Milde Temperaturen sorgen für sinkenden Verbrauch

Im Vergleich zum Vorjahr sinkt der bundesweite Energieverbrauch 2011 voraussichtlich um rund vier Prozent. Das ergab eine aktuelle Studie. Haushalte müssen sich dennoch auf steigende Heizkosten einstellen.

Für ihre Jahresschätzung legte die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen die Verbrauchswerte der ersten neun Monate des laufenden Jahres zugrunde. Das Ergebnis der Untersuchung: Der Energieverbrauch in Deutschland lag Ende September bei 336,6 Millionen Tonnen Steinkohleneinheiten. Damit war er im Vergleich zu 2010 um 4,2 Prozent gesunken. Vor allem der Bedarf an Heizenergie nahm aufgrund der milden Temperaturen ab.

Kohle und regenerative Energien nehmen zu

Der Mineralölverbrauch sank im Vergleich zum Vorjahr um 3,3 Prozent, der Erdgasverbrauch sogar um mehr als 9 Prozent. Gleichzeitig nahm der Steinkohleverbrauch aufgrund eines erhöhten Bedarfs der Stahlindustrie leicht zu und auch der Verbrauch von Braunkohle stieg um 2,7 Prozent.
Wegen des Atomausstiegs sank der Kernenergieverbrauch um 21 Prozent. Der Anteil der regenerativen Energien stieg hingegen um 3,3 Prozent. Damit liegt der Anteil der erneuerbaren Energien nun bei 10,5 Prozent des gesamten Energieverbrauchs.

Heizkosten für Verbraucher steigen weiterhin

Eine finanzielle Entlastung bei den Heizkosten für Verbraucher ist jedoch trotz des sinkenden Energieverbrauchs langfristig nicht in Sicht. Das zeigt der von der gemeinnützigen co2online GmbH und dem Deutschen Mieterbund veröffentlichte Bundesweite Heizspiegel 2011. Schuld daran sind die in den vergangenen Jahren teilweise drastisch gestiegenen Kosten für Heizenergie.
Kostete das Beheizen einer 70-Quadratmeter-Wohnung mit Heizöl 2009 durchschnittlich noch 630 Euro, so mussten Verbraucher 2010 deutlich tiefer in die Tasche greifen: Für die gleiche Wohnfläche fielen Heizölkosten in Höhe von 850 Euro an. Das entspricht einer Kostensteigerung von 35 Prozent.

Und auch 2011 steigen die Heizkosten weiter an: Die Kosten für Heizöl stiegen um weitere 25 Prozent. Der Anstieg des Gaspreises ist bisher zwar noch gering, weitere Preiserhöhungen sind jedoch bereits angekündigt. Die einzig sinnvolle Alternative, um sich von steigenden Energiepreisen weitestgehend unabhängig zu machen, ist deshalb die energetische Gebäudesanierung.

Bundesweiter Heizspiegel sorgt für Transparenz

Sie möchten mehr über Ihren Heizenergieverbrauch erfahren und sind auf der Suche nach Vergleichswerten? Hier können Sie sich den siebten Bundesweiten Heizspiegel kostenlos herunterladen: Bundesweiter Heizspiegel 2011 (PDF, 497 kB)

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