Kaminofen als Zusatzheizung: teuer, gesundheits- und klimaschädlich

40 Prozent der eingesetzten Endenergie gehen bei Kaminöfen verloren / richtiges Heizen spart Geld und vermeidet CO2 / Baumarkt-Angebote sorgfältig prüfen

Berlin, 14. Dezember 2022. Weil die Heizkosten durch hohe Gas- und Strompreise steigen, gilt Heizen mit Holz als günstige Alternative. Doch Kaminöfen verschwenden viel Energie und belasten die Umwelt mit Feinstaub. Darauf weist die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online (www.co2online.de) hin.

Kaminöfen verbrauchen mehr Energie als nötig

Kaminöfen werden immer öfter als Zusatzheizungen eingesetzt, um das hauptsächliche Heizsystem zu ergänzen. Allerdings gehen mit dem Betrieb von Kaminöfen rund 40 Prozent der eingesetzten Endenergie verloren. Das geht aus einer Studie von co2online und der Forschungsinitiative Zukunft Bau des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung hervor. Gebäude mit einem Kaminofen haben demzufolge einen 16 Prozent höheren Gesamt-Energieverbrauch als solche ohne Kaminofen. „Zum Energiesparen eignen sich Kaminöfen daher definitiv nicht“, erklärt co2online-Geschäftsführerin Tanja Loitz.

Nachfrage und Holzpreise steigen, Qualität sinkt

Ein weiteres Problem: Holz wird immer teurer. Wegen der erhöhten Nachfrage nach Brennholz sind die Preise im Vergleich zum vergangenen Jahr um bis zu 90 Prozent gestiegen. Immer öfter wird auch feuchtes Holz genutzt, bei dessen Verbrennung mehr Staubemissionen entstehen. Kaminofenbesitzer sollten beim Kauf darauf achten, nur trockenes Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern zu verwenden. Die FSC-, Naturland- und PEFC-Siegel geben hier Orientierung.

Richtig heizen spart Geld und vermeidet CO2

Wer seinen Kaminofen richtig bedient, spart Energie und verringert die Belastung für Umwelt und Gesundheit. So empfehlen Schornsteinfeger das Anzünden von oben mit Anzündhölzchen. Auf Pappe oder Zeitungspapier sollte hingegen gänzlich verzichtet werden. Ebenso wichtig sind die richtige Luftzufuhr und das korrekte Nachlegen, um ein Überheizen der Räume zu vermeiden und nicht unnötig viel Holz zu verbrauchen. Zudem empfiehlt sich für einen sicheren und effizienten Betrieb, die Feuerstätte jährlich durch eine Fachkraft überprüfen zu lassen.

Kaminofen-Angebote sorgfältig prüfen

Baumärkte preisen regelmäßig Kaminöfen zu besonders günstigen Preisen an. Verbraucher sollten sich von diesen Angeboten jedoch nicht zu einem Spontankauf verleiten lassen. Wer sich für einen Kaminofen entscheidet, sollte ein möglichst umweltfreundliches Modell wählen und auf die passende Größe achten. Orientierung bieten das Siegel „Blauer Engel“ und die Zertifizierung DINplus. Zudem muss geklärt werden, ob im Haus oder der Wohnung eine Festbrennstoff-Feuerstätte betrieben werden darf. Auskunft dazu erteilen der Bezirksschornsteinfegermeister oder das Bauamt.

Hinweis für die Redaktionen:

Druckfähige Infografiken und Pressebilder können auf www.co2online.de/presse heruntergeladen und mit Quellenangabe („www.co2online.de“) honorarfrei zur redaktionellen Berichterstattung verwendet werden.

Über die Kampagne „Heizen mit Holz – Feuer und Flamme für saubere Luft“ und co2online:

Die Kampagne thematisiert gesundheitliche und ökologische Aspekte von Zusatzheizungen. Ein verbrauchernahes und interaktives Themenportal gibt Handlungsempfehlungen zum Heizen mit Holz und kommuniziert Praxisbeispiele zum emissionsarmen Einsatz von Kaminöfen.

Die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online (www.co2online.de) steht für Klimaschutz, der wirkt. Mehr als 40 Energie- und Kommunikationsexperten machen sich seit 2003 mit Kampagnen, Energierechnern und PraxisChecks stark dafür, den Strom- und Heizenergieverbrauch in privaten Haushalten auf ein Minimum zu senken. Die Handlungsimpulse, die diese Aktionen auslösen, tragen messbar zur CO2-Minderung bei. Im Fokus stehen Strom- und Heizenergie in Gebäuden, Modernisierung, Bau sowie Hilfe im Umgang mit Fördermitteln. Unterstützt wird co2online von der Europäischen Kommission, vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz sowie von Medien, Wissenschaft und Wirtschaft.

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