Die 10 häufigsten Probleme bei Heizungspumpen – und ihre Lösungen

Sie wollen Ihre Heizungspumpe richtig einstellen? Die Umwälzpumpe ist womöglich defekt oder macht laute Geräusche? Wir erklären, wie Sie die häufigsten Probleme bei Heizungspumpen selber lösen oder wann Fachpersonal ran muss – einfach und verständlich.

PumpenCheck: Pumpentausch prüfen

Finden Sie heraus, ob die Heizungspumpe in Ihrem Heizungskeller ein Stromfresser ist und ob sich der Austausch gegen eine moderne Pumpe lohnt:

Die wichtigsten Fakten auf einen Blick

  • Heizungspumpe im Sommer ausschalten bei neuen Modellen nicht nötig
  • moderne Hocheffizienzpumpen einstellen und Förderhöhe wählen übernimmt Installateur*in
  • laute Geräusche Hinweis auf baldigen Ausfall
  • bei defekter Heizungspumpe manchmal Reinigung hilfreich
  • moderne Heizungspumpen entlüften selbst
  • Heizungspumpe umgangssprachlich oft Umwälzpumpe genannt

Kurzübersicht: Probleme und Lösungen bei Heizungspumpen

ProblemLösung
Heizungspumpe ausschaltennur bei ungeregelten Pumpen im Sommer
Einstellen der FörderhöheInstallateur*in überlassen
Heizungspumpe defekt Prüfung/Reinigung/Reparatur/Austausch durch Fachkraft
Heizungspumpe läuft, aber fördert nicht Ventile an Heizkörpern prüfen

1. Die Umwälzpumpe lässt sich nicht ausschalten

Die Heizungspumpe – auch Umwälzpumpe genannt – abstellen sollte man lediglich bei alten, ungeregelten Pumpen. Dazu wird die Heizung am Ende der Heizperiode von Hand auf Sommerbetrieb gestellt. Ansonsten würde sie in den Sommermonaten Tag und Nacht nutzlos weiterlaufen. Der Stromverbrauch wäre dann noch höher, als er es bei ungeregelten Pumpen ohnehin schon ist. Elektronisch geregelte Umwälzpumpen und Hocheffizienzpumpen dagegen schalten sich automatisch ab, wenn aufgrund der milden Außentemperatur keine Heizenergie benötigt wird. 

2. Heizungspumpe richtig einstellen – nur wie?

Was Sie an der Umwälzpumpe einstellen können oder sollten, unterscheidet sich je nach Art der Heizungspumpe:

1.) ungeregelte Heizungspumpen

Zum Ende der Heizperiode sollte die Heizung unbedingt auf Sommerbetrieb gestellt werden, damit die Pumpe nicht unnötig viel Strom verbraucht. Weitere Möglichkeiten diesen Gerätetyp einzustellen gibt es nicht. Ungeregelte Heizungspumpen passen sich nicht an den tatsächlichen Heizbedarf an, sondern laufen stets mit der gleichen Leistung. Daher sind sie echte Stromfresser.

Der Austausch gegen eine moderne Hocheffizienzpumpe amortisiert sich nach wenigen Jahren und wird vom BAFA mit einem Zuschuss in Höhe von 20 Prozent gefördert .

2.) mehrstufige ungeregelte Heizungspumpen

Für das manuelle Einstellen gibt es an der Heizungspumpe einen Schalter, um zwischen den verschiedenen Stufen zu wählen. Die Betriebsanleitung gibt dazu weitere Informationen. Gerade alte Heizungspumpen sind oft überdimensioniert. Daher reicht die niedrigste Leistungsstufe der Heizungspumpe oft aus, denn pro Heizkörper genügt meist eine Leistung von 0,5 bis 1 Watt. So lassen sich oft bereits die Hälfte der Stromkosten sparen.

3.) Elektronisch geregelte Heizungspumpen

Elektronisch geregelte Heizungspumpen passen ihre Leistung automatisch der Thermostateinstellung an den Heizkörpern und der Außentemperatur an. Sie sind der Vorgänger der Hocheffizienzpumpen und müssen in der Regel nicht manuell eingestellt werden, nachdem sie vom Fachpersonal eingerichtet wurden. Die Heizkörper werden nicht warm – trotz eigentlich ausreichender Leistung der Heizungspumpe? Das ist ein Zeichen dafür, dass neben dem Pumpentausch auch ein hydraulischer Abgleich zu empfehlen ist.

4.) Hocheffizienzpumpen

Aktuelle Hocheffizienzpumpen müssen Sie in der Regel nicht mehr einstellen. Die Pumpen passen ihre Leistung automatisch dem tatsächlichen Heizbedarf an. Beim Einbau wählt der/die Monteur*in nur noch zwischen einigen wenigen Regelungsarten:

  • Differenzdruck variabel („Delta p v“) wird meist für die üblichen Radiatoren-Heizkörper gewählt und
  • Differenzdruck konstant („Delta p c“) für Fußbodenheizungen.

Lassen Sie sich bei dieser Anfangseinstellung von Ihrem Fachbetrieb beraten, da es auf das individuelle Heizungssystem ankommt.

Eine moderne Hocheffizienzpumpe spart gegenüber einer geregelten Heizungspumpe (Baujahr 2007) etwa 80 Prozent Stromkosten. Der Austausch ist in wenigen Stunden von einem Fachbetrieb erledigt und das BAFA zahlt einen Zuschuss von 20 Prozent, so dass sich der Tausch bereits nach wenigen Jahren amortisiert.

3. Welche Förderhöhe der Heizungspumpe einstellen?

Die Förderhöhe ist ein Maß für den Druck, mit dem die Heizungspumpe das Heizungswasser durch die Leitungen presst. Sie ergibt sich aus dem zu überwindenden Höhenunterschied, dem statischen und dynamischen Druck sowie den Verlusten der Heizungsanlage. Die Förderhöhe zu berechnen ist entsprechend komplex.

Das Einstellen der Förderhöhe ist daher Aufgabe des Fachpersonals. Es misst dazu das Rohrnetz aus oder überschlägt den Rohrnetzwiderstand des Heizsystems. So kann die korrekte Förderhöhe errechnet werden.

Einige Hocheffizienzpumpen ermöglichen nachträglich ein manuelles Einstellen der Förderhöhe, falls nach der Inbetriebnahme nicht alle Heizkörper ausreichend warm werden. In solchen Fällen wäre es allerdings besser, die Förderhöhe neu zu berechnen oder einen kompletten hydraulischen Abgleich des Heizungssystems durchführen zu lassen. 

4. Ist die Pumpe korrekt installiert oder nicht?

Wenn die Heizungspumpe nicht korrekt installiert ist, können zum Beispiel die Heizkörper unten statt oben warm werden. Die Fachkraft hat dann beim Einbau der Heizungspumpe wahrscheinlich die falsche Fließrichtung gewählt. Für die Wärmeabgabe ist das schlecht, weil das warme Wasser gleich wieder aus dem Heizkörper abfließt. Verständigen Sie in diesem Fall einen Handwerksbetrieb.

5. Heizungspumpe defekt: Was sind Symptome und Kosten?

Wenn die Heizkörper nicht warm werden und die Heizungspumpe kein Geräusch mehr macht, kann sie defekt sein. Ebenso wenn die Heizungspumpe zu laut ist oder ungewöhnliche, störende Geräusche macht. Das weist auf einen baldigen Ausfall der Heizungspumpe hin. Weitere Symptome können Laien schwer ausmachen.

Defekte Heizungspumpen können Fachhandwerker*innen mitunter noch säubern und reparieren. Ist jedoch der Motor kaputt, ist ein Austausch der Heizungspumpe nötig. Gerade bei alten Heizungspumpen lohnt sich meist keine Reparatur. Wichtig: Die Leistung und Förderhöhe der neuen Heizungspumpe muss die Fachkraft auf die bestehende Anlage abstimmen und entsprechend einstellen.

Die Kosten für eine neue, hocheffiziente Heizungspumpe liegen samt Einbau bei etwa 300 bis 400 Euro. Durch den geringeren Stromverbrauch rechnet sich der Austausch oft schon nach wenigen Jahren. Selbst wenn kein Defekt vorliegt, lohnt sich der Austausch von alten, ungeregelten Heizungspumpen: Das BAFA fördert den Tausch mit einem Zuschuss in Höhe von 20 Prozent. Der Austausch ist für Fachpersonal einfach und in ein bis zwei Stunden erledigt.

6. Wie lässt sich eine Umwälzpumpe entlüften?

Alte Pumpen haben zum Entlüften eine Schraube. Vorsichtig aufgedreht entweicht die Luft. Allerdings besteht die Gefahr sich mit herausspritzendem heißen Wasser zu verbrühen. Überlassen Sie das manuelle Entlüften daher unbedingt einer Fachkraft.

Moderne Hocheffizienzpumpen lassen sich gefahrlos mit der jeweiligen Menüeinstellung entlüften. Welche Schritte dafür nötig sind, erklärt die Betriebsanleitung. Aktuelle Modelle entlüften ohne weiteres Zutun automatisch.

In jeder Heizungsanlage sammelt sich im laufenden Betrieb Luft an, auch in der Heizungspumpe. Sie nimmt dadurch schlimmstenfalls Schaden. Ein deutlich hörbares lautes Rauschen oder Gluckern ist ein sicherer Hinweis, dass Luft enthalten ist. Leise Strömungsgeräusche und leichte Vibrationen sind allerdings normal.

Wichtig ist ein fachkundiges erstes Entlüften des Heizungssystems bei der Inbetriebnahme einer Heizungspumpe. Fast alle Modelle für Einfamilienhäuser sind sogenannte Nassläuferpumpen, die bei der ersten Inbetriebnahme nicht trockenlaufen dürfen – sie würden sonst nach kurzer Zeit kaputt gehen. Vor dem Einbau muss deshalb sicher sein, dass das System mit dem passenden Heizungswasser befüllt ist und komplett entlüftet wird.

Wenn dagegen einzelne Heizkörper glucksen oder nicht richtig warm werden, genügt oft schon das Entlüften der Heizkörper.

7. Was ist, wenn die Heizungspumpe Geräusche macht oder rattert?

Einige Geräusche der Heizung sind ganz normal. Vor allem alte Heizungspumpen können zum Beispiel ein durchgehendes, leises Brummen verursachen. Leichte Vibrationen und leise Strömungsgeräusche sind bei allen Heizungspumpen durchaus üblich.

Sind die Geräusche laut und störend, deutet das auf ein Problem oder gar einen Defekt hin – und Sie müssen aktiv werden. Ziehen Sie einen Fachbetrieb zu rate, welche Maßnahmen sinnvoll sind: Reparatur oder Tausch der Heizungspumpe und/oder ein hydraulischer Abgleich.

Geräuschmögliche Ursachen
Heizungspumpe brummt laut/rattert/macht schlagende GeräuscheSchaden am Lager
Heizung gluckert
Heizung pfeift/zischtHeizungspumpe zu hoch eingestellt

8. Heizungspumpe läuft, aber fördert nicht

Wenn die Heizungspumpe läuft, aber nicht fördert, äußert sich das in der Regel an kalten Heizkörpern. Sie surrt dann zwar noch, die Wohnung wird aber trotzdem nicht warm. Eine mögliche Ursache sind verklebte Ventile. Sie können dann an den Heizkörpern den Thermostatkopf abdrehen und einige Male vorsichtig Druck auf den dahinter liegenden Stift ausüben – ähnlich wie bei einem Kugelschreiber. Wenn sich der Stift wieder aus seiner Fassung heraus bewegt, kann das schon ausreichen, damit der Heizkörper wieder warm wird.

9. Probleme bei nicht korrekt aufbereitetem Heizwasser

Hocheffizienzpumpen reagieren empfindlich auf Schmutz oder Korrosionsprodukte im Heizungswasser. Setzen sich Feststoffe in den engen Zwischenräumen fest, kann der Motor durchbrennen. Bei alten Heizungssystemen wird Ihnen Ihr Fachbetrieb deshalb mitunter empfehlen, die Anlage zu spülen und mit aufbereitetem Wasser wieder zu befüllen. Ratsam kann auch der Einbau eines Schlammabscheiders oder Magnetabscheiders sein, um die Heizungspumpe dauerhaft vor Korrosionsprodukten zu schützen.

Ein Aufbereiten des Heizungswassers kann auch für verschiedene Typen von Heizkesseln oder bei bestimmten Materialien wichtig sein. Möglich ist, das Wasser zu entsalzen, zu enthärten oder den pH-Wert einzustellen.

10. Welche Folgen hat es, wenn das Pumpengehäuse nicht gedämmt ist?

Neuere Heizungspumpen haben an den Seiten Wärmedämmschalen aus Styropor. Von Hand nachrüsten lässt sich eine Dämmung kaum, weil die Geräte unterschiedliche Formen haben. Ist das Pumpengehäuse nicht gedämmt, geht Wärme ungenutzt verloren. Allerdings ist der Verlust hier gering: Er entspricht etwa derselben Wärmemenge, die durch einen Meter ungedämmtes Heizungsrohr verloren geht.

Autor: Manuel Berkel

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