Energiewende = Klimaschutz?
Die Energiewende ist in aller Munde und die Debatte zum Atomausstieg hält an. Einfluss auf das öffentliche Interesse am Thema Klimaschutz hat diese Diskussion jedoch wenig genommen, wie der neue Index des Klima-Barometers aus dem 2. Quartal 2011 zeigt. Lesen Sie alle Ergebnisse im Einzelnen.
Mit dem Atom-Moratorium der Bundesregierung im März 2011 wurde die Energiewende eingeläutet und ihre Auswirkungen in der Folge intensiv öffentlich diskutiert. Diese Diskussionen hatten jedoch weniger Einfluss auf das Thema Klimaschutz als erwartet, wie der Index zum öffentlichen Interesse am Klimaschutz zeigt, der quartalsweise im Rahmen des Klima-Barometers veröffentlicht wird: Der Indexwert stieg im zweiten Quartal 2011 nur leicht von 66 auf 68 Punkte.
Das Suchvolumen nach den Begriffen Klimaschutz und Energiesparen, einer der Indikatoren zur Bildung des Indexes, blieb im zweiten Quartal auf einem geringen Niveau, nur ein Begriff hob sich in diesem Zusammenhang deutlich ab: die Nachfrage nach Ökostrom. Angesichts des geringen Klimaschutz-Interesses stellt sich hierbei jedoch die Frage, ob die zahlreichen Neukunden für Ökostrom-Anbieter aus Gründen des Klimaschutzes oder als „Anti-Atomkraft-Kunden“ wechselten.
Zuspruch für Ausbau erneuerbarer Energien und höhere Stromkosten
Die Energiewende und die Folgen des Atomausstiegs waren auch Gegenstand der monatlichen Online-Umfragen im zweiten Quartal 2011, an denen alle Besucher unserer Websites regelmäßig teilnehmen können. Gefragt nach Problemen, die dem Ausbau erneuerbarer Energien im Weg stehen könnten, entschieden sich die Umfrage-Teilnehmer am häufigsten für die fehlende gesellschaftliche Akzeptanz (43 Prozent) und weniger für die hohen Kosten (28 Prozent). Dennoch rechnen die Befragten überwiegend (40 Prozent) mit verstärkten Investitionen in erneuerbare Energien, nur 14 Prozent sehen den Ausbau der Nutzung fossiler Energien wie Öl oder Kohle als hauptsächliche Folge des Atomausstiegs. Mit 54 Prozent wäre die Mehrheit bereit, auch höhere Stromkosten in Kauf zu nehmen, davon 11 Prozent bis zu 20 Euro monatlich, 7 Prozent sogar bis zu 40 Euro.
Lesen Sie alle Ergebnisse mit Grafiken in der aktuellen Ausgabe des Klima-Barometers nach.
