Neue Möbeltischlerei in Berlin spart Energie

Die Artis GmbH stellt in ihrer neu errichteten Werkhalle in Berlin-Tempelhof Ausstellungsmöbel her. Der Neubau aus Holz ist ein Energieplusgebäude und erfüllt die EnEV-Anforderungen deutlich.

Der Werkhallen-Neubau aus Holz ist ein Energieplusgebäude und erfüllt die EnEV-Anforderungen deutlich.(c) Daniela Friebel

Nicht weit vom Tempelhofer Feld mitten in einer Wohnsiedlung hat die 1994 gegründete Möbeltischlerei Artis ihren neuen Firmensitz gefunden. In der komplett aus Holz gebauten Betriebsstätte sind Werkhalle und Büros miteinander unter einem Dach vereint. Durch anspruchsvolle Planung und ein Bewusstsein für den Energieverbrauch hat das Architektenbüro Ziegert | Roswag | Seiler ein Gebäude entwickelt, welches den EnEV 2009-Standard erfüllt und sogar deutlich unterschreitet.

Mit Holzabfällen und Wärmerückgewinnung Energiekosten sparen

Die bei den Holzarbeiten in der Werkhalle anfallenden Produktionsreste werden vollständig weiterverwendet. Überschüssige Holzabfälle werden eingelagert und später bei Bedarf in einem Festbrennstoffkessel verfeuert. Hackschnitzel oder ähnliches müssen nicht zugekauft werden. In der Lackiererei wird zusätzlich die entstehende Wärme, die sonst ungenutzt bleibt, mithilfe eines hocheffizienten Rotationswärmetauschers zurückgewonnen und für die Vorerwärmung der Zuluft genutzt. Durch diese Maßnahmen wird das fast 2.000 Quadratmeter große Gebäude CO2-neutral beheizt.

Klimaneutrale Stromerzeugung mit Photovoltaik-Dachanlage

Auf dem Dach der Werkhalle produziert eine Photovoltaik-Anlage den Strom für den Betrieb der Anlagen und die Büros.(c) Daniela Friebel

Auf dem Dach der Werkhalle produziert eine Photovoltaik-Anlage den Strom für den Betrieb der Anlagen und die Büros. Der Strombedarf kann so für den Grundbetrieb der elektrischen Geräte in Werkhalle und den Büros komplett ohne den Einsatz von Netzstrom oder fossilen Brennstoffen gewährleistet werden. Ein Gründach sorgt darüber hinaus für Wärmeschutz in den darunterliegenden Büroräumen sowie für ein verbessertes Mikroklima in der Siedlung.

Niedrigenergiebauweise und Zellulosedämmung sorgen für geringeren Heizverbrauch

Für die Dämmung des Gebäudes wurden weitestgehend CO2-neutrale Baustoffe, wie Holz und Zellulose, verwendet. Die Außenwände und Dächer bestehen aus diffusionsoffenen Holzrahmenelementen mit Zellosedämmung, die Decken sind aus Brettschichtholzelementen hergestellt. Durch die luftdichte Gebäudehülle in Niedrigenergiebauweise unterschreitet der energetische Standard des Gebäudes die Anforderungen der EnEV 2009 um 86 Prozent. Die Werkhalle wird in Zonen beheizt, so wird eine Beheizung von nicht genutzten Arbeitsbereichen vermieden. Die Büroräume werden über eine Fußbodenheizung einzeln beheizt.

Autor: Stefan Heimann

ehem. Ansprechpartner für Dämmung und Mobilität

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