Die wichtigsten Fakten auf einen Blick
- breites Angebot an Finanzierungen für Wärmepumpen
- auf jeden Fall staatliche Förderung nutzen – Zuschuss bis 70 Prozent
- Wärmepumpe auch ohne Eigenkapital finanzierbar
27.10.2025 Lesedauer: min Jens Hakenes
Für die Finanzierung einer Wärmepumpe gibt es besonders viele Möglichkeiten. Das ist gut, denn oft fehlt es Eigentümer*innen an Eigenkapital. Es geht zwar auch ganz ohne – aber das kann teuer werden, wie unsere Beispiele zeigen.
Zuschüsse bis 70 Prozent und günstige Kredite – die Förderung für Wärmepumpen kann sich sehen lassen. Jetzt alle Fördermittel finden!
Eines haben alle Wärmepumpen gemeinsam: Sie nutzen Wärme aus der Umwelt, um ein Gebäude zu beheizen. Die Kosten unterscheiden sich je nach Wärmequelle deutlich – und damit auch die nötige Finanzierung. Mit Luft als Wärmequelle sind Wärmepumpen in der Regel am günstigsten, Grundwasser- und Erdreich-Wärmepumpen sind meist teurer. Dafür sind Letztere im Alltag effizienter.
Für ein durchschnittliches Einfamilienhaus ist mit einmaligen Kosten von etwa 12.000 bis 33.000 Euro zu rechnen (oder entsprechenden monatlichen Raten). Dafür sind die laufenden Kosten niedriger als bei anderen Heizungen. Und es gibt im Jahr 2025 eine sehr hohe Förderung für den Kauf. Trotzdem bleibt das Finanzieren einer Wärmepumpe für viele Eigentümer*innen eine große Herausforderung.
Nicht jede/r Hauseigentümer*in hat genügend Eigenkapital, um eine Wärmepumpe direkt zu kaufen. In vielen Fällen ist eine Fremdfinanzierung nötig. Dafür gibt es bei der Wärmepumpe zum Glück eine besonders große Auswahl. Auch das Kombinieren von verschiedenen Arten der Finanzierung ist möglich:
Tatsächlich lässt sich eine Wärmepumpe auch ganz ohne Anzahlung und nur mit monatlichen Raten finanzieren. Bei einem solchen Ratenkauf, Mietkauf oder Leasing fallen die Gesamtkosten jedoch meist deutlich höher aus als bei einer klassischen Finanzierung mit Eigenkapital und staatlicher Förderung. Große Unterschiede gibt es auch bei der Höhe der Zinsen oder der Laufzeit.
Die staatliche Förderung 2025 ist ein sehr wichtiger Baustein für das Finanzieren einer Wärmepumpe. In bestehenden Gebäuden lassen sich bis zu 70 Prozent der Kosten durch Zuschüsse abdecken. Dazu kommen vergünstigte Kredite, entweder für Finanzierungslücken oder auch für die gesamten Kosten.
Am wichtigsten für die Finanzierung von Wärmepumpen ist die Bundesförderung für effiziente Gebäude – Einzelmaßnahmen (BEG EM). Zur Grundförderung von 30 Prozent Zuschuss kommt ein Klima-Geschwindigkeitsbonus von aktuellen 20 Prozent (zum Beispiel beim Austausch einer alten Gas- oder Ölheizung). Bei einem Haushaltseinkommen von weniger als 40.000 Euro im Jahr gibt es außerdem einen Einkommensbonus von 30 Prozent. Maximal 70 Prozent beträgt der Zuschuss über das KfW-Programm 458.
Daneben vergibt die KfW einen sogenannten Ergänzungskredit mit besonders niedrigen Zinsen (KfW 458/459). Damit lässt sich beispielsweise eine Finanzierungslücke schließen, wenn nicht genug Eigenkapital vorhanden ist. Möglich ist aber auch, die gesamten Kosten über den Ergänzungskredit abzudecken, falls gar kein Eigenkapital vorhanden ist.
Bei der Finanzierung einer Wärmepumpe über staatliche Zuschüsse und Kredite ist eines ganz wichtig: Der Zuschuss muss beantragt werden, bevor eine Installationsfirma beauftragt wird.
Einfacher, aber weniger lukrativ, ist die Förderung über den Steuerbonus. Damit lassen sich 20 Prozent der Kosten steuerlich absetzen. Doch auch hier sind einige Bedingungen zu beachten. Außerdem gibt es das Geld nicht sofort, sondern es ist über drei Jahre von der Steuer abzuschreiben.
Dazu kommen verschiedene regionale Förderungen. Zum Beispiel gibt es in Nordrhein-Westfalen bis zu 12.000 Euro Zuschuss für Wärmepumpen mit Erdwärmesonden oder Erdwärmekollektoren. Und in Sachsen und Sachsen-Anhalt sind weitere zinsgünstige Kredite zu haben. Diese regionalen Förderungen lassen sich in der Regel mit den Fördermitteln des Bundes kombinieren.
Mit welchen Fördermitteln kann ich meine Wärmepumpe finanzieren? Mit dem FördermittelCheck finden Sie alle Förderungen von Bund, Ländern und Kommunen.
Zum FördermittelCheckBeim Finanzieren einer Wärmepumpe kommt oft eine Kombination verschiedener Arten zum Einsatz. Am häufigsten werden Eigenkapital und staatliche Förderung miteinander kombiniert. Doch es geht auch ganz ohne Eigenkapital – allerdings mit einigen Nachteilen.
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Am einfachsten ist es, eine Wärmepumpe komplett mit Eigenkapital zu finanzieren. Dadurch fallen keine Zinsen oder andere Gebühren an. Üblicherweise verlangen Handwerksbetriebe zunächst eine Anzahlung und den Rest dann nach Abschluss der Installation. Wer über ausreichend Eigenkapital verfügt, kann das einfach beides selbst stemmen.
Sinnvoll ist aber auch in diesem Fall, die staatliche Förderung zu nutzen – zumindest den Zuschuss von 50 bis 70 Prozent. Auch ein besonders günstiger Kredit kann sich rechnen. Denn oft sind so weniger Zinsen zu zahlen, als mit dem Eigenkapital gleichzeitig eingenommen werden können.
Staatliche Förderung kann genutzt werden, um eine Wärmepumpe komplett oder auch nur teilweise zu finanzieren. In jedem Fall sollte ein Zuschuss beantragt werden. Bei keinem oder nicht genügend Eigenkapital ist ein Förderkredit meist die günstigste Lösung. Denn die Zinsen dafür sind in der Regel deutlich niedriger als am freien Markt. Allerdings kann es schwierig sein, eine Bank zu finden, die einen solchen Kredit ausbezahlt.
Zum FördermittelCheckNeben den vergünstigten Krediten der KfW gibt es für Wärmepumpen auch Kredite oder Darlehen von Banken oder Bausparkassen. Die Zinsen sind meist deutlich höher. Dafür ist es jedoch wesentlich einfacher, eine Bank zu finden, die einen solchen normalen Kredit ausbezahlt. Das kann eine sinnvolle Lösung sein, wenn eine kleinere Finanzierungslücke zu überbrücken ist – etwa beim Warten auf die Auszahlung eines staatlichen Zuschusses. Kreditvermittler oder Vergleichsportale können beim Suchen passender Angebote helfen.
Viele große Installationsfirmen bieten ebenfalls an, die Wärmepumpe zu finanzieren. Dabei kann zwischen verschiedenen Formen gewählt werden: etwa mit oder ohne Anzahlung und zwischen verschiedenen Vertragslaufzeiten.
Bei vielen dieser Firmen werden Preise ab 8.000 oder 9.000 Euro (nach Abzug der Förderung) genannt. Die Gesamtkosten sind allerdings oft deutlich höher als bei anderen Arten der Finanzierung. So liegt der effektive Jahreszins bei einem beispielhaften Anbieter ohne Anzahlung bei 6,9 Prozent. Bei der KfW dagegen sind es nur zwischen 1,59 und 3,74 Prozent für den Ergänzungskredit (bei 11 bis 25 Jahren Laufzeit). Das macht am Ende mehrere tausend Euro Unterschied.
Beratung, Angebote und Bewertungen einiger großer Installationsfirmen hat EFAHRER.com (ein Angebot von Chip.de) im Jahr 2024 verglichen. Nicht bewertet wurde die Installation selbst. Alle Anbieter versprechen Service aus einer Hand und eine schnelle Umsetzung.
Wichtig zu wissen ist, dass viele große Installationsfirmen wie diese oft ausschließlich Luft-Wasser-Wärmepumpen anbieten. Kommt auch eine andere Wärmepumpe infrage, sollten auch andere Arten der Finanzierung geprüft werden.
Ähnlich wie die großen Installationsfirmen ermöglichen auch einige Hersteller die Finanzierung einer Wärmepumpe. Allerdings handelt es sich hier meist um Mietkauf, Leasing oder Contracting. Das heißt: Wartung und Reparaturen sind inklusive, aber Eigentümer bleibt der Hersteller. Vorteil ist der monatliche Fixpreis. Hier sollte aber ebenfalls genau gerechnet werden, ob es nicht eine günstigere Lösung gibt.
Ein bekannter deutscher Hersteller bietet zum Beispiel das Mieten für eine Mindestdauer von 2 bis 15 Jahren an. Auch bei dieser Art der Finanzierung kann in der Regel eine staatliche Förderung genutzt werden.
Wer die Wärmepumpe über eine Installationsfirma oder einen Hersteller finanziert, kann sich einige dieser Schritte sparen. Was sich Eigentümer*innen aber definitiv nicht sparen sollten: das Einholen und Vergleichen mehrerer Angebote!
Sie möchten wissen, welche Maßnahmen sich neben der Wärmepumpe noch lohnen? Und mit welchen Kosten und Fördermitteln zu rechnen ist? Finden Sie es heraus mit dem ModernisierungsCheck.
Zum ModernisierungsCheckWeil der staatliche Zuschuss unterschiedlich hoch ausfallen kann, gibt es unterschiedliche Szenarien für die weitere Finanzierung. Üblicherweise liegt der Zuschuss bei 30, 50 oder 70 Prozent (für maximal 30.000 Euro Investitionskosten). Bei Gesamtkosten von 33.000 Euro wären dann zwischen 12.000 und 24.000 Euro zu finanzieren:
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Installationsfirmen für Wärmepumpen werben mit niedrigen Raten wie nur 62, 76 oder 89 Euro pro Monat. An anderer Stelle werden Gesamtkosten von 7.800 oder 9.000 Euro für eine Wärmepumpe inklusive Montage in Aussicht gestellt. In beiden Fällen dürften die Anbieter jedoch von 70 Prozent staatlichem Zuschuss, 20 Jahren Laufzeit und keinerlei Zusatzkosten, zum Beispiel für Abbau und Entsorgung der alten Heizung, ausgehen. Deshalb sind diese Beispielrechnungen von Installationsfirmen mit Vorsicht zu genießen.
Für große Unterschiede bei der Finanzierung einer Wärmepumpe sorgen auch die unterschiedlichen Zinssätze. So gibt es einen günstigen Kredit für Haushalte mit niedrigem Einkommen bei der KfW bereits für 1,59 Prozent effektiven Jahreszins. Bei höherem Einkommen werden 3,74 Prozent fällig. Eine Installationsfirma rechnet dagegen mit 6,9 Prozent:
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Noch größer sind die Unterschiede bei den anfallenden Zinsen bei einer längeren Laufzeit von 20 statt 10 Jahren. Dafür kann in diesem Fall die monatliche Rate entsprechend niedriger ausfallen:
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Wichtig bei langen Laufzeiten: Die Zinsbindung gilt in der Regel nur für maximal zehn Jahre. Nach zehn Jahren muss also ein neuer Kredit abgeschlossen werden. Dabei kann der Zinssatz wesentlich höher ausfallen. Dann wäre auch die monatliche Rate deutlich höher. Lassen Sie sich dabei nicht von einer längeren Laufzeit irritieren: Auch bei 35 Jahren Laufzeit gibt es meist maximal 10 Jahre Zinsbindung.
Bei einer Förderung von 50 oder gar 70 Prozent für eine Wärmepumpe erscheinen die Kosten überschaubar. Den staatlichen Zuschuss gibt es aber erst einige Wochen bis Monate nach Abschluss der Installation. Die Installationsfirma will schon vorher ihr komplettes Geld sehen: Üblich ist eine Anzahlung zu Beginn der Arbeiten und eine Restzahlung direkt nach Abschluss. Sie müssen also die gesamten Kosten vorstrecken – und sollten das bei der Finanzierung bedenken.
Die KfW bietet zwar vergünstigte Fördererkredite für das Finanzieren von Wärmepumpen an. Aber ausgezahlt werden diese Kredite nicht von der KfW selbst, sondern von Banken oder Sparkassen. Doch nicht alle haben die KfW-Kredite im Angebot. Deshalb ist es wichtig, nicht nur frühzeitig bei der eigenen Hausbank anzufragen. Bei einer Absage sollten auch andere Kreditinstitute wie Umweltbanken oder seriöse Kreditvermittler kontaktiert werden.
Und für alle Fälle sollten Sie auch andere Arten der Finanzierung prüfen. Denn eine staatliche Garantie für einen KfW-Kredit gibt es bisher leider nicht. Mangelnde Bonität und ein bereits vorhandener Grundbucheintrag einer anderen Bank (Grundschuld oder Hypothek) können ebenfalls Probleme bereiten.
Wer für die Wärmepumpe eine Finanzierung ganz ohne oder mit nur wenig Eigenkapital beziehungsweise Anzahlung nutzt, sollte die Bedingungen besonders genau prüfen. Denn sonst drohen später teure Überraschungen:
Wer einen staatlichen Zuschuss nutzen will, um eine Wärmepumpe zu finanzieren, sollte das gut planen. Denn es kommt unter anderem auf die richtige Reihenfolge der einzelnen Schritte an. Grundsätzlich gilt, dass eine Förderung beantragt werden muss, bevor eine Handwerksfirma beauftragt wird. Nachträglich kommt dann meist nur noch der weniger lukrative Steuerbonus infrage. Je nach Förderung gelten außerdem einige Pflichten: zum Beispiel das Einbinden eines/einer Energieberater*in oder ein hydraulischer Abgleich.