Was gibt’s Neues in 2012?

Ob höhere Strom- und Gaspreise, der Einbezug des Luftverkehrs in den Emissionshandel oder die EEG-Novelle – 2012 hat einige Neuerungen für Verbraucher zu bieten. Die wichtigsten finden Sie hier im Überblick.

Das neue Jahr wird einige Änderungen für die Deutschen bringen – allen voran finanzieller Art. Gleich im Dezember und Januar geht es los mit einer Erhöhung der Energiepreise: 164 Anbieter wollen ihre Stromtarife durchschnittlich um 45,72 Euro (+ 3,71 Prozent) und ihre Gastarife um 110,22 Euro (+ 8,25 Prozent) jährlich anheben.

Rohöl wird teurer

Beim Gas liegt das vorwiegend an den höheren Einkaufskosten für die Energieversorger, da diese vertraglich oft noch an den Ölpreis gebunden sind. Und bereits seit dem Sommer steigt der Preis pro Barrel Rohöl stark an. Für 2012 wird aufgrund der starken Nachfrage der Schwellenländer und der rasanten Erholung der US-Wirtschaft eine weitere Steigerung des Ölpreises erwartet.

Netzentgelte lassen Strompreise steigen

Der Grund für den Preisanstieg beim Strom liegt an den höheren Netzentgelten, die in vielen Gebieten ab Januar fällig werden. Die Bundesnetzagentur ist eigentlich für die Überwachung der Netzentgelte zuständig, da Strom- und Gasnetze Monopole darstellen. So wurde die Erlösobergrenze für die Netzbetreiber jährlich um 1,25 Prozent gesenkt. Dieses Verfahren hat der Bundesgerichtshof im Juni 2011 jedoch gekippt. Netzbetreiber können nun ihre Gebühren anheben, wovon viele Anbieter 2012 Gebrauch machen: Die Vattenfall-Netztochter in Berlin kündigte an, in Zukunft 5,89 statt 5,43 Cent pro Kilowattstunde zu verlangen. Ein Vier-Personen-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 5.000 Kilowattstunden würde so rund 23 Euro mehr bezahlen.

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Airlines müssen für ihren CO2-Ausstoß bezahlen

Die Emissionen des Luftverkehrs haben sich nach EU-Berechnungen seit 1990 verdoppelt. Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat daher beschlossen, die Branche ab 1. Januar in den Emissionshandel mit einzubeziehen. Die Regel gilt für alle Flüge, die auf einem europäischen Flughafen starten oder landen.
Vorerst müssen die Airlines nur für 15 Prozent ihres Ausstoßes zahlen, die Quote soll zukünftig jedoch steigen. Schätzungen der EU-Kommission gehen aber davon aus, dass Passagiere für einen Interkontinentalflug in Zukunft nur zwei bis zwölf Euro mehr bezahlen müssen.

EEG-Novelle senkt Vergütung für PV- und Biomasseanlagen

Ebenfalls am 1. Januar tritt die Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) in Kraft. Eine wesentliche Änderung ist die Absenkung der Photovoltaik-Vergütung (PV) um 15 Prozent. Das EEG 2012 sieht außerdem vor, dass im Juli 2012 ein weiterer Absenkungsschritt erfolgt. Auch bei Biomassenanlagen, insbesondere bei Kleinanlagen, senkt sich das Vergütungsniveau um 10 bis 15 Prozent.
Mehr Infos zum EEG 2012 finden Sie auf der Website des Bundesumweltministeriums.

KfW-Förderung wird ausgebaut

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau und Entwicklung (KfW) hingegen baut zum Jahreswechsel einige Förderprogramme für energetische Sanierungen aus: Im Programm Energieeffizient Sanieren können Hausbesitzer mit maximal zwei Wohneinheiten einen Investitionszuschuss statt eines zinsverbilligten Kredits erhalten. Zum 1. Januar steigen die Investitionszuschüsse auf bis zu 20 Prozent der Investitionssumme (max. 15.000 Euro).
Während einer energetischen Sanierung fördert die KfW auch die Begleitung durch einen Energieberater in Höhe von 50 Prozent der Kosten. Ab 1. Januar verdoppelt sich der Förderhöchstbetrag auf 4.000 Euro.
Ab April 2012 kann die Optimierung der Wärmeverteilung bei bestehenden Heizungsanlagen auch als Einzelmaßnahme gefördert werden. Dazu gehört zum Beispiel der Ersatz bestehender Pumpen durch Hocheffizienzpumpen.

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Auf der Website der KfW erfahren Sie mehr Details über die einzelnen KfW-Förderprogramme.

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