Die wichtigsten Fakten auf einen Blick
- Kosten hängen stark von der Art der Kombination ab
- Laufende Kosten unterscheiden sich von System zu System stark
- Fördermittel verkürzen die Amortisationsdauer
- Energieberatung im Vorfeld immer lohnenswert
02.10.2025 Lesedauer: min Jendra Hinrichs
Eine Hybridheizung kombiniert erneuerbare und fossile Energiequellen, zum Beispiel Umweltwärme und Erdgas. Je nach Voreinstellung wählt sie automatisch die kostengünstigste oder umweltfreundlichste Heizungsart aus. Gerade vor dem Hintergrund steigender Energiepreise, gesetzlicher Klimaziele und attraktiver Förderungen sind Hybridheizungen interessant. Wann sie sich lohnen, was sie kosten und einsparen, erfahren Sie im folgenden Artikel.
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Die Anschaffungskosten einer Hybridheizung können je nach Kombi und Gebäudestandard unterschiedlich ausfallen. Hinzu kommen auch Installations- und Wartungskosten. Um einen ersten Überblick zu bekommen, stellen wir Ihnen nachfolgend die durchschnittlichen Kosten für verschiedene Kombinationen vor.
Diese liegen bei einer Wärmepumpe kombiniert mit einem Gas-Brennwertkessel zum Beispiel bei etwa 17.000 bis 35.000 Euro. Wird ein vorhandener Gaskessel weiterverwendet, reduziert sich der Aufwand entsprechend.
Die Investitionskosten bei Pelletheizungen mit Solarthermie liegen bei ca. 26.000 bis 36.000 Euro. Die Kombination aus Wärmepumpe und Solarthermie ist technisch aufwendig, aber besonders nachhaltig – mit Gesamtkosten zwischen 28.000 und 38.000 Euro.
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Sinnvoll bzw. verpflichtend bei einer Hybridheizung ist ein Pufferspeicher. Dieser kostet ca. 500-1.500 Euro. Die Steuerungseinheit ist das Herzstück der Hybridregelung und liegt preislich bei etwa 1.000 bis 2.000 Euro. Diese entscheidet, welcher Wärmeerzeuger wann aktiv ist.
Für die jährliche Wartung sollten je nach System zwischen 100 und 300 Euro eingeplant werden. Wärmepumpen benötigen weniger Wartung, Pellet- und Gasheizungen etwas mehr.
Nach den Anschaffungs- und Wartungskosten lohnt sich ein Blick auf die laufenden Energiekosten. Hier zeigen sich zum Teil deutliche Unterschiede zwischen konventionellen Heizsystemen und hybriden Lösungen.
Der jährliche Energieverbrauch eines Heizsystems hängt von mehreren Faktoren ab: der Gebäudedämmung, der Wohnfläche, dem Heizverhalten – und natürlich vom gewählten Heizsystem. Konventionelle Heizungen wie Gas- oder Ölkessel decken den gesamten Wärmebedarf mit fossilen Brennstoffen.
Hybridheizungen dagegen setzen auf einen intelligenten Mix: Eine erneuerbare Komponente (z. B. Wärmepumpe, Solarthermie oder Pelletheizung) übernimmt möglichst viel – der fossile Anteil wird nur bei Bedarf ergänzt. Das senkt den Energieverbrauch aus fossilen Quellen deutlich. Der Verbrauch in einem durchschnittlichen Einfamilienhaus lag im vergangenen Jahr bei rund 16.000 kWh pro Jahr (Quelle: Heizspiegel 2025).
Und natürlich spielen die Brennstoffpreise eine entscheidende Rolle bei den jährlichen Heizkosten. 2024 sahen die durchschnittlichen Preise pro Kilowattstunde je nach Energieträger wie folgt aus (Quelle: Heizspiegel 2025):
Bei einem durchschnittlichen Einfamilienhaus mit einem jährlichen Verbrauch von 16.000 kWh pro Jahr ergeben sich folgende Kosten (reine Energiekosten):
Wichtig zu wissen: Reine Gas- oder Ölheizungen sind besonders anfällig für Preisschwankungen und werden in den kommenden Jahren tendenziell immer teurer im Betrieb. Hybridheizungen bieten mehr Unabhängigkeit: Wer Solarenergie oder Umweltwärme nutzt, kann Preisspitzen in der Regel besser ausgleichen. Das zeigt sich vor allem, je höher der Verbrauch ist.
Um auszurechnen, ob sich eine Hybridheizung wirtschaftlich lohnt, müssen folgende Faktoren berücksichtigt werden:
Eine Hybridheizung verursacht höhere Anfangskosten – die sich jedoch über die Jahre amortisieren können. Denn je nachdem, wie viel fossile Energie durch erneuerbare Energie ersetzt wird, sinken die Kosten auf lange Sicht – vor allem auch wegen des steigenden CO2-Preises.
Mit Förderung (z. B. über KfW-Programm 458) lassen sich bis zu 70 Prozent der förderfähigen Kosten einsparen. Die Förderung gibt es allerdings nur auf den erneuerbaren Teil der Heizung. Für eine typische Anlage im Bestand – z. B. neue Wärmepumpe für rund 20.000 Euro + vorhandene Gasheizung – gibt es bis zu 50 Prozent Förderung (kein Geschwindigkeitsbonus, wenn Gasheizung behalten wird), also eine mögliche Fördersumme von 10.000 Euro. Die verbleibenden 10.000 Euro amortisieren sich bei einer jährlichen Einsparung von 800 bis 1.000 Euro in ca. 10 bis 12,5 Jahren.
Ohne Förderung verlängert sich die Amortisationszeit entsprechend – auf etwa 20 bis 25 Jahre, je nach System, Nutzung und Energiepreis. Pelletheizungen mit Solarthermie schneiden besonders gut ab: Geringe Betriebskosten und stabile Brennstoffpreise sorgen für eine schnelle Amortisation – teils in weniger als 10 Jahren, mit Förderung deutlich früher.
Mehr Infos zur Förderung von Hybridheizungen finden Sie im passenden Artikel
Förderung für die HybridheizungEin entscheidender Faktor für die Zukunft ist der CO2-Preis. Derzeit liegt er bei 55 €/Tonne (2025), soll aber bis 2026 auf 65–70 €/Tonne steigen – und langfristig noch weiter. Das bedeutet: Reine Gas- und Ölheizungen werden jährlich teurer, während Hybridanlagen mit hohem EE-Anteil finanziell entlastet werden.
Variante A – Gasheizung (konventionell)
Variante B – Wärmepumpe + Gas (Hybrid)
Variante C – Pellet + Solarthermie (Hybrid)
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Weitere Faktoren entscheiden darüber, ob sich eine Hybridheizung für Sie lohnt. Wohnen Sie im Altbau oder Neubau? In einem Niedrigenergiehaus oder in einer unsanierten Bestandsimmobilie? Wie groß ist Ihr Haushalt und welchen Energiebedarf haben Sie? Auch diese Fragen müssen vor einer Anschaffung bedacht werden.
In Altbauten, insbesondere in unsanierten oder teilsanierten Gebäuden, kann die Kombination aus erneuerbarer und konventioneller Heiztechnik effizient eingesetzt werden. Die regenerative Komponente deckt einen großen Teil des Grundlastbedarfs, während der fossile Wärmeerzeuger bei Bedarf zuschaltet. Dies reduziert den Verbrauch fossiler Brennstoffe deutlich, ohne dass umfangreiche bauliche Maßnahmen erforderlich sind.
In Neubauten mit niedrigem Wärmebedarf wird häufig eine rein erneuerbare Lösung – etwa eine Wärmepumpe – wirtschaftlicher sein. Eine Hybridheizung kann dennoch sinnvoll sein, wenn besondere Anforderungen bestehen, etwa bei erhöhtem Warmwasserbedarf oder begrenzten Platzverhältnissen für Wärmeerzeuger.
Niedrigenergie- oder Passivhäuser benötigen aufgrund ihres sehr geringen Heizwärmebedarfs meist keine Hybridlösung. Hier genügt in der Regel ein einzelnes, effizient arbeitendes System wie eine Wärmepumpe.
Die Haushaltsgröße beeinflusst den Energiebedarf deutlich: In Mehrpersonenhaushalten ist der Bedarf an Heizwärme und Warmwasser höher, sodass sich die Investition in ein hybrides System schneller amortisieren kann – insbesondere bei der Kombination mit Solarthermie. In kleinen Haushalten mit geringem Verbrauch hingegen kann ein einfaches, kompaktes Heizsystem wirtschaftlich sinnvoller sein.
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