Ölheizung, Heizstrahler oder Kaminofen als Ersatz für Gasheizung?

Weil die Gaspreise teilweise drastisch gestiegen sind, weiche viele Verbraucher*innen auf Ölkessel, Kaminöfen und elektrische Heizstrahler aus. Das ist aber wirtschaftlich und ökologisch keine gute Idee. Denn kurz- und langfristig verursachen alle drei Heizarten mehr Kosten als das Heizen mit Gas.

Rauchender Schornstein auf Hausdach(c) Bru-nO / Pixabay

Zwar haben sich die Gaspreise teilweise vervielfacht. Durch staatliche Maßnahmen wie das Senken der Mehrwertsteuer und die Soforthilfe Dezember beträgt die Steigerungsrate jedoch im Schnitt 65 Prozent. Zum Vergleich: Die diesjährigen Heizkosten bei Heizöl sind gegenüber 2020 um 130 Prozent gestiegen. Sowohl CO2-Preis als auch der Ölpreis werden in Zukunft weiter steigen. Das sorgt dafür, dass die Heizkosten innerhalb der nächsten zehn Jahre noch mal um 30 Prozent höher sein werden als heute.

Ölheizungen gelten nicht grundlos als Auslaufmodell

Spätestens ab dem Jahr 2026 dürfen keine neuen Ölheizungen mehr eingebaut werden. Ab 2024 müssen neue Ölheizungen bereits zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien laufen. Ölheizungen gelten nicht grundlos als Auslaufmodell. Sie verursachen nicht nur hohe Heizkosten, sondern stoßen auch jede Menge CO2-Emissionen aus.

Heizlüfter sind wahre Stromfresser

Wer stattdessen auf elektrische Heizlüfter ausweicht, dem drohen bis zu 2.270 Euro Mehrkosten – pro Jahr. Hinzu kämen noch die Kosten für fünf bis sieben Heizlüfter, die für das Beheizen einer durchschnittlichen Wohnung notwendig wären. Mit Heizlüftern spart man definitiv kein Gas, da Strom auch in Gaskraftwerken erzeugt wird.

Kaminofen als Zusatzheizung nur bedingt geeignet

Nicht nur Ölkessel und Heizlüfter haben zuletzt einen regelrechten Boom erlebt. Auch der Ansturm auf Kaminöfen war und ist riesig. Dabei eignet sich ein solches Heizgerät nur bedingt als Zusatzheizung: Bei der Nutzung gehen rund 40 Prozent der eingesetzten Energie verloren. Das Heizen mit einem Kaminofen ist somit äußert ineffizient. Darüber hinaus wird Holz immer teurer, im Vergleich zum vergangenen Jahr sind die Preise um bis zu 90 Prozent gestiegen. Ähnlich wie bei Öl verursacht auch das Heizen mit Holz sehr viel Schadstoffe. Konkret stoßen alle Kleinfeuerungsanlagen pro Jahr so viel Feinstaub aus wie der gesamte Verkehrssektor.

Nur energetisch sanierte Gebäude helfen langfristig

Langfristig schützen nur energetisch sanierte Gebäude mit Heizsystemen auf Basis erneuerbarer Energien vor zu hohen Kosten. Wer Eigentümer*in ist, kann sein Gebäude schon jetzt auf Optimierungspotenziale überprüfen, um zeitnah weitere Schritte anzugehen.

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