Klimaänderungen verursachen Kriege
Das Klimaphänomen El Niño ist weltweit für ein Fünftel aller Bürgerkriege mitverantwortlich. Zu diesem Ergebnis kamen Forscher der Columbia University in New York. Der Zusammenhang zwischen dem globalen Klima und Kriegen scheint damit erstmals nachgewiesen.
Ob die Mayas in Mittelamerika oder Königreiche in Kambodscha - das globale Klima soll nicht nur für Kriege mitverantwortlich sein, sondern sogar für den Kollaps von ganzen Kulturen. Bislang jedoch belegten Studien das nur für den Einzelfall. Geoforscher an der Columbia University in New York meinen nun, erstmals einen allgemeinen Zusammenhang zwischen der Stabilität moderner Zivilisationen und Klimaschwankungen nachweisen zu können.
El Niño verdoppelt Anzahl der Bürgerkriege
Die Wissenschaftler sind der Annahme auf den Grund gegangen, dass Klimaänderungen wie El Niño zu kriegerischen Konflikten führen können. Ausgehend von Daten des Zeitraums 1950 bis 2004 können sie nun belegen, dass sich die Wahrscheinlichkeit, dass in den Tropen während der El-Niño-Jahre Bürgerkriege auftreten, verdoppelt. In den Ländern hingegen, die nicht von El Niño betroffen sind, schwankte die ohnehin geringe Anzahl der bewaffneten Konflikte kaum. Weiterhin besagt das Ergebnis, dass El Niño seit 1950 in 21 Prozent aller Bürgerkriege eine Rolle gespielt hat.
Dürre führt zu Hungerkatastrophen
Extremwetterereignisse wie El Niño führen oft zu Dürre und folglich zu Hungerkatastrophen. Besonders bei großer Armut könnten Klimaveränderungen gesellschaftliche Spannungen verstärken, so die Autoren der Studie.
Der Geschichtsforscher Jared Diamond von der University of California in Los Angeles erklärte dazu dem „Spiegel": „Menschen, die verzweifelt und unterernährt sind, machen die Regierung verantwortlich." Da sie das Gefühl hätten, nichts mehr verlieren zu können, würden sie Bürgerkriege anfangen.
Informationen zu der Studie erhalten Sie auf der Website des Fachmagazins „nature" (in englischer Sprache).
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