Gas-Hybridheizung: Kosten, Eignung & Perspektiven

30.04.2025 Lesedauer: min Minh Duc Nguyen

Eine Gas-Hybridheizung kombiniert in der Regel einen Brennwertkessel mit einem weiteren Wärmeerzeuger, zum Beispiel einer Solarthermieanlage. Für wen sich eine solche Anlage besonders lohnt und welche wirtschaftlichen und ökologischen Vorteile eine Gas-Hybridheizung hat, erfahren Sie hier.

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Die wichtigsten Fakten auf einen Blick

  • Gas-Hybridheizung vor allem für Altbau sinnvoll
  • Möglich mit Solarthermie und/oder Wärmepumpe
  • Kosten zwischen 10.000 und 30.000 €
  • Hoher Platzbedarf vor allem bei Solarthermieanlagen

Was ist eine Gas-Hybridheizung?

Eine Gas-Hybridheizung ist eine Art Wendejacke für den Heizungskeller. Man kann sie je nach Lebens- und Wetterlage so verändern, dass sie den größtmöglichen Nutzen bringt. Technisch gesehen kombiniert eine solche Heizung die Stärken der Gasheizung mit denen eines weiteren Wärmeerzeugers, zum Beispiel einer thermischen Solaranlage.

Die Steuerung ist das Herz einer Gas-Hybridheizung

Eine Gas-Hybridheizung besteht in der Regel aus einem Gaskessel, einem zweiten Wärmeerzeuger und einer intelligenten Steuereinheit. Letztere vergleicht ständig die Effizienz der beiden Heizungsarten anhand der zuvor gewählten Betriebsart und wählt jeweils die wirtschaftlichste oder umweltfreundlichste Technologie aus. In einigen Fällen können auch drei Wärmeerzeuger Teil der Hybridheizung sein, zum Beispiel: Gaskessel, Solarthermieanlage und Pelletofen.

Vor- und Nachteile einer Gas-Hybridheizung

Indem die Hybridheizung die Stärken verschiedener Technologien nutzt, ergeben sich gleich mehrere Vorteile. Ganz frei von Nachteilen ist sie aber nicht. Die wichtigsten Pros & Kontras im Überblick:

Ob Gasheizung kombiniert mit Solarthermie oder Wärmepumpe: Eine Gas-Hybridheizung reduziert den Gasverbrauch deutlich. Das schont nicht nur den Geldbeutel, sondern auch das Klima, weil weniger schädliche Gase in die Luft gelangen.

Spätestens nach dem Angriffskrieg auf die Ukraine wurde vielen Menschen schlagartig bewusst, welche Folgen Energieabhängigkeit haben kann. Eine Gas-Hybridheizung kann helfen, die Abhängigkeit von importiertem Gas zu minimieren.

Ob Mehrfamilienhaus oder Einfamilienhaus, ob luxussaniert oder energetisch veraltet: Eine Hybridheizung lässt sich in sehr vielen Gebäuden einbauen und wirtschaftlich betreiben. Je nach Zustand der Heizungsanlage und Systemwahl müssen nicht einmal die Verteilleitungen erneuert werden.

Auch wenn der Einstieg in die hybride Heizungswelt ab „nur“ 10.000 Euro möglich ist: Für viele Hauseigentümer*innen ist das viel Geld, das ihnen an anderer Stelle fehlen wird. Bei älteren Heizungsanlagen sind nicht selten weitere Vorarbeiten notwendig, die zusätzliche Kosten verursachen.

Für eine Solarthermieanlage oder eine Wärmepumpe ist ein Speicher (Warmwasser-, Puffer- oder Solarspeicher) fast unabdingbar. Damit dieser auch installiert werden kann, ist ausreichend Platz erforderlich. Mit mehr Technik steigt auch die Komplexität: Ist der neue Wärmeerzeuger nicht auf den bestehenden Gaskessel abgestimmt, kann es zu Fehlermeldungen und im schlimmsten Fall zu einem Ausfall kommen.

Handelt es sich bei der Hybridheizung um eine Gasheizung plus Luft-Wasser-Wärmepumpe, darf das Thema Lärm nicht außer Acht gelassen werden. Denn auch wenn neue Modelle sehr leise sind und während des Betriebs weniger als 45 Dezibel ausstoßen, kann es für empfindliche Nachbar*innen dennoch ein Grund für Diskrepanzen sein.

Die Vor- und Nachteile einer Gas-Hybridheizung in der Übersicht

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Vorteile einer Gas-Hybridheizung
Nachteile einer Gas-Hybridheizung
kombiniert sichere Verfügbarkeit von Wärme, weniger Heizkosten und CO2-Ausstoß
vergleichsweise höhere Kosten für Kauf und Installation des neuen Heizsystems
zukunftssicher, weil nicht mehr nur von einer Energiequelle abhängig
höherer Platzbedarf
moderne Gasbrennwertheizungen auch nachträglich leicht mit erneuerbarer Energie zu kombinieren
mögliche Fehlerquellen durch komplexes Zusammenspiel der Technik
als Übergangslösung bis zum endgültigen Umstieg auf erneuerbare Energien möglich und bezahlbar
ggf. weiterhin von fossilen Energieträgern abhängig
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Schall- und Platzproblematik bei Wärmepumpen und Solarthermie
Auflistung der Vor- und Nachteile einer Gas-Hybridheizung

Für den umweltfreundlichen Teil der Gas-Hybridheizung gibt es vom Staat bis zu 70 Prozent Zuschuss. Das hat Vor- und Nachteile: Der Vorteil besteht darin, dass die finanziellen Hürden mit der Förderung kleiner werden. Gleichzeitig ist es langfristig wirtschaftlich meist sinnvoller, direkt komplett auf erneuerbare Energien umzusteigen. Mehr zum Thema „Zukunft der Gasheizung“ finden Sie in unserem Dossier.

Zum Dossier Gasheizung

Für wen ist eine Gas-Hybridheizung optimal?

Trotz steigender Preise und düsterer Zukunftsaussichten sind Gasheizungen hierzulande noch immer sehr verbreitet. Fast 47 Prozent aller Wohnungen in Deutschland werden mit dem Verbrennen vom Erdgas beheizt. Allein in den vergangenen zwei Jahren wurden über 1,2 Millionen neue Anlagen installiert. Für alle diese Wohnungen kann eine Gas-Hybridheizung eine Lösung sein

Gas-Hybridheizung für den Altbau

Vor allem im Bestand sind Gasheizungen allgegenwärtig. Dabei sollten und müssen die Eigentümer*innen mit Blick auf das Gebäudeenergiegesetz GEG längst aktiv werden – das heißt, schnell weg vom Gas hin zu erneuerbaren Energien. Eine Gas-Hybridheizung kann in vielen Fällen als Übergangslösung funktionieren.

Gas-Hybridheizung + Solarthermie

Konkret können Eigentümer*innen ihre bestehende Gasheizung um eine Solarthermieanlage erweitern. Solarkollektoren auf dem Dach wandeln die Sonnenstrahlung in nutzbare Wärme um. In sonnenreichen Monaten kann die Solarthermieanlage den Warmwasserbedarf eines Haushalts oft vollständig decken und bei Bedarf zusätzlich zur Raumheizung beitragen. Bei unzureichender Sonneneinstrahlung oder niedrigen Außentemperaturen springt die Gasheizung unterstützend oder ganz ein.

Erfahrungen aus der Praxis

In der Theorie klingt alles ganz einfach und schnell. In der Praxis kann es jedoch zeitaufwändig und nervenaufreibend sein. Das musste Familie Kniehase erfahren.

Erfahrungen mit der Hybridheizung Gasheizung und Solarthermie

Ein über 20 Jahre alter Heizkessel, eine siebenköpfige Familie mit hohem Warmwasserbedarf und eine große Dachfläche auf der Südseite – das waren ideale Voraussetzungen für die Installation einer Solarthermieanlage für Heizung und Warmwasser bei Familie Kniehase aus Neubiberg bei München.

Ob alles nach Plan gelaufen ist?

Die Kollektoren der Kniehases haben im ersten Betriebsjahr hervorragende solare Erträge erzielt. Pro Quadratmeter Kollektorfläche wurden 601 kWh Sonnenenergie eingefangen. Insgesamt ergibt das einen solaren Brutto-Jahresertrag von 7.229 kWh. Doch bis dahin war es ein steiniger Weg.

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Gas-Hybridheizung + Wärmepumpe

Eine weitere Option für den Altbau ist die Kombination Gas-Hybridheizung + Luft-Wasser-Wärmepumpe. In dieser Konstellation kann die Wärmepumpe als Hauptwärmeerzeuger dienen. Die Gasheizung springt dann nur ein, wenn es draußen sehr kalt ist oder temporär mehr Wärme (Warmwasser) benötigt wird. Je nach Modell kann die intelligente Steuerung die aktuellen Gas- und Strompreise nutzen, um bei Bedarf die gewünschte Betriebsweise (kostenoptimiert oder CO2-optimiert) auszuwählen.

Damit diese Variante wirtschaftlich sinnvoll ist, sind gegebenenfalls im Vorfeld Optimierungsmaßnahmen am Haus durchzuführen. Sind zum Beispiel die vorhandenen Heizkörper nicht leistungsfähig genug, lohnt sich ein Upgrade. Sind die Fenster schon über 30 Jahre alt, können sie auch erneuert werden. Auf diese Weise wird der Heizenergiebedarf reduziert und dem Einsatz einer Wärmepumpe + Gas-Hybridheizung steht nichts mehr im Wege.

Die Infografik stellt die Funktionsweise einer Hybridheizung dar.

Gas-Hybridheizung + Holzheizung

Wer in einem waldreichen Gebiet wohnt und günstig an Brennholz herankommt, für den kommt die Kombination Gaskessel + Holzheizung in Frage. Beide Systeme sind zwar klassische Hauptwärmeerzeuger. Mit etwas Geschick lässt sich daraus aber eine sinnvolle Heizlösung machen. Zum Beispiel mit einer intelligenten Steuerung, die dafür sorgt, dass die Holzheizung den größten Heiz- und Warmwasserbedarf deckt und die Gasheizung nur als Spitzenlastkessel fungiert. So lässt sich auch die 65-Prozent-Regel des GEG einhalten.

Die 65-Prozent-Regel des Gebäudeenergiegesetzes

  • Neubauten in Neubaugebieten: Seit dem 1. Januar 2024 müssen neue Heizungen in diesen Gebäuden mindestens 65 Prozent erneuerbare Energien nutzen. Reine Erdgasheizungen sind hier faktisch nicht mehr erlaubt.
  • Neubauten außerhalb von Neubaugebieten: Die 65-Prozent-Regelung gilt nur, wenn es einen kommunalen Wärmeplan gibt – wie etwa in ganz Baden-Württemberg. In allen anderen Bundesländern haben Städte mit mehr als 100.000 Einwohner*innen hierfür bis 2026 Zeit, kleinere Kommunen bis 2028.
  • Bestandsgebäude/Altbauten: Bestehende Gasheizungen dürfen weiter betrieben und repariert werden. Es gibt kein Verbot für bestehende Anlagen (Altbauten).

Wärmepumpe + PV + Solarthermie im Altbau

Sind alle (finanziellen, örtlichen und persönlichen) Voraussetzungen gegeben, empfiehlt sich ein kompletter Wechsel vom fossilen Gaskessel zu einer umweltfreundlichen Lösung. Damit ist man langfristig bestens gerüstet: Keine Abhängigkeit mehr von Gasimporten, keine Angst vor steigenden CO2-Preisen und unerwarteten Gasnetzstillegungen.

Erfahrungen aus der Praxis

Dass der Umstieg von fossilen auf erneuerbare Energieträger kein einfacher, aber ein dringend notwendiger Weg ist, wusste Stefan Rahmstorf – ist er doch von Beruf Klimaforscher. Die tatsächliche Prozessdauer hat ihn dennoch überrascht.

Erfahrungen mit der Umrüstung von Ölheizung auf Wärmepumpe

Der 56-jährige Lars wohnt mit seiner Frau und den Schwiegereltern in einem Zweifamilienhaus im Rhein-Sieg-Kreis, 280 m², Baujahr 1970. Die drei Kinder sind bereits ausgezogen. 2022 stand bei ihm der Heizungstausch auf der Agenda: Ölheizung raus – Wärmepumpe rein.

Die Auswahl eines passenden Wärmepumpen-Anbieters war für Lars eine Herausforderung. Aber auch alles drum herum dauerte viel länger als gedacht. Im Sommer 2023 schließlich ging die neue Heizungsanlage, eine Luft-Wasser-Wärmepumpe mit 14 kW und einem 750-Liter-Pufferspeicher, in Betrieb.

Durch gezielte energetische Sanierungsmaßnahmen und die Nutzung der Erdwärme arbeitet die Wärmepumpe in dem fast 100 Jahre alten Haus äußerst effizient. Im Verlauf von einem Jahr wurden aus 7.818 Kilowattstunden elektrischer Energie 37.744 Kilowattstunden thermische Energie für das Heizen erzeugt, was einer Jahresarbeitszahl von 4,8 entspricht. Wie der Weg bis dahin war, erzählt Rahmstorf im folgenden Artikel.

Den vollständigen Bericht lesen

Gas-Hybridheizung im Neubau

Gasheizungen spielen im Neubau fast keine Rolle mehr. Von den 54.905 genehmigten neuen Wohngebäuden wurden 2024 laut BDEW gerade mal 4 Prozent mit einer Gasheizung fertiggestellt. Darin enthalten ist auch der Einsatz von Biomethan bzw. grünem Gas. Mit 81 Prozent ist die Wärmepumpe die am häufigsten verbaute Heiztechnik im Neubau.

So hoch sind die Kosten für eine Gas-Hybridheizung

Die Kosten für eine Hybridheizung variieren je nach Wärmequelle, individuellem Wärmebedarf und Gebäudetyp. Für ein durchschnittliches Einfamilienhaus liegen sie in der Regel zwischen 10.000 und 50.000 Euro – ohne Berücksichtigung möglicher Förderungen.

Umfeldmaßnahmen beeinflussen die Kosten

Die Wahl des Zusatzsystems hat einen großen Einfluss auf die finalen Kosten einer Gas-Hybridheizung. Wird eine moderne Gasheizung um eine Solarthermieanlage ergänzt, fallen meist nur die üblichen Kosten für die Solaranlage an. Ist die Gasheizung hingegen veraltet, raten Fachleute direkt zu einem Kesseltausch. Soll hingegen eine neue Wärmepumpe die alte Gasheizung entlasten, müssen gegebenenfalls Heizkörper ausgetauscht, ein hydraulischer Abgleich durchgeführt und ein zusätzlicher Zählerschrank installiert werden.

Durchschnittliche Kosten für Einfamilienhaus mit 110 m2 Wohnfläche

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Art der Gas-Hybridheizung
Kosten
Hybridheizung Gas + Solarthermie für Heizung und Warmwasser
10.000 bis 19.000 Euro
Hybridheizung Gas + Wärmepumpe
13.000 bis 30.000 Euro
Durchschnittliche Kosten für Einfamilienhaus mit 110 m2 Wohnfläche in der Übersicht

Die Kostenangaben dienen in erster Linie der Orientierung und können je nach Region und Hersteller anders ausfallen. Es empfiehlt sich, bei mehrerenHandwerksunternehmen Angebote einzuholen – und dabei auf deren Expertise und Erfahrung im Bereich Hybridheizung und erneuerbare Energien zu achten.

Gas-Hybridheizung kaufen? Platzbedarf und Steuerung beachten

Wer sich für eine Gas-Hybridheizung interessiert, sollte sich unbedingt vor Ort beraten lassen. Denn neben technischen und wirtschaftlichen Aspekten sind vor allem die Platzverhältnisse ein wichtiger Faktor.

Im Falle einer Wärmepumpe muss der Platz für die Inneneinheit berücksichtigt werden. Zwar sind die modernen Geräte alle sehr kompakt gebaut. Aber zusammen mit einem Warmwasserspeicher kann es vor Ort dennoch schnell eng werden.

Richtig eng wird es mit einer Solarthermieanlage: Für einen 4-Personen-Haushalt liegt der Richtwert für den Warmwasserbedarf bei 120 Litern. Hier empfiehlt sich ein Warmwasserspeicher mit einem Volumen von 250 bis 300 Litern. Soll die Solarthermieanlage neben der Warmwasserbereitung auch die Heizung unterstützen, erhöht sich das Speichervolumen auf 750 bis 900 Liter. Zur Orientierung: Ein Solarkombispeicher mit 750 Liter Warmwasserspeicher plus 160 Liter Bereitschaftsspeicher ist knapp 2 Meter hoch, hat einen Durchmesser von 1 Meter und wiegt ca. 270 Kilogramm.

Das Herzstück der Hybridheizung ist die Steuerung. Um Heizkosten zu sparen und einen möglichst hohen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, muss sie optimal an die Bedürfnisse der Bewohner*innen und die örtlichen Gegebenheiten angepasst sein. Im besten Fall ist daher mit dem Handwerksunternehmen vertraglich vereinbart, die Steuerung der Hybridheizung entsprechend den Bedürfnissen und örtlichen Gegebenheiten exakt einzustellen und auch in die Bedienung der Anlage einzuweisen. Nicht immer ist das Handbuch verständlich geschrieben oder die Bedienung der Steuerung intuitiv.

Ist eine Gas-Hybridheizung zukunftssicher?

Die kurze Antwort: Nein. Eine Gas-Hybridheizung ist eine temporäre Lösung.

Die ausführliche Antwort: Wenn Sie über den Kauf einer Gas-Hybridheizung nachdenken, sollten Sie im Vorfeld zwei Fragen beantworten:

  1. Solarthermische Anlage oder Wärmepumpe oder etwas anderes: Womit soll die Gasheizung ergänzt werden?
  2. Was bedeutet zukunftssicher? Die Zeit bis zum 31.12.2044 oder auch die Zeit danach?

Gasheizung + Solarthermie erfüllen die 65-Prozent-Grenze nicht

Wird die bestehende Gasheizung lediglich mit einer neuen Solarthermieanlage kombiniert, sind Sie im Hinblick auf das Gebäudeenergiegesetz nicht zukunftssicher. Denn um die 65-Prozent-Regel für erneuerbare Energien einzuhalten, müsste die thermische Anlage unverhältnismäßig groß sein, um im Winter 65 Prozent des Heizbedarfs zu decken. In den anderen Jahreszeiten wäre sie viel zu groß. So viel thermische Wärme können Sie gar nicht verbrauchen!

Gasheizung + Wärmepumpe erfüllen die 65-Prozent-Grenze meist

Entscheiden Sie sich für die Kombination Gasheizung plus Wärmepumpe, sieht die Zukunft gleich etwas rosiger aus. Denn je nach Auslegung kann die Wärmepumpe das Gebäude zu mindestens 65 Prozent mit Warmwasser und Heizwärme versorgen. Sie sind damit quasi zukunftssicher – bis Ende 2044. Ab 2045 muss Ihre Heizung allerdings zu 100 Prozent klimafreundlich sein. Die Gasheizung muss also nach heutiger Gesetzeslage raus.

Zeit bis 2044 nutzen, um Gebäude energetisch zu optimieren

Die Gas-Hybridheizung gilt bei vielen Fachleuten als Brückentechnologie. Damit ist gemeint, dass man die Zeit bis 2045 nutzen soll, um das Haus energetisch so zu sanieren, dass eine Wärmepumpe oder eine Pelletheizung als alleiniger Wärmeerzeuger wirtschaftlich betrieben werden kann. Häufig müssen nur Kleinigkeiten wie Heizkörpertausch oder hydraulischer Abgleich erledigt werden, und schon ist das Gebäude wärmepumpen-ready. Das zeigen auch die Ergebnisse einer kürzlich veröffentlichten Civey-Umfrage. Demnach haben mehr als drei Viertel der Befragten ihr Haus gar nicht oder nur geringfügig modernisiert, bevor sie eine Wärmepumpe eingebaut haben.

FAQ zur Gas-Hybridheizung

Kosten, Förderung und Stromverbrauch. Zur Gas-Hybridheizung gibt es viele Fragen. Im Folgenden finden Sie die Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen.

Eine Gas-Hybridheizung kann sinnvoll sein, wenn bereits eine Gasheizung vorhanden ist und durch Solarthermie oder eine Wärmepumpe der fossile Energieverbrauch deutlich reduziert wird. Langfristig ist sie jedoch nur bedingt zukunftsfähig, da die politischen Vorgaben zunehmend auf vollständig erneuerbare Heizsysteme abzielen.

Die Kosten hängen stark von der Ausgangssituation und der Wahl der Heizsysteme ab. Wird die vorhandene, moderne Gasheizung um eine thermische Solaranlage erweitert, beginnen die Kosten bei 10.000 Euro. Ist das bestehende Heizsystem veraltet und modernisierungsbedürftig, steigen die Kosten. Mit Mehrkosten ist auch zu rechnen, wenn statt einer Solarthermieanlage eine Wärmepumpe installiert wird. Die Preisspanne liegt hier zwischen 13.000 und 30.000 Euro.

Indirekt ja. Die Förderung gibt es für den Teil der Hybridheizung, der auf Basis erneuerbarer Energie arbeitet. Die Basisförderung beträgt 30 Prozent Zuschuss und kann mit weiteren Boni kombiniert werden.

Der Stromverbrauch einer Gas-Hybridheizung kann nur separat ermittelt werden: Einerseits für die Gasheizung selbst und andererseits für den zweiten/dritten Wärmeerzeuger. Wie viel Strom für eine Gasheizung notwendig ist, können Sie in diesem Beitrag nachlesen:  

Zum Artikel: Stromverbrauch einer Gasheizung

Handelt es sich beim zweiten/dritten Wärmeerzeuger um eine Wärmepumpe, können Sie mit 27 bis 42 kWh pro Quadratmeter Wohnfläche im Jahr rechnen. Weitere Details dazu finden Sie in unserem dazugehörigen Beitrag:

Zum Artikel: Stromverbrauch von Wärmepumpen

Wichtig: Da beide Heizsysteme den Heiz- und Warmwasserbedarf abdecken, muss der Stromverbrauch anteilig ermittelt werden.

Die Wartungskosten einer Gas-Hybridheizung hängen vom Zustand der Anlage sowie von der Wahl der eingesetzten Technologien ab. Preisunterschiede können auch regional auftreten. Als Richtwert gelten 400 bis 450 Euro pro Jahr.

Minh Duc Nguyen

Über den Autor

Minh Duc Nguyen

Minh Duc Nguyen ist seit 2020 Teil der co2online-Redaktion. Er ist besonders vertraut mit dem Thema Heizung im Allgemeinen, sowie Brennwertkessel und Wärmepumpe im Besonderen. Darüber hinaus gehört der Bereich staatliche Fördermittel für Wohngebäude zu seiner Expertise.

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