Effizienz verbindlich machen

Heute verhandelt die EU über ihre Energieeffizienz-Richtlinie. Verbindliche Ziele darin könnten allein in Deutschland zu Milliardeneinsparungen durch weniger Brennstoffimporte und zu einer erheblichen Senkung der Energiekosten führen, so eine Studie des IFEU-Instituts.

Ende Juni 2011 hat die EU bereits den Entwurf zur Richtlinie zur Energieeffizienz (EED) vorgelegt. Diese soll bis 2013 umgesetzt werden. Im Mittelpunkt steht dabei ein Anreizsystem für Energieeffizienz: Energieunternehmen müssten demnach ihren Verbrauch jedes Jahr um 1,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr senken. Diese Einsparung sollten sie beim Endkunden erreichen – z. B. indem sie ihren Kunden häufiger Rechnungen schicken. Durch einen besseren Überblick sollen diese einen bewussteren Umgang mit Heizenergie und Strom entwickeln.

Auch sollten ab 2014 in allen 27 EU-Mitgliedstaaten drei Prozent aller öffentlichen Gebäude nach den EU-Mindestvorgaben zur Energieeffizienz saniert werden. Bislang liegt die Sanierungsquote bei nur 1,5 Prozent.

Energieeffizienz entscheidend für Erreichen der EU-Klimaschutzziele

Bis 2020 will die EU 20 Prozent ihres Energieverbrauchs einsparen. Aktuelle Schätzungen der EU-Kommission zeigen, dass diese Vorgaben ohne weitere Maßnahmen nur etwa zur Hälfte erfüllt werden können. Die EED kann deshalb ein wirksames Instrument zum Erreichen der europäischen Klimaschutzziele darstellen.

Das unabhängige Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg GmbH (IFEU) hat diese Woche eine Studie dazu veröffentlicht. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass die Umsetzung der europäischen Energiesparpläne allein in Deutschland zu einer Vermeidung von Brennstoffimporten von bis zu acht Milliarden Euro im Jahr 2020 führen könnte. Bis dahin könnte Energie eingespart werden, die dem Endenergieverbrauch von zehn Großstädten entspricht. Das hätte eine erhebliche Senkung der Energiekosten zur Folge – sogar bei einer vorsichtigen Schätzung der Brennstoffpreise. Auch ein neuer Markt für Effizienzdienstleistungen könnte entstehen.

Die komplette Studie (PDF, 360 KB) kann auf der Website des IFEU-Instituts herunter geladen werden.

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