verena hörte zudem auf ihr Bauchgefühl – und ist jetzt froh darüber: Denn das mit Abstand günstigste Angebot erwies sich letztlich als unseriös. Gut, dass ihre Entscheidung gegen das vermeintliche Schnäppchen fiel. Den Zuschlag erhielt schließlich der Elektrik-Meisterbetrieb vor Ort, mit dem sie schon gute Erfahrungen gemacht hatten.

Paar informiert sich auf einem Tablet über mögliche Förderungen.

„Nehmt euch richtig viel Zeit für die Planung und die Einholung von Angeboten!“

Verenas Empfehlung:

Mehrere Angebote zu vergleichen kann erstmal verwirrend sein, weil von den unterschiedlichen Firmen teils widersprüchliche Aussagen kommen. Auch die Preise weichen unter Umständen stark voneinander ab. Was sich dann lohnt: sich weiter informieren, nachfragen und sich mit anderen Hauseigentümer*innen austauschen.

Wirtschaftlichkeit und Finanzierung

Ende März 2025 kam die PV-Anlage mit 9,6 kWp endlich aufs Dach. Auch ein Speicher und eine Wallbox wurden gleich mitinstalliert. Die Gesamtkosten betrugen rund 18.000 Euro, eine direkte Förderung gab es nicht. Die Finanzierung wäre zwar über einen vergünstigten Kredit möglich gewesen – um die Zahlung von Kreditzinsen zu vermeiden, entschied sich die Familie jedoch für eine Eigenfinanzierung und griff auf Erspartes zurück.

Für die Photovoltaikanlage gab es zwar keine Fördermittel, jedoch für andere Sanierungsmaßnahmen, wie die Wärmepumpe und die Erneuerung von Dachfenstern. Dazu beigetragen hat auch eine umfassende Energieberatung samt Erstellung eines individuellen Sanierungsfahrplans. Dieser war zum Teil Voraussetzung, um eine Förderung zu erhalten.

Jetzt Fördermittel finden

Wie schnell sich die neue PV-Anlage rechnen wird – dafür fehlen aufgrund der kurzen Betriebszeit Stand Sommer 2025 noch konkrete Daten. Aus den Berechnungen des Elektrikers geht jedoch hervor, dass sich die Anlage in zehneinhalb Jahren amortisieren wird. Er empfiehlt PV-Anlagen fast uneingeschränkt: „Die Unsicherheit hinsichtlich einer PV-Anlage kann ich allen nehmen – sie lohnt sich eigentlich immer. Man senkt seine Stromkosten, macht sich unabhängiger und investiert in die eigene Zukunft“, sagt Elektromeister Murat Aydin.

Christine Persitzky

Über die Autorin

Christine Persitzky

Christine Persitzky verstärkt die co2online-Redaktion seit Juni 2023 und arbeitet vor allem zu den Themen Photovoltaik, Energiesparen und Nachhaltigkeit. Außerdem beschäftigt sie sich damit, was Wohnungseigentümergemeinschaften in Sachen energetischer Sanierung und Klimaschutz tun können.

Zum Autor*innen-Profil
Empfehlungen der Redaktion

Weitere Artikel zum Thema „Photovoltaik“