Steigende Stromkosten – das sind die Gründe dafür

Die Stromkosten werden 2022 voraussichtlich erneut steigen, und das, obwohl die EEG-Umlage in diesem Jahr auf dem Tiefstand ist. Die Gründe dafür sind vielfältig. Wir haben für Sie die drei wichtigsten ausgesucht und verraten Ihnen am Ende, was Sie dagegen tun können.

Hohe Nachfrage nach Strom

Ein Hauptgrund dafür, warum der Strompreis 2022 weiterhin hoch bleiben wird, ist die pandemiebedingte hohe Nachfrage. Nach dem ersten Lockdown erholt sich die Industrie nach und nach. Damit steigt auch der Strombedarf. Gleichzeitig steigt der Strombedarf in Privathaushalten. Nach Angaben des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft e. V. (BDEW) ist der Stromverbrauch 2021 um fast drei Prozent zum Vorjahr gestiegen.

Strompreis ist an Gaspreis gekoppelt

Was auf den ersten Blick seltsam klingt, ist in Wahrheit gängige Praxis. In den Wintermonaten gibt es weniger Strom aus erneuerbaren Quellen. Um den Bedarf zu decken, kommen Kohle- und Gaskraftwerke ins Spiel. Die Stromproduktion durch Gas ist aber teuer. Hinzukommt, dass die Gaspreise seit Monaten nur noch eine Richtung kennen: nämlich nach oben. Das alles schlägt sich auf den Strompreis nieder. 

Einkaufspreis für Strom auf Rekordhöhe

Stromanbieter kaufen ihren Strom an der Strombörse und geben den Preis direkt an die Kund*innen weiter. In den vergangenen Monaten ist der Preis pro Megawattstunde um ein Vielfaches gestiegen. Das zeigt die nachfolgende Infografik. Stromanbieter, die ihren Strom kurzfristig einkaufen müssen, kommen so an ihre Grenzen – und gehen im schlimmsten Fall pleite. Ihre Kund*innen fallen automatisch in die Grundversorgung. Die Grundversorger (meist Stadtwerke) kaufen in der Regel ihren Strom Monate voraus. Um den hohen Bedarf durch die gestrandeten Kund*innen zu decken, müssen auch sie kurzfristig Strom an der Börse einkaufen. Dementsprechend hoch sind und bleiben ihre Preise. 

Weniger Verbrauch ist mehr Klimaschutz

Zumindest für den Klimaschutz bieten die hohen Stromkosten auch eine Chance: Beim aktuell noch immer hohen Anteil an Gas- und Kohlestrom am deutschen Strommix ist ein sparsamer Umgang mit elektrischer Energie wichtig – und der Preis kann dazu motivieren. Im Privathaushalt verursachen Informations- und Unterhaltungselektronik fast ein Drittel des Stromverbrauchs. Und hier gibt es viel Sparpotenzial.

Hier finden Sie die 25 besten Stromspartipps und die Möglichkeit, Ihren Verbrauch zu berechnen und individuelle Sparmöglichkeiten zu erhalten.

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