Mit Wärmepumpe und Photovoltaik fürs Klima
In den vergangenen Jahren war die Familie Klau mehrfach umgezogen. Sie lebten in verschiedenen Haus-Typen mit verschiedenen Heizungssystemen. Deshalb wusste Olaf Klau, dass er in seinem Neubau weder eine Öl- noch eine Gasbrennwertheizung wollte.
NeubauCheck: Heizung für Neubau finden
Prüfen Sie, welche Heizsysteme für Ihr neues Haus geeignet sind – und was sich am meisten rechnet und für die wenigsten Emissionen sorgt.

Familie Klau vor ihrem Eigenheim mit Wärmepumpe und der Photovoltaikanlage auf dem Dach.
Die wichtigsten Erfahrungen auf einen Blick:
- Beratung durch Fachleute ist sehr empfehlenswert
- machen Sie eine ausführliche Abnahme
- nicht gleich das erste Handwerkerangebot nehmen
Wärmepumpe – lohnt sich langfristig

Klau informierte sich über eine Wärmepumpenheizung. Diese gelten als langlebig und haben eine Standzeit von bis zu 50 Jahren. Der Vorteil der Technologie: Wärmepumpen gewinnen einen großen Teil der benötigten Energie aus der Natur. Nur der Betrieb des Kompressors erfordert einen Aufwand an Elektrizität. Die grundlegende Voraussetzung für den Einbau einer Wärmepumpe ist ein überdurchschnittlich gut gedämmtes Gebäude. Denn je weniger Heizenergie ein Haus benötigt, desto effizienter kann eine Wärmepumpe die erforderliche Heizwärme bereitstellen.
Diese pumpen Wärme aus Luft, Erde oder dem Grundwasser ins Haus und machen sie für das Heizen und die Warmwasseraufbereitung nutzbar. Klau rechnete verschiedene Szenarien durch und wusste schnell: Eine Sole-Wasser-Pumpe war für seinen Fall die effektivste Lösung. In der Anschaffung ist die Wärmepumpe zwar vergleichsweise teurer, aber langfristig würde sie sich rechnen. Da dank der Fördergelder von 4.500 Euro die Heizung letztlich nur ca. 2.500 Euro mehr kosten würde als vergleichbare Standardlösungen, war die Entscheidung klar: pro Wärmepumpe.
Das Objekt:
- freistehendes Einfamilienhaus mit Büro-Kellerraum, 4 Personen
- Baujahr: 2016
- Wohn- und Arbeitsfläche: 134 m2
- Heizenergieverbrauch (Strom, inkl. Eigenverbrauch): 21 kWh/(m2a)
Gesucht, gefunden: die beste Lösung
Egal, ob bei einem Neubau oder bei der Umrüstung eines Altbaus – eine Beratung durch eine Fachperson ist sehr empfehlenswert. Sie bringt Klarheit über Kosten und Details, auf die beim Kauf einer Wärmepumpe zu achten sind. So lohnen sich Wärmepumpen meist nur, wenn eine Fußbodenheizung vorhanden ist. Ebenfalls wichtig ist die zu erzielende Jahreszahl einer Wärmepumpe zu ermitteln, die ein Experte für das eigene Haus errechnen kann.
Das erste Angebot, das ein Handwerker Olaf Klau machte, gefiel dem angehenden Hausbauer nicht. Olaf Klau, selber ausgebildeter Energieberater und zudem Ingenieur für angewandte Automatisierungstechnik, wählte einen ungewöhnlichen Weg: Er fuhr kurzerhand zu einem Wärmepumpenhersteller und ließ sich direkt beraten.
Stichwort „Sole-Wasser-Wärmepumpe“
Diese Heizanlagen werden auch als Erdwärmepumpen bezeichnet. Sie beziehen ihre Wärmeenergie aus dem Boden. Die Wärme wird entweder durch tiefliegende Sonden oder von Erdkollektoren flach unter der Erde aufgenommen.
Photovoltaikanlage – die logische Konsequenz
Nach der Entscheidung für eine Wärmepumpe wollte Olaf Klau zusätzlich eine Photovoltaikanlage auf dem Dach installieren. Damit kann er Strom, den die Wärmepumpe benötigt, erzeugen und die Energieeffizienz seines Hauses noch weiter erhöhen. Da wegen des Neubaus die Gerüste schon am Haus standen, lag es nahe, die PV-Anlage gleich mit zu montieren. „Wenn nicht jetzt im Rahmen des Neubaus, wann dann?“

„Wenn wir Geld ausgeben, wollen wir möglichst langfristig etwas davon haben – und zugleich auch unsere Ressourcen schonen und umweltbewusst nutzen“, so Olaf Klau.
Leben mit der Sonne
Zu Beginn lief die Anlage nicht so, wie sie sollte. Immer wieder kam es zu Störungen, die auch die Heizungsbauer nicht erklären konnten. Schließlich fand Olaf Klau den Fehler selbst – ein Häkchen in der Software war falsch gesetzt.

Heute, nach gut drei Jahren im neuen Zuhause, fällt das Fazit der Familie sehr positiv aus. Die Klaus leben jetzt ein wenig mehr nach der Sonne. So schaltet Saskia Klau bei gutem Wetter öfter die Waschmaschine an. Dann ist der Strom wegen der PV-Anlage besonders günstig.
Gute Idee, gute Förderung
Olaf Klau entschied sich für eine Sole-Wasser-Wärmepumpe, mit getrennten Heizkreisen für Heizung und Warmwasser, die für ihn die effizienteste und wirtschaftlich sinnvollste Lösung darstellte. Finanzielle Unterstützung erhielt er mit einem KfW-Kredit über seine Hausbank im Rahmen der Neubaufinanzierung. Für die Tiefenbohrung der Erdsonden wurden weitere Fördermittel des BAFA bewilligt.
Energiekosten für Familie Klau 2018
Energiekosten aus Zukauf | 1.050 Euro |
Ertrag aus Solarverkauf | 415 Euro |
Einsparung durch Eigenverbrauch | 485 Euro |
Photovoltaikanlage mit Ost-West-Ausrichtung

Bei der Photovoltaikanlage wollte Klau auf bewährte Technik setzen, weshalb seine Wahl auf monokristalline Module fiel. 24 Solarmodule, je 12 mit West- und 12 mit Ost-Ausrichtung, gepaart mit einem 3-phasigen Wechselrichter, ließ Klau installieren. Mit einem Stromspeicher könnte die Familie weitere Einsparungen erzielen, doch eine Anschaffung ist Olaf Klau noch zu teuer.
Kontrolle ist gut, Gewährleistung ist besser
Nachdem die Wärmepumpe und Photovoltaikanlage fertig installiert waren, hat Olaf Klau eine ausführliche Abnahme gemacht. Aber ob tatsächlich alle Komponenten störungsfrei arbeiten, weiß er erst, wenn das System mindestens ein Jahr in Betrieb war. Deswegen hat er zur Sicherheit gleich eine 5-jährige Gewährleistungsverlängerung abgeschlossen.
Erweiterungen umsetzen und Förderungen ausschöpfen
Im Jahr 2020 entschied sich Familie Klau dazu, ihre bisherige Photovoltaik-Ausstattung zu erweitern. Dabei konnten sie von einigen Förderungen profitieren:
- Für eine weitere PV-Anlage mit 9,8 Kilowattpeak und einen Speicher mit 7,7 Kilowatt erhielten sie Fördermittel der Stadt Verl.
- Ihr Stromanbieter, die EWS Schönau, unterstützt sie mit einem Sonnencent für jede eingespeiste Kilowattstunde.
- Im Juni 2020 kam ein Elektroauto dazu, das mithilfe der Bundesförderung finanziert wurde. Das Auto wurde pünktlich zu Weihnachten ausgeliefert.
- Und um die Ausstattung zu vervollständigen, gab es im November eine steuerbare Wallbox mit Überschusseinspeisung. Das Bundesland Nordrhein-Westfalen stellte dafür passende Fördermittel bereit.

„So macht Investieren Spaß und rechnet sich. Es gibt genug Förderung und Unterstützung, man muss nur wissen wo sie zu finden sind.“ Olaf Klau
Fazit zum Stromverbrauch für März 2021
Für März 2021 konnte Herr Klau ein erstes Fazit zum Verbrauch ziehen: Das Elektroauto und auch das vermehrte Homeoffice während der Pandemie führten dazu, dass der Gesamtstromverbrauch anstieg. Dafür musste die Familie allerdings nur 158 Kilowattstunden Strom „dazukaufen“. Vor allem dank des Speichers konnten sie einen Autarkiegrad von etwa 80 Prozent erreichen. Insgesamt konnten die Klaus im März 2021 mit ihrer zweiten Photovoltaikanlage 940 Kilowattstunden realisieren, denen ein Verbrauch von 780 Kilowattstunden gegenüberstand.
Für das gesamte erste Quartal 2021 ziehen sie folgende Bilanz:
- 46 Prozent Autarkie
- 1,1 Tonnen eingesparte CO2
- 350 Euro eingesparte Stromkosten
- 40 Euro Einspeisevergütung (ohne Sonnencent)
FördermittelCheck: Zuschüsse finden
Die KfW bietet in ihrem Programm „Energieeffizient Sanieren“ verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten, mit denen sie den Einbau umweltfreundlicher und energiesparender Wärmepumpen fördert. Für besonders effiziente Wärmepumpen vergibt das BAFA ebenfalls Zuschüsse. Eine Liste mit Herstellern und geförderten Modellen steht auf www.bafa.de bereit.
Prüfen Sie, welche Fördermittel für Wärmepumpen für Sie sinnvoll sind. Alle Zuschüsse und Kredite von Bund, Ländern, Kommunen und Versorgern:
Weiterführende Informationen zu Wärmepumpen
Das Dossier informiert über die Funktionsweise, Voraussetzungen und die Förderung von Wärmepumpen.
Der Check hilft bei der Wahl des emissionsärmsten und kostengünstigsten Heizsystems für den Neubau. Die kostenlose Online-Beratung bietet eine erste Übersicht zu Kosten und Emissionen.