Heizkosten durch bessere Abrechnung um 7 Prozent senken

18 Millionen Haushalte in Mehrfamilienhäusern könnten jährlich mehrere Hundert Millionen Euro sparen / 25 bis 50 Euro weniger Heizkosten für durchschnittlichen Haushalt / Forscher empfehlen standardisierte Abrechnung für mehr Transparenz und Vergleichbarkeit

Heizkosten: Abrechnung, Taschenrechner und Stift in der Hand

Mit verständlichen Abrechnungen könnten Millionen Haushalte ihre Heizkosten senken. Das ist das Ergebnis eines Forschungsprojekts von Öko-Institut und co2online im Auftrag des Umweltbundesamtes.

25 bis 50 Euro weniger Heizkosten pro Jahr möglich

Laut Forschungsbericht könnten durchschnittliche Haushalte in Mehrfamilienhäusern ihre Heizkosten durch bessere Abrechnungen um 25 bis 50 Euro pro Jahr senken. Dem stünden Mehrkosten von nur 15 Euro gegenüber. Bei rund 18 Millionen betroffenen Haushalten entspräche das 468 bis 935 Millionen Euro. Die jährlichen CO2-Emissionen Deutschlands würden um 1,7 bis 3,3 Millionen Tonnen pro Jahr sinken.

Die Forscher empfehlen dazu Abrechnungen mit einem einheitlichen Aufbau. Außerdem sollen sie einen Vergleich zu Vorjahren sowie Angaben zum energetischen Zustand des Gebäudes enthalten. Über einen QR-Code könnten die Empfänger ihre Rechnungsdaten elektronisch weitergeben, zum Beispiel für eine Beratung zu konkreten Sparmaßnahmen. Mieter und Eigentümer würden so nachweislich motiviert, ihre Heizkosten zu senken – und könnten leichter erkennen, was Sparmaßnahmen gebracht haben.

Fast jede zweite Wohnung betroffen

Das Forschungsprojekt von Öko-Institut und co2online zielt auf zentral beheizte Mehrfamilienhäuser ab. Für die gilt eine Pflicht zur jährlichen Abrechnung der Heizkosten. Davon betroffen sind in Deutschland etwa 18 Millionen Wohnungen. Das entspricht fast der Hälfte aller Wohnungen.

Für eine bessere Abrechnung haben die Forscher mit ausgewählten Heizkostenverteiler- und Wohnungsunternehmen, wohnungswirtschaftlichen und Mieterverbänden sowie Verbrauchern verschiedene Vorschläge diskutiert. Entstanden ist auch ein Muster für eine bessere Heizkostenabrechnung. Um die Vorschläge zu realisieren, wäre eine Änderung der Heizkostenverordnung nötig.

Der Forschungsbericht „Informative und transparente Heizkostenabrechnung als Beitrag für den Klimaschutz“, eine zehnseitige Kurzfassung und die Muster-Heizkostenabrechnung sind auf der Website des Umweltbundesamtes abrufbar.

Über das Öko-Institut

Das Öko-Institut ist eines der europaweit führenden, unabhängigen Forschungs- und Beratungsinstitute für eine nachhaltige Zukunft. Seit der Gründung im Jahr 1977 erarbeitet das Institut Grundlagen und Strategien, wie die Vision einer nachhaltigen Entwicklung global, national und lokal umgesetzt werden kann. Das Institut ist an den Standorten Freiburg, Darmstadt und Berlin vertreten.

Über co2online

Die gemeinnützige co2online GmbH (https://www.co2online.de) setzt sich für die Senkung des klimaschädlichen CO2-Ausstoßes ein. Seit 2003 helfen die Energie- und Kommunikationsexperten privaten Haushalten, ihren Strom- und Heizenergieverbrauch zu reduzieren. Mit onlinebasierten Informationskampagnen, interaktiven EnergiesparChecks und Praxistests motiviert co2online Verbraucher, mit aktivem Klimaschutz Geld zu sparen. Die Handlungsimpulse, die die Aktionen auslösen, tragen nachweislich zur CO2-Minderung bei. Unterstützt wird co2online dabei von der Europäischen Kommission, dem Bundesumweltministerium sowie einem Netzwerk mit Partnern aus Medien, Wissenschaft und Wirtschaft.

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