Dr. Rolf Müller im Kurzinterview
Dr. Rolf Müller vom Forschungszentrum Jülich weist darauf hin, dass die CO2-Belastung der Atmosphäre durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe eine viel langfristigere Problematik ist als es gemeinhin wahrgenommen wird.
Dr. Rolf Müller arbeitet am Institut für Chemie und Dynamik der Geosphäre des Forschungszentrums Jülich. Seine Forschung befasst sich mit Klimafragen und der Veränderung der stratosphärischen Ozonschicht. Rolf Müller war Mitautor des Special Report „Safeguarding the ozone layer and the gobal climate system“ des Intergovernmental Panel of Climate Change (IPCC) und war Gutachter des 4. Sachstandsberichts des IPCC.
1. Welcher Aspekt des Klimawandels wird bei der öffentlichen Diskussion in Deutschland bisher vernachlässigt?
Die CO2-Belastung der Atmosphäre durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe ist ein viel langfristigere Problematik, als es gemeinhin wahrgenommen wird. Selbst wenn wir heute die CO2-Emissionen stoppen würden, würde circa 20 Prozent des heute vorhandenen CO2 aus fossilen Bennstoffen auch in 1.000 Jahren noch in der Atmosphäre vorhanden sein.
2. Was wäre aus Ihrer Sicht die wirkungsvollste Klimaschutzmaßnahme auf internationaler Ebene?
Eine einzelne Maßnahme herauszuheben ist nicht möglich. Um das Ziel einer erheblichen Reduktion des CO2-Ausstoß zu erreichen sind viele Maßnahmen nötig. Beispiele für sofort umsetzbare Maßnahmen sind die Steigerung der Energieeffizienz des Primärenergieverbrauchs, Aufforstung und vermehrter Einsatz erneuerbarer Energien.
3. Ich glaube an wirkungsvolle Ergebnisse des Gipfels, weil...
... sich auf internationaler Ebene zunehmend die Überzeugung durchsetzt, dass es höchste Zeit ist der Erderwärmung entgegenzuwirken und insbesondere den Ausstoß von Treibhausgasen drastisch zu vermindern.
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