Fernwärme-Kosten steigen? Anschlussleistung prüfen
Spätestens wenn die Kosten für Fernwärme steigen, ist gründliches Prüfen angesagt. Denn oft ist Fernwärme unnötig teuer. Grund dafür ist meist eine zu hohe Anschlussleistung, nicht der Verbrauch. Das bestätigt ein aktuelles Beispiel aus Berlin.
Das rbb Fernsehen berichtet über einen typischen Fall aus dem Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg. Dabei geht es um ein Reihenhaus mit 160 m2, das mit Fernwärme beheizt wird. Den bestehenden Vertrag hat die Versorgerin gekündigt. Der neue Fernwärme-Vertrag sah vor allem eines vor: rund 77 Prozent höhere Kosten.
Als Gründe dafür wurden unter anderem der CO2-Preis und die Kompensation sämtlicher CO2-Emissionen genannt. Die Kosten fielen jedoch nur bei der Leistung an, nicht für den Energieverbrauch. Energiesparen würde also nicht mehr viel bringen.
Fernwärme: Leistung oft zu groß
Energieberater Peter Hennig, der auch für co2online tätig ist, hat sich den Fall angesehen – und eine Lösung gefunden. Durch eine niedrigere Anschlussleistung lassen sich die Kosten für das Berliner Reihenhaus deutlich senken. Denn wie so oft war die Anschlussleistung zu hoch angesetzt, wie der rbb im Fernsehbeitrag zeigt.
Ob die Leistung angemessen ist, lässt sich mit einer einfachen Rechnung grob überprüfen. Expert*innen wie Energierberater*innen können dann einen passenden Wert bestimmen.
- Eigentümer*innen sollten Ihren Fernwärme-Vertrag und Ihre Abrechnung daraufhin prüfen. Für Eigentümer*innen in Berlin gibt es noch bis Ende des Jahres zusätzliche Fördermittel für Energieberatung und Kesseltausch sowie den Umstieg auf Fernwärme.
- Mieter*innen können die Unterlagen bei dem/der Vermieter*in einsehen. Bei einer zu hohen Anschlussleistung können Sie sich auf das Wirtschaftlichkeitsgebot beziehen.