Alle konventionellen Dämmstoffe
im direkten Vergleich

04.09.2025 Lesedauer: min Christine Persitzky

Konventionelle Dämmstoffe wie Mineralwolle, Styropor oder Polyurethan-Hartschaum beherrschen den Dämmstoffmarkt. Der Marktanteil dieser mineralischen oder erdölbasierten Dämmstoffe  betrug 2019 in Deutschland insgesamt 91 Prozent. Hier finden Sie einen Überblick über die konventionellen Dämmstoffe und alle wichtigen Informationen dazu.

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Die wichtigsten Fakten auf einen Blick

Konventionelle Dämmstoffe

  • verfügen über gute bis sehr gute Dämmwerte
  • sind oft preiswerter als ökologische Dämmstoffe
  • können vom Staat gefördert werden; in manchen Kommunen zusätzliche Förderung für ökologische Dämmstoffe
  • haben oft schlechtere Ökobilanz, verbrauchen fossile und mineralische Ressourcen, bei der Produktion entstehen höhere CO2-Emissionen
  • können theoretisch recycelt / wiederverwendet werden – in der Praxis aber selten
  • sind bei der Entsorgung (Deponierung / thermische Verwertung) teuer

Das Dämmen von Häusern und Gebäuden spart Heizenergie und dient dem Klimaschutz. Dass gut 90 Prozent der in Deutschland verbauten Dämmstoffe so genannte konventionelle Dämmstoffe aus Erdöl- oder Mineralprodukten sind, liegt vor allem am Preis – die konventionellen Baumaterialien sind oft deutlich günstiger als die Dämmstoffe aus nachwachsendem Material. Bei aller Kritik an den konventionellen Dämmstoffen steht allerdings fest, dass sich die Kosten für ihre Herstellung über die mit ihnen erreichte Energieeinsparung in wenigen Jahren amortisieren.

Dämmstoffe: Das sollten Sie wissen

Laut dem Leitfaden Dämmstoffe des Bauzentrums München lassen sich Stoffe, die zur energetischen Dämmung von Gebäuden eingesetzt werden, nach ihren Rohstoffen in zwei Hauptkategorien einteilen: In organische und in anorganische beziehungsweise mineralische.

Was sind organische Dämmstoffe? Definition

Organische Stoffe werden aus nachwachsenden Stoffen wie Holzfasern oder aus Stoffen der Öl-Produkten hergestellt. Anorganische Materialien sind Mineralien, Glas und Steine – also Stoffe, in denen anders als in nachwachsenden Stoffen und Öl (das letztlich aus abgestorbenen Pflanzen besteht) nur sehr wenig Kohlenstoff vorkommt.

Beide Gruppen werden weiter in natürliche oder synthetische Dämmstoffe unterteilt. Der Begriff „konventionelle Dämmstoffe“ umfasst die mineralischen Dämmstoffe und Dämmstoffe aus synthetischen Kunststoffen auf Erdölbasis.

Organische und anorganische Dämmstoffe im Überblick

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organisch
organisch
anorganisch
anorganisch
natürliche Rohstoffe
synthetische Rohstoffe
natürliche Rohstoffe
synthetische Rohstoffe
Flachs    
Harnstoff-F-Ortsschaum    
Blähglimmer    
Blähglas
Getreidegranulat    
Melaminharz-Hartschaum    
Blähton    
Klaziumsilikat
Hanf    
Resol-Hartschaum (Phenolharz)    
Naturbims    
Mineralfaser
Holzfaser    
Polyesterfasern    
Perlite    
Mineralschaum
Holzspäne    
expandiertes Polystyrol EPS        
­
Schaumglas
Holzwolle
extrudiertes Polystyrol XPS
­
Schaumglas-
schotter
Kokosfaser    
Polyurethan Hartschaum PUR
­
­
Kork    
Polyurethan Ortsschaum PUR
­
­
Schafwolle
­
­
­
Schilfrohr
­
­
­
Stroh
­
­
­
Wiesengras
­
­
­
Zellulose
­
­
­
Organischen und anorganische Dämmstoffe im Überblick

Quelle: Leitfaden Dämmstoffe 3.0, Bauzentrum München, 2017, S. 19

Konventionelle oder ökologische Dämmung: Was ist besser?

Konventionelle Dämmstoffe erreichen manchmal etwas bessere Dämmwerte als ökologische Dämmstoffe. Das bedeutet aber nur: Auch mit ökologischen Dämmstoffen lässt sich dieselbe Dämmwirkung erzielen, sie müssen dafür aber unter Umständen in einer etwas dickeren Schicht angebracht werden. Das zweite Kaufargument für konventionelle Dämmmaterialien ist oft der Preis von teilweise nur 8 bis 15 Euro pro Quadratmeter dank Massenfertigung.

Argumente für ökologische Dämmstoffe

Konventionelle Dämmstoffe haben oft eine schlechtere Ökobilanz als Dämmung aus nachwachsenden Rohstoffen. Bei der Herstellung werden meist viel Energie und Rohstoffe verbraucht. Wenn die Stoffe nicht recycelt werden können, ist je nach Material die thermische Verwertung oder die Deponierung allein schon aufgrund der großen Menge teuer: Die Polystyroldämmung für ein Einfamilienhaus wiegt rund 400 kg!

In punkto Qualität und Dämmeigenschaften ziehen viele Naturprodukte inzwischen mit den mineralischen und konventionellen Dämmstoffen gleich. Dämmstoffe aus Naturfasern nehmen nach Angaben des Bauzentrums München viel mehr Feuchtigkeit auf als konventionelle, ohne dabei ihre Dämmeigenschaften einzubüßen. Sie verbessern das Raumklima und bewähren sich besonders auch beim Schutz vor sommerlicher Hitze.

Preislich sind einige ökologische Dämmstoffe heute nicht mehr weit von den konventionellen Dämmstoffen entfernt. Nicht zu vergessen: Auf kommunaler oder Bundesland-Ebene gibt es mitunter zusätzliche Fördermittel für den Einsatz umweltfreundlicher Materialien. Das gleicht den Preisunterschied oft deutlich aus – und die ökologischen Vorteile gibt es noch dazu.

Beispiel: Einblasdämmung

Eine Besonderheit der Einblasdämmstoffe ist, dass sie anders als Wärmedämmsysteme oder Wärmedämmplatten vorhandene Hohlräume nutzen – insbesondere bei Altbauten. Die Materialkosten bei üblichen Stärken liegen bei

  • Zelluloseflocken: etwa 20 Euro pro Quadratmeter
  • Holzfaser: etwa 20 Euro pro Quadratmeter
  • Stroh: etwa 24 Euro pro Quadratmeter
  • Hanf (Stopfwolle): etwa 31 Euro pro Quadratmeter

Hinweis: Die Preisangaben sind Durchschnittswerte und dienen der Orientierung. Tatsächliche Werte können je nach Produktqualität, Hersteller, baulichen Anforderungen sowie Einbauart variieren. Preisunterschiede ergeben sich auch durch regionale Unterschiede im Handwerk, Lieferkosten, Materialverfügbarkeit sowie saisonale Marktschwankungen. Für eine präzise Planung sind produktspezifische Herstellerdaten und individuelle Angebote unerlässlich.

Quelle: Preise für Dämmstoffe (Dämmdicke GEG) basierend auf durchschnittlichen Marktpreisen (Stand 2024/2025), über Baupreislexikon.de, baunetzwissen.de und Hersteller-Websites.

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Weniger Plastikmüll? Geht auch beim Dämmen!

Viele Menschen versuchen im Alltag bereits, weniger Plastikmüll zu produzieren. Auch gesetzliche Vorgaben wie die Einwegkunststoff-Verbotsverordnung sollen bewirken, dass weniger Kunststoffabfälle entstehen oder in der Umwelt landen. Während Kleinteile wie Trinkhalme oder Wattestäbchen nun nicht mehr hergestellt werden, bestimmen auf den meisten Baustellen weiterhin große Mengen an Kunststoff das Bild, vor allem wenn es um die Dämmung von Dach, Keller und Fassade geht.

Die Polystyrol-Dämmung für ein Einfamilienhaus – um die 400 kg – entspricht einer Menge von rund 42.000 Plastiktüten. Dabei handelt es sich um langlebige Kunststoffe, die nicht nur energieintensiv in der Herstellung, sondern auch langfristig ein erhebliches Entsorgungsproblem mit sich bringen. Da sie nur schwer zu recyceln sind, wird ein großer Anteil dieser Dämmmaterialien am Ende ihrer Lebensdauer verbrannt oder deponiert.

Dies ist aber keineswegs ein Argument gegen Dämmung an sich. Der weit verbreitete Mythos, dass Wärmedämmung nur wenig Energie einspart, ist schlichtweg falsch. Jede Dämmung bringt über die Jahre aufgrund der eingesparten (Heiz-)Energie ein deutliches Plus für den Klimaschutz. Bei der Planung der Dämmmaßnamen sollten wo immer möglich nachwachsende Dämmstoffe (z. B. Holzfaser, Hanf, Flachs, Schafwolle), Dachbegrünung und Hochleistungsdämmstoffe (unter Einsatz von Kunststoffrecycling) bevorzugt werden. Sie bieten zahlreiche Vorteile, darunter verbesserten Hitzeschutz, geringere Umweltauswirkungen und bessere Wohnqualität. Für die allermeisten Dämmbereiche lassen sie sich sehr gut einsetzen.

Siegel & Zertifizierungen

Es gibt mindestens ein Dutzend Siegel und Kennzeichnungen für Dämmstoffe. Die meisten zielen auf bestimmte Teileigenschaften wie „Holz aus zertifizierter Forstwirtschaft ab“. Das Umweltbundesamt bietet eine Übersicht über Umweltzeichen für Dämmstoffe an. Die wichtigsten sind dabei das RAL-Zeichen und der Blaue Engel.

Dämmstoffe mit dem Zertifikat „Blauen Engel“ werden „über die gesetzlichen Bestimmungen hinaus schadstoffarm hergestellt und sind in der Wohnumwelt aus gesundheitlicher Sicht unbedenklich“. Die Vergabe erfolgt durch das staatliche Umweltbundesamt, das die Kriterien Wärmedämmung, Schallschutz und Begrenzung der Emissionen aus den Produkten berücksichtigt.

Wer mit Mineralwolle dämmt, sollte auf das RAL-GZ 388 „Erzeugnisse aus Mineralwolle“ achten. Dabei handelt es sich um ein Qualitätszeichen, nicht um ein Öko-Siegel. Das Gütezeichen signalisiert, dass der Dämmstoff gemäß europäischer Gefahrstoffverordnung hergestellt wurde. Das bedeutet insbesondere, dass keine krebserregenden Fasern verwendet werden.

Anwendungsgebiete für Dämmstoffe

Dämmungen sind grundsätzlich überall im und am Haus möglich. Besonders rentabel ist meist die Dämmung der obersten Geschossdecke. Auch ein Wärmeschutz an Kellerdecke oder Kelleraußenwänden verringert den Energieverlust bei relativ geringen Kosten. Wenn Sie die Fassade dämmen möchten, sollten Sie das möglichst auf der Außenseite der Wände tun. Eine Innendämmung hingegen kann bei denkmalgeschützten Gebäuden eine sinnvolle Alternative sein. Sie verkleinert jedoch den Innenraum und sollte immer von einem Fachbetrieb ausgeführt werden. Die gängigste Fassadendämmung ist das Wärmedämmverbundsystem (WDVS), sprich Dämmstoffplatten mit Befestigung, Putzträgerschicht und einer Oberflächenschicht. Alternativen sind die Kerndämmung oder Einblasdämmung bei zweischaligem Mauerwerk.

Die nachfolgende Tabelle zeigt, welche Dämmstoffe häufig bei den verschiedenen Dämmmaßnahmen zum Einsatz kommen. Es handelt sich dabei um eine Auswahl typischer Anwendungen – weitere Dämmstoffe und auch weitere Dämmmaßnahmen sind durchaus möglich. Besonders bei Flachdächern und bei Dämmmaßnahmen an erdberührten Kellerwänden (Perimeterdämmung) ist die Auswahl an zulässigen bzw. einsetzbaren Dämmstoffen eingeschränkt. Zu beachten ist immer, dass die Beschaffenheit des jeweiligen Gebäudes Lösungen erfordern kann, die von diesem Schema abweichen. Außerdem ist zu bedenken, dass vor Beginn der Dämmmaßnahme das komplette Dämmsystem und nicht nur der verwendete Dämmstoff gewählt werden muss. Grundsätzlich gilt, dass Dämmmaßnahmen immer gut geplant werden müssen.

Markt für Dämmstoffe in Deutschland

Auch wenn die konventionell-synthetischen Dämmstoffe den bundesdeutschen Dämmstoffmarkt weiterhin dominieren: Immer mehr Bauherr*innen erkennen die Vorteile der Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen und entscheiden sich für diese nachhaltigeren Materialien. Zu dieser Einschätzung kommt die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) auf Grundlage ihrer Befragung von Unternehmen und Verbänden im Bausektor im Jahr 2021. Auch erwarteten die Hersteller und Händler damals weiterhin eine positive Absatzentwicklung.

Den größten Anteil am Dämmstoffabsatz hatten demnach Dämmstoffe auf Basis fossiler Rohstoffe mit 48 %, gefolgt von mineralischen Dämmstoffen mit 43 %. Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen (NawaRo) hatten einen Marktanteil von 9 %. Am beliebtesten waren Holzfaserdämmstoffe mit einem geschätzten Marktanteil von 58 %, gefolgt von Zellulose mit 32 % und anderen NawaRo-Dämmstoffen wie Hanf, Flachs und Schafwolle mit 10 %. Verwendung finden nachwachwachsende Rohstoffe als Plattendämmung (52%), Einblasdämmung (24%) sowie als Mattendämmung (24%).

Eine untergeordnete Rolle spielen seit Jahren die sonstigen mineralischen Dämmstoffe wie Perlit und Schaumglas mit einem Marktanteil von etwa einem Prozent.

Was kosten konventionelle Dämmstoffe?

Dämm-Materialien unterscheiden sich nach Wärmeleitfähigkeit, dem Widerstand gegen das Eindringen von Feuchtigkeit (Dampfdiffusionswiderstand), der Brandschutzklasse und dem Preis. Die Wärmeleitfähigkeit gibt an, wie viel Wärme durch den Dämmstoff nach außen dringt. Je niedriger der Wert, desto besser und umso dünner kann die Dämmschicht sein. Sie wird in Watt je (Meter x Kelvin) gemessen (W/(mK)). Vereinfacht gesagt gibt sie an, wie gut ein Material Wärme weiterleitet.

Konventionelle Dämmstoffe sind - bezogen auf den Quadratmeterpreis - häufig billiger als ökologische. Bezieht man in die Rechnung auch bauökologische Aspekte wie die Nutzung regionaler Ressourcen und die Recycelbarkeit sowie nachhaltige Aspekte wie die CO2-Speicherung ein, wären Naturdämmstoffe meist sogar günstiger als konventionelle Stoffe. 

In der folgenden Tabelle haben wir ökologische und konventionelle Dämmstoffe zum besseren Vergleich gegenübergestellt.

Ökologische und konventionelle Dämmstoffe im Vergleich

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Dämmstoff
Wärmeleitfähigkeit [W/(mK)]
Preis in €/m²
Ökologische Dämmstoffe
Flachsmatten
0,039
22
Korkplatte (exp.)
0,040
28
Zelluloseplatten
0,042
23
Zelluloseflocken
0,039
20
Stroheinblasdämmung
0,043
24
Strohballen
0,052
26
Seegras
0,045
25
Hanf (Stopfwolle)
0,045
31
Schafwolle
0,036
30
Korklehmplatte
0,080
62
Schilfplatten
0,065
54
Jutematten
0,039
22
Holzwolleplatten
0,090
63
Holzspäne
0,045
23
Holzfaserplatten
0,040
22
Holzfasermatten
0,038
21
Holzfaser (lose)
0,040
20
Hanfmatten
0,043
26
Hanfjute
0,043
26
Konventionelle Dämmstoffe
Mineralwolle (Glaswolle)
0,037
8
Mineralwolle (Steinwolle)
0,040
11
EPS (Polystyrol)
0,037
10
XPS
0,035
15
PUR / PIR
0,025
14
Resol-Hartschaum 
(Phenolharzschaum)
0,022
18
Mineralschaum
0,035
29
Dämmstoffe und ihre Dämmwerte und Preise

Quellen: Wärmeleitfähigkeiten basierend auf Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V., ÖkoBauDat, IBU Datenbank, Herstellerangaben & Fachliteratur, Preise für Dämmstoffe (Dämmdicke GEG) basierend auf durchschnittlichen Marktpreisen (Stand 2024/2025), über Baupreislexikon.de, baunetzwissen.de und Hersteller-Websites.

Hinweis zu Wärmeleitfähigkeitswerten und Kosten der Dämmstoffe

Die angegebenen Wärmeleitfähigkeitswerte und Preise sind Durchschnittswerte und dienen der Orientierung. Tatsächliche Werte können je nach Produktqualität, Hersteller, baulichen Anforderungen sowie Einbauart variieren. Preisunterschiede ergeben sich auch durch regionale Unterschiede im Handwerk, Lieferkosten, Materialverfügbarkeit sowie saisonale Marktschwankungen. Für eine präzise Planung sind produktspezifische Herstellerdaten und individuelle Angebote unerlässlich.

Nur die Materialpreise pro Quadrat- oder Kubikmeter miteinander zu vergleichen, greift jedoch zu kurz. Denn die Materialkosten machen bei einer Dämm-Maßnahme nur einen Bruchteil der Gesamtkosten (die Verbraucherzentrale spicht von etwa 30 Prozent) aus. Den größeren Teil bestimmen beispielsweise Kosten für ein Baugerüst oder die Arbeitskosten der Fachfirmen. Die Gesamtkosten von Dämm-Maßnahmen variieren sehr stark und hängen von Dämmverfahren, Dämmstoff und seiner Dicke (je nach Energiestandard meist zwischen 20 und 30 Zentimeter) ab. Für viele Dämmmaßnahmen können Sie Fördermittel beantragen, etwa als günstigen KfW-Kredit oder als Zuschuss vom BAFA. Für das Dämmen mit nachhaltigen Dämmstoffen gibt es mindestens die gleiche staatliche Förderung wie für das Dämmen mit herkömmlichen Stoffen – unter Umständen aber auch mehr: Manche Bundesländer oder Kommunen haben eigene Förderprogramme für ökologische Dämmstoffe. Weitere Informationen zum Thema Förderung der Wärmedämmung finden Sie in unserem Artikel Fassadendämmung Förderung: Zuschüsse & Kredite.

Zum Artikel: Fassadendämmung Förderung - Zuschüsse & Kredite

Mineralwolle

Die beiden anorganischen Mineralfasern Steinwolle und Glaswolle sind vor allem wegen ihres geringen Preises und ihrer Vielseitigkeit die mit Abstand gebräuchlichsten Dämmstoffe in Europa. In Deutschland erreichen sie einen Marktanteil von 50–60 Prozent. Sogenannte Hybridwolle ist eine Mischung aus beiden Stoffen. Steinwolle und Glaswolle entstehen jeweils durch das Einschmelzen eines natürlichen Minerals wie Sand oder Spat. Bei Steinwolle kommen bestimmte Gesteine wie Kalkstein oder Basalt zum Einsatz, bei Glaswolle sind es Alt-Glas beziehungsweise Glasrohstoffe wie Quarzsand. Die Schmelze wird durch Zentrifugieren, Ziehen und Blasen zu Fasern weiterverarbeitet, die dann mit Bindemitteln (meist Phenol-Formaldehyd) zu Platten und Vliesen verklebt werden.

Die Mineralwollen sind auch als Rollen, Matten oder lose Wollfasern erhältlich, die als Stopfwolle verwendet werden können. Mineralwolle dämmt sehr gut, mit einem sehr geringen Wert für die Wärmeleitfähigkeit von 0,037 bis 0,040 W/(mK). Die künstlichen Mineralfasern sind beständig gegen Verrottung, Schädlinge und Pilzbefall. Ältere Glaswolle, die vor 1996 hergestellt wurde, gilt als krebserregend. Deshalb ist Vorsicht geboten bei Rückbau und Sanierungen. Neue Glaswolle hingegen ist gesundheitlich unbedenklich, dafür bürgt das „RAL-Gütezeichen für Mineralwolle“. Sie kann aber bei direktem Kontakt Hautreizungen verursachen. Bei der Verarbeitung ist also Schutzkleidung dringend empfohlen. Die für die Herstellung erforderliche Energie wird durch die Nutzung als Dämmstoff wieder eingespart. Mineralwolle kann recycelt werden, eine Deponierung hingegen ist aufwendig und teuer.

Vor- und Nachteile von Mineralwolle

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Vorteile
Nachteile
Universell einsetzbar, leicht zu verarbeiten
Geringe Wärmespeicher-Fähigkeit
Nicht brennbar
Kann keine Feuchtigkeit aufnehmen
Sehr gute Dämmeigenschaft
Druckfestigkeit gering bis mittel
Geringer Preis
Alte Mineralwolle ist gesundheitsschädlich
Recyclebar
Teilweise recht hoher Energieaufwand bei der Herstellung
Vor- und Nachteile von Mineralwolle

Anwendungsbereiche

Mineralfasern sind universell einsetzbar:

  • zum Wärme-, Schall- und Brandschutz
  • im Innen- und Außenbereich
  • in Steildächern und Decken sowie
  • im Heizungs- und Sanitärbereich

Für höhere Druckbelastungen ist der Dämmstoff allerdings ungeeignet.

Mineralwolle Kosten

Die Dämmung mit Mineralwolle ist relativ kostengünstig.

  • Steinwolle: 11 Euro pro Quadratmeter (bei U-Wert 0,040 W/mK)
  • Glaswolle: 8 Euro pro Quadratmeter (bei U-Wert 0,037 W/mK) 

Mineralschaum / Mineraldämmplatte

Mineraldämmplatten bestehen überwiegend aus gemahlenem Quarzsand und Zement sowie Kalk und Wasser. Die Bestandteile werden mit einem Treibmittel wie Natronlauge zu Brei vermischt und bei hoher Hitze und Druck aufgeschäumt und gebacken. Das aufgeschäumte Material wird unter heißem Dampf ausgehärtet und zu Blöcken/Platten geschnitten. Die mikroporöse Struktur sorgt für gute Dämmeigenschaften (Wärmeleitfähigkeit 0,045 W/mK) und Diffusionsoffenheit. Der Baustoff ist nicht brennbar.

Typischerweise werden die Platten auf dem möglichst ebenen Untergrund verklebt oder mechanisch befestigt, zum Beispiel mit Dübeln. Das System ist rein mineralisch und weist eine gute Ökobilanz auf. Gesundheitliche Belastungen sind nicht bekannt. Die Mineraldammplatte ist zertifiziert durch natureplus und das Institut Bauen und Umwelt e.V.

Vor- und Nachteile von Mineralschaum / Mineraldämmplatten

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Vorteile
Nachteile
Vielseitig einsetzbar
Nicht ganz so gute Wärmedämmung
Gesundheitlich und ökologisch unbedenklich
Deponierung ist teuer
Hohe Druckfestigkeit
­
Nicht brennbar
­
Recyclebar
­
Vor- und Nachteile von Mineralschaum / Mineraldämmplatten

Anwendungsbereiche

Mineralschaumplatten sind vielseitig anwendbar, außen wie innen.

  • Besonders geschätzt sind sie als Wärmedämmverbundsystem (WDVS) für die Außenfassade.
  • Sie eignen sich sowohl für den Neubau als auch für die energetische Sanierung von Massivbauten.
  • Durch Einsatz dickerer Materialstärken lässt sich die etwas schlechtere Wärmedämmleistung ausgleichen.
  • Wegen ihrer Widerstandsfähigkeit gegen Hitze, Wetter, Zug und Druck oder Mikroorganismen kann die Dämmstoffplatte im Hochbau bis zu Gebäudehöhen von 100 Metern, für die hohe Brandschutzauflagen gelten, eingesetzt werden.

Mineralschaum Kosten

Platten in Stärke von zehn Zentimetern kosten etwa 29 Euro je Quadratmeter.

Polystyrol

Polystyrol ist ein Schaumkunststoff auf Basis der Erdölprodukte Ethylen und Benzol. Er dient als Vorprodukt für die beiden synthetischen Schaumdämmstoffe Polystyrol-Partikelschaum (EPS, besser bekannt als Styropor) und Polystyrol-Extruderschaum (XPS). Mit einem Marktanteil von gut 40 Prozent in Deutschland sind sie die Nummer zwei unter den Dämmstoffen hinter Steinwolle/Glaswolle. Im Segment der Wärmedämmverbundsysteme (WDVS) ist EPS sogar führend. Mit einer Wärmeleitfähigkeit von 0,030-0,040 W/(mK) verfügt der Dämmstoff über ein ähnlich gutes Wärmedämmvermögen wie die Mineralwollen – aber auch wie Schafwoll-Matten (0.035 - 0.042 W/(mK)). Graues EPS beinhaltet Grafitpartikel, die Strahlung reflektieren und absorbieren und so die Wärmeleitfähigkeit um weitere rund 20 Prozent senken.

Die Herstellung von Polystyrol-Schaumdämmstoffen ist aufwendig und umweltbelastend und erfordert umfangreiche Arbeitsschutzmaßnahmen. Das Granulat wird unter großer Hitze und Zugabe von Wasserdampf und Treibmitteln wie Kohlendioxid aufgebläht. Der fertige Dämmstoff lässt sich leicht bearbeiten. Bis Februar 2018 durften EPS-Dämmstoffe eine gewisse Menge des giftigen und verbotenen Flammschutzmittel HBCD enthalten. Diese Ausnahmeregelung ist inzwischen ausgelaufen und die heutigen Dämmstoffe dürfen kein HBCD mehr enthalten.

Vor- und Nachteile von Polystyrol

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Vorteile
Nachteile
Kostengünstig
Brennbar, schwer entflammbar
Gutes Wärmedämm-Vermögen
Kann durch UV-Licht beschädigt werden
Flexibel einsetzbar
bis Februar 2018 produziertes Material kann HBCD enthalten (wichtig vor allem beim Rückbau alter Wärmedämmung)
Nicht verrotbar
Verbrauch fossiler Brenstoffe
Vor- und Nachteile von Polystyrol

Anwendungsbereiche

  • Am häufigsten werden Dämmstoffplatten aus EPS für die Fassadendämmung innerhalb eines Wärmedämmverbundsystems (WDVS) eingesetzt.
  • Sie kommen auch in Frage für die Dach-, Trittschall- und Wärmedämmung bei Geschossdecken unter schwimmenden Estrichen.
  • XPS kommt insbesondere als erdberührte Dämmung sowie als Wärmedämmung druckbelasteter Flächen zum Einsatz.

Polystyrol Kosten

Platten aus EPS oder XPS kosten 10-15 Euro pro Quadratmeter.

Polyurethan

Polyurethan (PUR) ist nach Mineralwolle und EPS einer der am meisten genutzte Dämmstoffe. Das Dämmvermögen ist mit einem Wert von 0,02 W/mK für die Wärmeleitfähigkeit besser als bei sämtlichen anderen Materialien. PUR ist ein Schaumstoff, Polyisocyanurat (PIR) dessen Weiterentwicklung. Sie werden in der Regel aus Erdölerzeugnissen (Polyole, Isocyanate) gewonnen, künftig möglicherweise auch aus nachwachsenden Rohstoffen wie Kartoffeln oder Mais. Die Ausgangsmaterialien werden mit Treibmitteln wie Pentan oder Kohlendioxid erhitzt und so aufgeschäumt. Dämmplatten aus PUR- / PIR-Hartschaum werden industriell hergestellt, in Form gebracht und auf Maß geschnitten. PUR- / PIR-Spritzschaum oder Montageschaum wird auf der Baustelle unter Luft- oder Flüssigkeitsdruck aufgeschäumt und ist gerade beim Einbau von Fenstern ein gängiger Stoff zum Abdichten.

Bei der Herstellung von PUR und PIR und deren Rohstoffen sind gesundheitlich und ökologisch bedenkliche Gefahrstoffe mit erheblichem Risikopotential beteiligt, zum Beispiel Benzol, Schwefelsäure, Salpetersäure, Formaldehyd oder Chlor. Im fertigen Endprodukt sind laut Industrieverband PU-Hartschaum keine toxischen Substanzen enthalten und werden somit bei der Anwendung auch nicht freigesetzt. Das überwiegend verwendete Flammschutzmittel TCPP steht im Verdacht, krebserregend zu sein. PUR / PIR gelten bei sachgerechter Verarbeitung als beständig, jedoch nicht als resistent gegen UV-Strahlung und Nagetiere.

Vor- und Nachteile von Polyurethan

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Vorteile
Nachteile
höchste Wärmedämmung
Brennbar, schwer entflammbar
Kostengünstig
Ökologisch und gesundheitlich unbedenklich
Sehr flexibel einsetzbar
Verbrauch fossiler Brennstoffe
Druckfest, trotzdem leicht
Energieintensive Produktion
Unverrottbar
Kann durch UV-Strahlung beschädigt werden
Vor- und Nachteile von Polyurethan

Anwendungsbereiche

Polyurethan eignet sich für:

  • die Außendämmung von Dach und Decke
  • Zwischensparrendämmungen
  • die Innendämmung der Decke und Bodenplatte (das Forum Nachhaltiges Bauen empfiehlt aufgrund des enthaltenen Flammschutzmittels TCPP jedoch: „Sicherheitshalber sollten zu Aufenthaltsbereichen hin dampfsperrende Schichten vorgesehen werden.“)
  • Außendämmungen
  • Wärmedämmung unter der Bodenplatte (gegen das Erdreich)

Ebenso in Frage kommen:

  • druckbelastete Flächen
  • das Ausschäumen von Hohlräumen (PUR- / PIR-Spritzschaum oder Montageschaum sollten Fachfirmen verarbeiten, um Gestank durch unvollständige Aushärtung zu vermeiden)

Polyurethan Kosten

etwa 14 Euro je Quadratmeter.

Phenolharzschaum

Phenolharzschaum ist ein Schaumkunststoff aus Phenol und Formaldehyd und somit letztlich ein Erdölprodukt bzw. Kunststoff. Das Phenolharz (Kunstharz) wird mit dem Treibmittel Pentan und einem Härter gemischt, als Bandware aufgeschäumt und zu Platten verarbeitet. Diese sind sehr vielseitig einsetzbar und bieten eine hohe Wärmedämm-Leistung. Die Wärmeleitfähigkeit ist mit 0,022 W/(mK) sehr gering.

Der Dämmstoff lässt sich aufgrund der hohen Rohdichte gut zersägen, das Einpassen ist wegen der Sprödigkeit des Materials jedoch aufwändig. Direkter Kontakt mit Metall und Feuchtigkeit ist zu vermeiden, um Korrosionsschäden (weißer Rost) zu verhindern. Das Material muss trocken lagern und gegen Witterungseinflüsse geschützt werden. Eine Grundlage für Phenolharz ist die industriechemische Verbindung Phenol. Phenol steht unter Verdacht, Verätzungen zu verursachen und gilt als gesundheitlich bedenklich. Dies betrifft vor allem den Prozess der Anbringung, hier ist entsprechende Schutzbekleidung erforderlich.

Vor- und Nachteile von Phenolharzschaum

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Vorteile
Nachteile
Sehr hohe Dämmwirkung
Erdölprodukt/Kunststoff
Vielseitig einsetzbar
Aufwändige Verarbeitung
Schwer entflammbar
Gesundheitlich bedenklich
­
Empfindlich gegen Feuchtigkeit
Vor- und Nachteile von Phenolharzschaum

Anwendungsbereiche

Phenolharz-Dämmplatten sind sehr vielseitig einsetzbar:

  • als Teil eines Wärmedämmverbundsystems für die Fassaden-Dämmung oder für eine Kerndämmung
  • als Keller- und Obergeschoss-Decken
  • als Aufsparren- und eine Untersparren-Dämmung des Dachs sowie Flachdachdämmung

Bei einem Verlegen unter Heißbitumen empfiehlt sich der Einbau einer Zwischenschicht aus Blähperlit-Platten. Die Phenolharzhartschaumplatten sind aufgrund ihres eher spröden Materialverhaltens auf begehbaren Flächen beispielweise durch Bohlen zu schützen.

Phenolharzschaum Kosten

Die Kosten von Phenolharz Hartschaumplatten liegen bei etwa 18 Euro. 

Kalziumsilikatplatten

Kalziumsilikatplatten werden aus Kalziumoxid, Siliziumdioxid, Flugasche und Zellulose hergestellt, die mit Wasser aufgeschlämmt zu Kalziumsilikat reagieren. Die Masse wird getrocknet und zu Platten geformt. Sie dient aber auch Schüttung für das Befüllen von Hohlräumen. Das Dämmvermögen ist gerade im Vergleich zu anderen konventionellen Stoffen wie Mineralwolle oder EPS/XPS und PUR eher gering. Wegen des hohen pH-Werts von mehr als zwölf und größtmöglicher Resistenz gegen Schimmel eignet sich der Dämmstoff sehr gut für die Dämmung von Innenräumen und Schimmelsanierung. Dampfsperren oder Dampfbremsen sind dann nicht notwendig, weil Kalziumsilikat Feuchtigkeit in hohem Maße puffert, wieder schnell an die Raumluft abgibt und austrocknet.

Für den großflächigen Einsatz sind Kalziumsilikatplatten allerdings mit Preisen von bis zu 100 Euro pro Quadratmeter sehr teuer. Der Dämmstoff wird daher für feuchtebelastete Bauteile und in der Denkmalpflege eingesetzt. Bei der Herstellung sind keine Treibmittel oder organischen Additive nötig. Im Brandfall entstehen keine giftigen Gase. Beim Sägen kann Feinstaub entstehen, der die Atemwege belastet. Die Platten sind zudem sehr starr und brechen leicht.

Vor- und Nachteile von Kalziumsilikatplatten

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Vorteile
Nachteile
Vielseitig einsetzbar
Sehr teuer
Hoher PH-Wert, Schimmel resistent
eher mäßig Dämmwerte (0,05-0,07 W/(mK))
Bei Brand keine giftigen Gase
Druckfestigkeit mittel
Nicht brennbar
­
Schüttung recyclingfähig
­
Vor- und Nachteile von Kalziumsilikatplatten

Anwendungsbereiche

Kalziumsilikat eignet sich unter anderem für:

  • die Außendämmung von Dach, Decke und Fassade
  • Innendämmung der Decke, des Daches oder Bodenplatte unter Estrich
  • Gerade bei problematischen Innendämmungen von Altbauten und Fachwerkhäusern kommt es häufig zum Einsatz.

Der Dämmstoff muss trocken gelagert und vor Säuren geschützt werden, die zur Auflösung führen würden.

Kalziumsilikat Kosten

Mit 30 bis 100 Euro pro Quadratmeter sind die Dämmplatten vergleichsweise teuer.

Weitere Dämmstoffe

Neben den genannten Dämmstoffen gibt es noch ein paar Exoten, die in der Praxis teilweise zum Einsatzkommen.

Perlit

Perlit gehört wie Blähton und Schaumglas zu den sonstigen mineralischen Dämmstoffen mit einem Marktanteil von zusammen gerade einmal einem Prozent. Perlit besteht aus kleinsten, glasartigen Körnern aus vulkanischem Gestein. Blähperlit gilt als ökologisch und gesundheitlich unbedenklich. Bei einer Wärmeleitfähigkeit von 0,045 bis 0,1 W/(mK) dämmt Perlit nicht so gut wie etwa Mineralwolle, Polyurethan oder auch die meisten umweltfreundlichen Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen. Perlite verrotten nicht und sind beständig gegen Ungeziefer.

Vor- und Nachteile von Perlit

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Vorteile
Nachteile
Vielseitig einsetzbar
Relativ mäßige Wärmedämmung
Nicht brennbar, keine Flammschutzmittel
Hoher Energieaufwand bei der Herstellung
Gesundheitlich & ökologisch unbedenklich
­
Platten sind druckfest, hoch belastbar
­
Recyclebar
­
Vor- und Nachteile von Perlit

Anwendungsbereiche und Kosten

Das potenzielle Anwendungsfeld ist sehr weit. Verwendet wird Blähperlit wird unter anderem:

  • als Schüttung in horizontale Hohlräume und Dächer eingebracht
  • in Kerndämmungen von zweischaligem Mauerwerk oder
  • als Estrich-Ausgleichsschüttung 
  • Perlit-Granulat kostet 150 bis 300 Euro je Kubikmeter.
  • Perlitplatten kosten 25 bis 60 Euro pro Quadratmeter.

Schaumglas

Schaumglas besteht aus den zur Glasherstellung nötigen Rohstoffen wie Quarzsand, Kali und Kalk. Alternativ kann auch Altglas verwendet werden. Das Dämm-Vermögen ist gut, bei einer Wärmeleitfähigkeit von 0,04 bis 0,06 W/mK. Schaumglas ist zudem praktisch dampf- und wasserdicht und nicht brennbar, besitzt eine hohe Druckfestigkeit, ist formstabil und resistent gegen Schädlinge. Schaumglas ist jedoch auch relativ teuer. 

Vor- und Nachteile von Schaumglas

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Vorteile
Nachteile
Gutes Dämmvermögen
Teuer
Hohe Druckfestigkeit
Verträgt keine Punktbelastungen
Dampfdicht
Empfindlich gegen Frost und Wasser
Nicht brennbar
Energieintensive Herstellung
Vielseitig
Hohe Kosten der Deponierung
Vor- und Nachteile von Schaumglas

Anwendungsbereiche und Kosten

Aufgrund des hohen Materialpreises beschränkt sich der Einsatz in der Regel auf:

  • Dämmung gegen das Erdreich (Perimeterdämmung)
  • Flachdächer sowie
  • druckbelastete Flächen wie Industriefußböden

Die Preisspanne ist bei Schaumglas sehr groß, je nach Dicke kosten die Platten zwischen 50 und weit über 100 Euro pro Quadratmeter.

Christine Persitzky

Über die Autorin

Christine Persitzky

Christine Persitzky verstärkt die co2online-Redaktion seit Juni 2023 und arbeitet vor allem zu den Themen Photovoltaik, Energiesparen und Nachhaltigkeit. Außerdem beschäftigt sie sich damit, was Wohnungseigentümergemeinschaften in Sachen energetischer Sanierung und Klimaschutz tun können.

Zum Autor*innen-Profil

Mit Material von Kristina Simons und Marcus Franken 

Dieser Inhalt ist entstanden im Rahmen der Kampagne: „Natürlich Dämmen – Klimaschutz zieht ein“.

  • Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit
  • Nationale Initiative Klimaschutz
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