Haben wir in Deutschland bald kaum noch einheimische Pflanzen und Tiere?

„In Deutschland gibt es die nordamerikanische Nerzart Mink, die chinesische Wollhandkrabbe und den asiatischen Götterbaum: Haben wir hier bald kaum noch einheimische Pflanzen und Tiere?“ (Marianne Brinkmann aus Belzig)

Frosch(c) jutta rotter / pixelio.de

Nicolai Schaaf (Naturschutzbund Deutschland): „Diese Arten wurden durch den Menschen verschleppt, so wie der Großteil der Arten, der sich schädigend auf die hiesigen Lebensgemeinschaften auswirkt. Dies ist eine Folge des globalen Warenverkehrs und der sorglosen Einführung von Arten, deren Auswirkungen auf andere Ökosysteme vorher niemand abschätzen kann. Durch den Austausch mit wärmeren Regionen kommen entsprechend auch Arten hierher, die von den steigenden Temperaturen profitieren und sich verstärkt ausbreiten können.

Die globale Erwärmung führt auch in Deutschland zu Lebensraumverlagerungen in Richtung Norden oder in größere Höhen, was eine direkte und natürliche Anpassungsreaktion ist. Einige Arten werden sich gut ausbreiten können, spezialisierte Arten können aber auch ihre Lebensräume verlieren. Allein in den kommenden Jahrzehnten könnten bis zu 30 Prozent der in Deutschland heimischen Tier- und Pflanzenarten durch den Klimawandel bedroht sein.

Verlässliche Schutzmechanismen gegen das ungewollte Einbringen von Arten wären vor allem für den Schiffsverkehr (Chinesische Wollhandkrabbe), Tierzuchten (Pazifische Auster) und Zierpflanzen (Japanischer Staudenknöterich) notwendig. Um heimische Arten zu schützen, darf sich aber auch das Klima nicht zu stark verändern. Klimaschutz ist daher auch Naturschutz.“

 

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