Heizkosten sparen im Unternehmen: 10 Tipps

Heizkosten in einem Unternehmen zu sparen, ist ein weites Feld: Für viele energetische Sanierungsmaßnahmen muss eine Menge Zeit und Geld investiert werden. So sollte beispielsweise die Dämmung der Fassade gemeinsam mit einem Energieberater geplant und auf Wirtschaftlichkeit geprüft werden. Andere Maßnahmen hingegen, wie die Motivation der Mitarbeiter, kosten fast nichts – und können dennoch zu großen Sparerfolgen führen. Hier finden Sie die zehn besten Tipps, um Heizenergie in Ihrem Unternehmen zu sparen.

HeizCheck: Heizenergieverbrauch prüfen

Heizkosten zu hoch? Prüfen Sie Ihren Verbrauch und vergleichen Sie ihn mit dem ähnlicher Haushalte. Nötig ist dazu Ihre Heizkostenabrechnung:

1. Mitarbeiter informieren und motivieren

Hand regelt Heizungsthermostat herunter(c) Calek-Fotolia.com

Motivieren Sie Ihre Mitarbeiter, Heizkosten zu sparen und bewusst mit Heizenergie umzugehen. Geben Sie kleine Tipps und Hinweise. Zum Beispiel: Die Rollläden über Nacht geschlossen halten, oder die Türen zu unbeheizten Räumen schließen. Dabei sind kleine humorvolle Fingerzeige oft effektiver als straffe Regeln. Wichtig ist auch, Ihre Mitarbeiter darüber zu informieren, ob die Heizung über Nacht zentral abgesenkt wird, oder die Thermostate in den einzelnen Räumen heruntergeregelt werden sollen. Wenn Sie Ihren Mitarbeitern anbieten, einen Teil der gesparten Heizkosten in die Kaffeekasse zu spenden oder ein gemeinsames „Energie-Frühstück“ anbieten, wird dies die Motivation sicher steigern.

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2. Monitoring des Heizenergieverbrauchs

Notieren Sie sich regelmäßig Ihre Verbrauchsdaten. Dafür können das  Energiesparkonto oder andere Monitoring-Tools nutzen – so erhalten Sie einen schnellen Überblick über den Heizenergieverbrauch Ihres Gebäudes. Durch die Installation von Wärmemengenzählern können Sie zudem den Nutzungsgrad Ihrer Heizanlage berechnen. Nur wer seinen Heizenergieverbrauch genau kennt, findet auch den richtigen Weg, Heizkosten im Unternehmen zu sparen. Und das Einsparpotenzial ist häufig sehr hoch.

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3. Heizanlage optimal einstellen

Lassen Sie die Einstellungen an Ihrem Heizkessel und der gesamten Heizanlage von einem Fachmann optimieren. Dazu gehört auch ein hydraulischer Abgleich. Bei diesem Abgleich wird die Verteilung des Heizungswassers so reguliert, dass zu jedem Heizkörper die gewünschte Menge Wasser transportiert wird – nicht mehr und nicht weniger. Damit wird die Wärme optimal im Gebäude verteilt. Keiner muss frieren, während andere schwitzen. Auch die individuelle Einstellung der Heizkurve gehört zum hydraulischen Abgleich. Zum Beispiel kann die Heizung oft über Nacht oder am Wochenende zentral abgesenkt werden, um Energie zu sparen.

Büroräume sollten im Winter zwischen 20 und 22 Grad Celsius warm sein. Bei Heizkörperthermostaten reicht dafür gewöhnlich die mittlere Stellung. Da das Wärmeempfinden der Kollegen ganz unterschiedlich sein kann, ist eine einvernehmliche Lösung zweckmäßig. Wandthermometer schaffen zumindest Objektivität. Damit nicht so viel Wärme aus den Büros entweicht, sollten die Türen geschlossen bleiben, da in Räumen wie Teeküche und Fluren meist ein paar Grad weniger reichen.

4. Alte Heizungspumpe tauschen

Vier von fünf Heizungspumpen in Deutschland sind veraltet. Die Pumpen arbeiten immer mit der gleichen Drehzahl und stellen deshalb oft mehr Leistung zur Verfügung als benötigt wird. Elektronisch geregelte Hocheffizienzpumpen hingegen passen ihre Leistung kontinuierlich dem tatsächlichen Bedarf des Gebäudes an – und verbrauchen deshalb viel weniger Strom – bis zu 80 Prozent. Prüfen Sie mit dem PumpenCheck, wie schnell sich der Umstieg auf eine Hocheffizienzpumpe bei Ihnen rechnet. Der Check ist geeignet für Gebäude mit einer Fläche bis 2.000 Quadratmeter.

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5. Heizanlage regelmäßig warten lassen

Lassen Sie die Heizanlage regelmäßig vom Fachmann checken. Dazu gehört zum Beispiel auch, zu prüfen, ob sich Luft in Heizkörpern beziehungsweise der Heizanlage Anlage befindet. Nur wenn alle Wartungsarbeiten regelmäßig durchgeführt werden, kann die Heizanlage optimal arbeiten. Außerdem ist die Wartung eine gute Gelegenheit, die Regelung der Anlage zu prüfen und sich vom Fachmann individuell zu möglichen Optimierungen beraten zu lassen.

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6. Leitungen dämmen

Dämmen Sie die Wärmeverteilungs- und Warmwasserleitungen Ihrer Heizanlage. Denn bei ungedämmten Leitungen geht eine Menge Wärme auf dem Weg zwischen Heizkessel und Heizkörper verloren. Wenn Sie die Arbeiten selbst durchführen: Achten Sie darauf, dass die Isolierung der Energieeinsparverordnung (EnEV) entspricht und auch die Armaturen gedämmt werden. Die notwendigen Materialien erhalten Sie im Fachhandel. 

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7. Warmwassernutzung optimieren

Nutzen Sie das Sparpotenzial beim Warmwasser. Im Grunde wird in Büros nur in den Küchen warmes Wasser benötigt. Daher ist es die beste Lösung, die zentrale Warmwasserbereitung (falls vorhanden), stillzulegen und die Küchen durch vollelektronische Durchlauferhitzer mit Warmwasser zu versorgen. Diese Durchlauferhitzer haben auch gegenüber Kleinspeichern entscheidende Vorteile: Es keine Speicherverluste. Es wird nur so viel Wasser erwärmt, wie auch benötigt wird. Und: Das Wasser wird genau auf die gewünschte Temperatur erhitzt.
Alternativ können Sie auch damit beginnen, das Warmwasser an den Handwaschbecken auf den Toiletten abzustellen. Erklären Sie Ihren Mitarbeitern, dass beim Händewaschen nicht die Wassertemperatur entscheidend ist sondern die Sorgfalt. Wenn sich in einem Büro mit 50 Mitarbeitern, jeder zwei Mal am Tag die Hände mit kaltem statt warmem Wasser wäscht, lassen sich übers Jahr zwischen 500 und 1.200 Euro sparen. Je nachdem ob das Wasser über die Heizung oder mit Strom erwärmt wird.

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8. Elektronische Thermostate einbauen

Prüfen Sie den Einbau elektronischer Thermostate. Mit diesen Thermostaten können Sie für jeden Raum programmieren, zu welcher Uhrzeit welche Temperatur erreicht werden soll. So lassen sich Räume, ihren verschiedenen Anforderungen entsprechend, stärker oder schwächer beheizen. Das erhöht den Komfort und spart Energie.

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9. Fenster abdichten, Dämmmaßnahmen prüfen

Viele Dämmmaßnahmen sind teuer und bedürfen einer längeren Beratung und Planung ehe sie umgesetzt werden. Zugige Fenster hingegen kann ein Fachhandwerker in wenigen Stunden abdichten. Setzen Sie deshalb am besten zunächst die einfachen Maßnahmen um. Und prüfen Sie dann, ob sich auch größere energetische Modernisierungsmaßnahmen bei Ihnen lohnen könnten. Zum Beispiel die Dämmung der Kellerdecke, der Fassade, des Dachs oder der obersten Geschossdecke. Dies sollten Sie gemeinsam mit einem Energieberater planen.

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10. Fördermittel nutzen

Egal ob es um die Optimierung der bestehenden Heizanlage oder die Dämmung des Dachs geht: Es gibt zahlreiche Fördermöglichkeiten für kleine und mittlere Unternehmen, die ihr Gebäude energetisch sanieren wollen. Wichtig ist, für Planung und Ausführung der Maßnahmen die Hilfe eines Energieberaters in Anspruch zu nehmen. Bereits dafür gibt es eine Förderung des BAFA mit bis zu 80 Prozent. Einen guten Überblick über verschiedene Förderprogramme für kleine und mittlere Unternehmen hat die „Mittelstandsinitiative Energiewende und Klimaschutz“ zusammengetragen. Bei der KfW gibt es einen Fahrplan zum energieeffizienten Unternehmen, in dem mögliche Förderungen verzeichnet sind.

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