Heizungspumpe: Funktion und Arten

Heizungspumpen sorgen für den Kreislauf innerhalb eines Heizsystems. Alte Pumpen sind oft versteckte Stromfresser, da sie während der Heizsaison Tag wie Nacht laufen. Mit dem Austausch einer veralteten Heizungspumpe gegen eine Hocheffizienzpumpe lassen sich in einem durchschnittlichen Einfamilienhaus fast 200 Euro pro Jahr sparen. Wir beantworten die wichtigsten Fragen zu Funktion, Arten, Technik und Austausch.

PumpenCheck: Pumpentausch prüfen

Finden Sie heraus, ob die Heizungspumpe in Ihrem Heizungskeller ein Stromfresser ist und ob sich der Austausch gegen eine moderne Pumpe lohnt:

Die wichtigsten Fakten auf einen Blick

  • Heizungspumpen bewegen das Wasser innerhalb des Heizkreislaufs
  • gehören zu fast jeder Art von Heizung
  • ungeregelte Heizungspumpen rund um die Uhr im Einsatz
  • elektronisch geregelte Pumpen passen Leistung dem Bedarf an
  • aktuelle Hocheffizienzpumpen 80 Prozent sparsamer als alte geregelte Pumpen
  • Austausch der Heizungspumpe lohnt sich nach sechs bis zehn Jahren

Was ist eine Heizungspumpe?

Eine Heizungspumpe – auch Umwälzpumpe genannt – befördert das erwärmte Heizwasser vom Heizkessel zu den einzelnen Heizkörpern. Das kalte Wasser führt sie zum Heizkessel zurück, wo es erneut erwärmt wird. Eine Heizungspumpe ist daher das Herzstück einer Heizung.

Wie funktioniert eine Heizungspumpe?

Die wichtigste Funktion einer Heizungspumpe ist, den Kreislauf einer Heizung am Laufen zu halten. Sie drücken das heiße Wasser vom Kessel durch die Rohre in die Heizkörper, wo es Wärme an die Räume abgibt und von dort wieder zurückfließt. Eine Heizungspumpe läuft ständig, solange geheizt wird. Während jeder Heizperiode kommen so etwa 4.000 bis 5.000 Stunden zusammen. Über das gesamte Jahr betrachtet, ist der Stromverbrauch einer alten Heizungspumpe höher als der eines Kühlschranks oder eines Elektroherds. Was neue Heizungspumpen auszeichnet, zeigt dieses Video:

Achtung: Nicht zu verwechseln sind Heizungspumpen mit Zirkulationspumpen. Eine Heizungspumpe läuft im Heizkreislauf. Davon getrennt ist der Kreislauf für Trinkwarmwasser mit der Zirkulationspumpe – manchmal wird sie auch als Trinkwasser- oder Warmwasser- Umwälzpumpe bezeichnet.

Arten von Heizungspumpen

Heizungspumpen unterscheiden sich zunächst danach, wo sie verbaut sind:

  • Externe Heizungspumpen sind außerhalb des Heizkessels angebracht.
  • Interne oder integrierte Heizungspumpen sitzen im Gehäuse des Kessels. Wie sich die Bauart auswirkt, lesen Sie in unserem ausführlichen Artikel „Heizungspumpe austauschen“.

Für den Stromverbrauch ist entscheidend, welche elektrische Leistung in Watt (W) Heizungspumpen haben und wie genau sich die elektronische Regelung dem tatsächlichen Heizbedarf anpassen kann. Je niedriger die elektrische Leistung, desto weniger Strom benötigt die Pumpe. Je genauer die Regelung auf den Heizbedarf reagiert, desto seltener muss sie mit einer hohen oder sogar überhöhten Watt-Zahl laufen. Das spart Energie und Kosten.

Folgende Typen von Heizungspumpen lassen sich unterscheiden:

Einstufige ungeregelte Heizungspumpen

Die ältesten Modelle von Heizungspumpen lassen sich nicht verstellen und arbeiten immer mit derselben Leistung. Sie passen sich demnach nicht an den tatsächlichen Heizbedarf an. Selbst bei geschlossenen Thermostaten an den Heizkörpern laufen sie auf vollen Touren. Einstufige Heizungspumpen können laut Verbraucherzentrale eine Leistung von über 100 Watt haben.

Ist am Gehäuse in der Spalte „P1“ nur ein Wert angegeben, handelt es sich um eine einstufige ungeregelte Heizungspumpe.

Mehrstufige ungeregelte Heizungspumpen

Mehrstufige Heizungspumpen lassen sich manuell verstellen, laufen dann aber stets mit dem eingestellten Wert. Direkt an der Pumpe ist ein Schalter, um zwischen den verschiedenen Leistungsstufen zu wählen. Meist gibt es drei von etwa 30 bis 80 Watt. In der Betriebsanleitung gibt es dazu nähere Informationen.

Oft befinden sich mehrstufige ungeregelte Heizungspumpen noch in der Werkseinstellung. Dann laufen sie mit der höchsten Leistung und verbrauchen unnötig viel Strom.

Sind am Gehäuse in der Spalte „P1“ mehrere Werte untereinander aufgelistet, handelt es sich um eine mehrstufige ungeregelte Heizungspumpe.

Elektronisch geregelte Heizungspumpen

Elektronisch geregelte Heizungspumpen passen ihre Leistung automatisch der Thermostateinstellung an den Heizkörpern und der Außentemperatur an. Diese Pumpe ist der Vorgänger der Hocheffizienzpumpe und wurde vor allem zwischen 1998 und 2007 installiert. Der typische Leistungsbereich von elektronisch geregelten Heizungspumpen liegt zwischen 25 und 60 Watt.

Bei elektronisch geregelten Heizungspumpen zeigt in der Spalte „P1“ am Gehäuse ein Bindestrich den Leistungsbereich für die Watt-Zahl an.

Hocheffizienzpumpen

Hocheffiziente Heizungspumpen passen ihre Drehzahl automatisch an den tatsächlichen Heizbedarf an und lassen sich stufenlos regeln. Sie haben daher den niedrigsten Stromverbrauch von allen Heizungspumpen. Die besten Modelle unter den Hocheffizienzpumpen weisen laut Stiftung Warentest aktuell nur noch einen Leistungsbereich von 3 bis 18 Watt auf. Da sie lediglich mit der benötigten Leistung laufen, ist ihre Lebensdauer potenziell länger als bei älteren Modellen.

Hocheffizienzpumpen kamen 2007 mit dem inzwischen nur noch selten zu findenden Label „ErP ready“ auf den Markt und wurden seitdem ständig weiter entwickelt. Optimierte Permanentmagnet-Motoren reduzieren selbst kleinste Verluste etwa durch Strömungswiderstände. Neue Modelle haben darüber hinaus digitale Zusatzfunktionen: Eine Wärmemengenerfassung spürt beispielsweise unnötige Wärmeverluste in der Heizungsanlage auf. Weitere Informationen zu Hocheffizienzpumpen finden Sie in unserem Artikel „Heizungspumpe austauschen“ .

Eine alte Heizungspumpe ist ein Stromfresser im Haushalt. Über 100 Euro Stromkosten spart jährlich, wer sich für eine moderne Pumpe entscheidet.

Geld sparen mit einer Hocheffizienzpumpe

Eine aktuelle Hocheffizienzpumpe spart gegenüber einer geregelten Heizungspumpe aus dem Jahr 2007 etwa 80 Prozent Stromkosten. Bei älteren Pumpen ist eine noch größere Einsparung möglich. Denn sie können bis zu 600 kWh pro Jahr verschlingen. Der Austausch einer externen Heizungspumpe durch ein hocheffizientes Modell lohnt sich daher fast immer.

Anschaffung und Einbau einer Hocheffizienzpumpe für ein Einfamilienhaus kosten im Schnitt 300 bis 400 Euro. Nach Angaben der Verbraucherzentrale und der Stiftung Warentest rechnet sich der Austausch einer Umwälzpumpe nach zwei bis sieben Jahren. Wie schnell sich eine Hocheffizienzpumpe in Ihrer Immobilie rentiert, können Sie ganz einfach mit dem PumpenCheck von co2online ermitteln.

Heizungspumpe: Kosten für Strom pro Jahr im Vergleich (4.000 Heizstunden pro Jahr)

Hocheffizienzpumpe (2019)36 kWh14 Euro
Hocheffizienzpumpe (2007) 70 kWh28 Euro
geregelte Heizungspumpe (2007)174 kWh70 Euro
Standardpumpe* (1990er-Jahre)221 kWh84 Euro

* ungeregelte Heizungspumpe mit 55 Watt / Strompreis: 40 Cent je kWh / Quellen: Stiftung Warentest, Bundesnetzagentur, eigene Berechnungen

Verbauten Heizungspumpentyp herausfinden

Eine externe Heizungspumpe ist am runden Bauteil und dem Stromanschluss zu erkennen. Sie ist in der Vorlaufleitung verbaut, die das aufgeheizte Wasser vom Heizkessel zu den Heizkörpern transportiert. Ist die Pumpe in Betrieb, sind leises Rauschen und leichte Vibrationen zu vernehmen.

Der Gerätetyp lässt sich leicht am Gehäuse ablesen. In der Spalte „P1“ findet sich die Angabe zur elektrischen Leistung in der Einheit Watt (W):

  • Bei einstufigen ungeregelten Heizungspumpen steht ein einzelner Wert wie „80“.
  • Bei mehrstufigen ungeregelten Heizungspumpen sind dagegen mehrere Leistungswerte untereinander aufgelistet, meist sind es drei Stück.
  • Bei elektronisch geregelten Heizungspumpen, die etwa bis ins Jahr 2007 verbaut wurden, zeigt ein Bindestrich den Leistungsbereich für die Watt-Zahl an, beispielsweise „25-60“.
  • Bei Hocheffizienzpumpen zeigt ein oft digitales Display die Watt-Leistung zwischen 3 und 18 an.

Stromsparen mit einer alten Heizungspumpe

Finanziell am günstigsten ist fast immer der Austausch der Heizungspumpe oder eine komplette Heizungsmodernisierung. Wenn bis zu den Handwerkerarbeiten aber noch einige Monate vergehen, lässt sich bei alten Heizungspumpen auch mit einfachen Sofortmaßnahmen Energie sparen:

  • Wer noch eine ungeregelte Heizungspumpe hat, sollte seine Heizung zum Ende der kalten Jahreszeit unbedingt auf Sommerbetrieb stellen. Sonst würde die Heizungspumpe auch im Sommer Tag und Nacht weiterlaufen. Der Stromverbrauch wäre dann noch höher, als er es bei alten, ungeregelten Pumpen ohnehin schon ist.
  • Eigentümer*innen können mehrstufige ungeregelte Heizungspumpen selbst auf die Leistungsstufe einstellen, bei der noch alle Heizkörper warm werden. So lassen sich oft bereits 50 Prozent Stromkosten sparen. Die niedrigste Stufe sollte ausreichen, denn die meisten alten Heizungspumpen sind überdimensioniert. Pro Heizkörper sollte eine Leistung von 0,5 bis 1 Watt genügen. Direkt an der Pumpe ist ein Schalter, um zwischen den verschiedenen Leistungsstufen zu wählen.
  • Die Heizkörper werden nicht warm, trotz eigentlich ausreichender Leistung der Heizungspumpe? Das ist ein Zeichen dafür, dass neben dem Pumpentausch auch ein hydraulischer Abgleich zu empfehlen ist.

Autor: Manuel Berkel

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