Das Wetter wird extremer

Welche Auswirkungen hat der Klimawandel auf unser Wetter? Eine neue Uno-Studie zeigt, mit welchen extremen Wetterbedingungen die Menschen künftig zu rechnen haben und wie schwierig es für die Forschung ist, klare Prognosen aufzustellen.

Vor dreieinhalb Jahren begannen Wissenschaftler im Auftrag der Vereinten Nationen (Uno) an einem Bericht zu arbeiten, der aufzeigen soll, wie sich extremes Wetter im Laufe der Erderwärmung verändert hat. Nun ist eine Zusammenfassung der Forschungsergebnisse vom Uno-Klimarat (IPCC) der Öffentlichkeit zugänglich. Die Studiensammlung zeichnet dabei ein teils alarmierendes und teils widersprüchliches Bild. So ist es zwar wissenschaftlich erwiesen, dass der Mensch mit seinen Abgasen das Klima erwärmt. Hinsichtlich extremer Wetterbedingungen äußert sich die Studie jedoch eher vorsichtig. Die Forscher des Uno-Klimarates erklären, dass es noch Jahrzehnte dauern könnte, bis sich die vom Menschen verursachten Veränderungen des Klimas deutlich bemerkbar machen. Voraussichtlich im Februar 2012 soll der vollständige Report veröffentlicht werden. 

Hitzewellen und Sturmfluten werden häufiger

Dennoch sind einige Ergebnisse der Studie sehr beunruhigend. Denn sofern der Ausstoß der Treibhausgase nicht drastisch eingeschränkt wird, ist zukünftig vermehrt mit extremen Hitzewellen, mit einer Ausdehnung der Meere aufgrund der Eisschmelze, mit gefährlichen Sturmfluten und häufigem Sturzregen zu rechnen. Die Klimaexperten erwarten, dass sich die Maximaltemperaturen auf der Erde bis 2050 um bis zu drei Grad Celsius und bis 2100 um bis zu fünf Grad erhöhen. Dabei würde die Zunahme der Weltbevölkerung diese Wetter-Phänomene noch weiter beschleunigen. Andere Prognosen etwa zu Dürren, tropischen Wirbelstürmen, Flusshochwassern, Stürmen und Waldbränden sind hingegen nicht mit Sicherheit vorhersehbar, so die Forscher. Es gäbe zwar Studien, die auf eine zunehmende Häufigkeit dieser extremen Wetterbedingungen hindeuten. Andere Arbeiten sagen jedoch das Gegenteil voraus.

Vorhersage von Wetterextremen sehr schwierig

Das zentrale Problem bei der Vorhersage extremer Wetterbedingungen ist der Mangel an aussagekräftigen Daten. Um ermitteln zu können, ob der zunehmende Treibhauseffekt bereits in den vergangenen Jahrzehnten die Anzahl von Wetterextremen beeinflusst hat, wäre eine große Menge von Daten notwendig, die es jedoch nicht gibt. Noch komplizierter ist es, Prognosen für die Zukunft aufzustellen. Die Diagnosen von Klimaforschern beruhen in den meisten Fällen auf Computersimulationen. Dabei werden tausendfach zwei unterschiedliche Abläufe durchgespielt: Zum einen simulieren sie das von Treibhausgasen erwärmte Klima, zum anderen wird ein Klima simuliert, das die vom Menschen verursachten Abgase nicht berücksichtigt. Die Forscher beobachten dann, wie sich extreme Wetterlagen in beiden Fällen entwickeln und verändern. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sind oftmals mehrdeutig und zeigen, wie komplex die Klimaforschung ist und wie schwierig verbindliche Aussagen herzuleiten sind. 

Erste Beweise offenbar gefunden

Viele Wissenschaftler meinen jedoch mittlerweile beweisen zu können, dass die durch den Menschen verursachte Erwärmung eine Zunahme extremen Wetters bewirkt hat. So berichteten Forscher im Frühjahr 2011, dass die Erderwärmung wahrscheinlich zu mehr Starkregenfällen auf der Nordhalbkugel geführt hat. Außerdem gehen sie davon aus, dass Hochwasserfluten speziell in Großbritannien auf den verstärkten Treibhauseffekt zurückzuführen sind. Den Jahrhundertsommer von 2003 in Europa führen viele Experten auch auf den Klimawandel zurück und prognostizieren zukünftig vermehrte Hitzewellen in unseren Breiten. Wenn Sie mehr wissen wollen über die Ursachen und Folgen des Klimawandels, finden Sie weitere Informationen in unserem Klimawandel kompakt. 

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