Vergleich: Flüssiggas, Erdgas oder Heizöl?
Vorteile und Nachteile, Emissionen und natürlich Kosten: Wie schneiden die drei Energieträger Flüssiggas, Heizöl und Erdgas im Vergleich ab, wenn sie für die Heizung genutzt werden? In diesem Artikel werden die drei Energieträger verglichen.
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Die wichtigsten Fakten auf einen Blick
- Preise von Flüssiggas und Erdgas sind an den Ölpreis gekoppelt
- Erdgas benötigt Gasnetz, Flüssiggas und Heizöl werden geliefert
- Erdgas und Flüssiggas verursachen weniger CO2 und Feinstaub als Heizöl
Was ist besser: Flüssiggas, Heizöl oder Erdgas?
Was kostet die Versorgung? Diese Frage steht beim Vergleich von Flüssiggas, Erdgas und Heizöl häufig im Mittelpunkt. Aber diese Frage kann nicht pauschal beantwortet werden, da sich die Preise mit der Zeit und der Region ständig ändern. Wichtig ist zunächst einmal, dass der Flüssiggaspreis, genau wie der Preis von Erdgas, an den Ölpreis gekoppelt ist. Die Preisentwicklungen verlaufen also parallel. Das bedeutet aber nicht, dass ein Energieträger immer der günstigste und ein anderer der teuerste ist: Die Preiskurven können sich in ihrer Entwicklung durchaus überscheiden.
Beim Preisvergleich ist immer zu beachten, dass die richtigen Maßeinheiten verglichen werden. So enthält ein Liter Flüssiggas aufgrund seiner chemischen Zusammensetzung weniger Energie als ein Liter Heizöl. Es ist daher sinnvoll, die Preise der Kilowattstunden zu vergleichen. Ein Liter Heizöl enthält rund zehn Kilowattstunden Energie, ein Liter Flüssiggas circa 6,57 Kilowattstunden. Weitere Informationen finden Sie in unserem Artikel Flüssiggas: Verbrauch und Preise.
Bei der Frage, welcher Energieträger am besten zum Heizen des eigenen Zuhauses geeignet ist, gibt es neben den Kosten noch weitere relevante Faktoren. Die Unterschiede zwischen den Energieträgern Flüssiggas, Erdgas und Heizöl betreffen dabei vor allem die Versorgungssituation und die bei der Verbrennung entstehenden Emissionen.
Flüssiggas, Heizöl oder Erdgas für die Heizung: Vorteile und Nachteile
Häufig liegt der Preis für Flüssiggas ein wenig über dem Preis für Erdgas, aber unter dem von Heizöl. Im Gegensatz zum Erdgas wird Flüssiggas aber ohne Anschluss an ein Gasnetz bezogen. Genau wie beim Heizöl kann der Anbieter frei gewählt werden. In Zeiten niedriger Preise kann auch Brennstoff auf Vorrat oder gemeinsam mit Nachbarn in größeren Mengen zu günstigeren Konditionen eingekauft werden. Außerdem empfinden viele Verbraucher als Vorteil, dass beim Heizen mit Flüssiggas kein Heizungskeller benötigt wird wie beim Heizöl, da die Flüssiggastanks im Garten aufgestellt oder, bei entsprechend großem Grundstück, unterirdisch verbaut werden können.
Heizen und Kochen mit Erdgas und Flüssiggas
Über das Heizen hinaus gibt es noch einen weiteren wichtigen Unterschied zwischen Erdgas, Flüssiggas und Heizöl: Flüssiggas und Erdgas können nicht nur für die Heizung, sondern im Gegensatz zum Heizöl auch zum Kochen verwendet werden. Zudem ist Kochen mit Gas effizienter und damit umweltfreundlicher als mit dem Strom des Elektroherds. Prinzipiell kann jeder Gasherd mit Flüssiggas betrieben werden. Es muss aber sichergestellt werden, dass die Brenndüsen für Flüssiggas geeignet sind. Je nach Ofenmodell kann es darüber hinaus notwendig sein, den Druckminderer auszutauschen.
Flüssiggas: Emissionen im Vergleich
Flüssiggas, Erdgas und Heizöl sind fossile Energieträger und bei ihrer Verbrennung entsteht klimaschädliches CO2. In dem folgenden Diagramm sehen Sie: Gut für den Klimaschutz ist Flüssiggas, wenn dieser Energieträger eine Stromheizung oder das klassische Heizöl ersetzt. Noch besser ist diesbezüglich natürlich die Nutzung erneuerbarer Biomasse — bei deren Verbrennung allerdings verhältnismäßig viel Feinstaub entsteht. Mehr zu diesem Energieträger erfahren Sie in dem Artikel „Holzpellets”.
Beim Verbrennen von Gasen entstehen, im Gegensatz insbesondere zu Festbrennstoffen wie Holzpellets, kaum Ruß oder Asche und auch so gut wie kein Feinstaub. Somit besteht weniger Gefahr für die Gesundheit der Hausbewohner. Die entsprechenden Relationen finden Sie im nächsten Diagramm. Bei den angegebenen Werten handelt es sich lediglich um Größenordnungen, die eine Vergleichbarkeit bei den Feinstaubemissionen der verschiedenen Energieträger ermöglichen sollen.
Heizwert und Brennwert von Flüssiggas
Flüssiggas, Heizöl und Erdgas über ihren jeweiligen Heizwert bzw. Brennwert zu vergleichen, ist in erster Linie interessant, um den Platzbedarf für den Brennstoff zu bewerten.
Zunächst zur Erläuterung der Begriffe:
Der Heizwert eines Brennstoffs benennt die Wärmemenge, die bei der Verbrennung unter Normbedingungen freigesetzt wird. Als Brennwert wird hingegen die Wärmemenge bezeichnet, die bei der Verbrennung und der abschließenden Abkühlung der Verbrennungsgase auf die Ausgangstemperatur sowie deren Kondensation freigesetzt wird. Der Heizwert wird meist in Kilowattstunden pro Kilogramm (kWh/kg) angegeben, der Brennwert in Kilowattstunden pro Kubikmeter (kWh/m3).
Da der Heizwert der üblichere Vergleichswert ist, stellen wir hier die gerundeten Werte vor (Quelle: bauen.de):
Energieträger | Heizwert |
---|---|
Flüssiggas | 13 kWh/kg |
Heizöl | 12 kWh/kg |
Erdgas | 10 kWh/kg |