Nachhaltige Weihnachten: Tipps für eine klimafreundliche Adventszeit

Weihnachtsbeleuchtung, Geschenke, Christbaum, Dekoration, Essen – rund um das größte Fest des Jahres geht es meist wenig sparsam zu. Dabei sollten wir gerade jetzt sorgsam mit Ressourcen umgehen. Zum Glück gibt es jede Menge Möglichkeiten, um Energie und Kosten zu vermeiden, ohne auf Besinnlichkeit verzichten zu müssen. So machen Sie auch dem Klima ein Geschenk.

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1. Heizung runterdrehen für angenehmes Raumklima

Ob in der Küche beim Plätzchenbacken oder mit der Familie im kerzenbeleuchteten Wohnzimmer – die Stimmung ist gut, aber das Raumklima schlecht. Überhitzte Wohnräume sorgen nicht nur für unnötig hohe Heizkosten. Auch für unsere körpereigenen Abwehrkräfte sind sie nicht gut. Dabei bemerken wir kaum, ob es 21 oder 22 Grad warm ist. Achten Sie also darauf, Ihre Wohnräume nicht zu überheizen – besonders wenn Sie backen oder viele Kerzen anzünden.

2. Anders schenken & kreativ verpacken

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Mal ehrlich, wie viele Geschenke verstauben bei Ihnen im Regal oder sind irgendwo in einer Schublade verkramt? Und wie viele Geschenke dieser Art haben Sie vielleicht schon selbst verschenkt? Wenn Sie mal nicht den genauen Wunschzettel Ihres Gegenübers kennen, setzen Sie im Zweifel auf ein etwas anderes Geschenk, das im besten Fall nachhaltig ist: zum Beispiel ein gemeinsames Erlebnis oder etwas Selbstgemachtes.

Auch bei der Verpackung können Sie kreativ werden und recyclen: mit Zeitungspapier, Zeitschriften, alten Kalendern oder Kraftpapier, denen Sie eine persönliche Note verleihen können.

3. Lichterketten mit LED und Zeitplan

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623 Millionen kWh Strom verbraucht die Weihnachtsbeleuchtung etwa jährlich in Deutschland.

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Allein in Deutschland leuchten an Weihnachten fast 19 Milliarden Lämpchen an Bäumen, Kränzen und Fenstern. Knapp 20 Prozent davon sind noch immer herkömmliche Glüh­lämpchen. Auch bei Ihnen? Dann sollten Sie jetzt auf LED-Lichter­ketten um­stellen. Denn die ver­brauchen nicht nur deutlich weniger Strom, sondern sorgen so auch für wesent­lich weniger CO2. Pro Kette können Sie über die Feier­tage bis zu 10 Euro sparen. Noch mehr lässt sich sparen, wenn die Lichter­ketten nicht rund um die Uhr leuchten. Einen Zeit­plan für die Dämmerung und Nacht können Sie mit Zeit­schalt­uhren oder smarten Steck­dosen ein­richten. Und falls Sie eine der inzwischen sehr häufig verkauften Lichter ohne Netzstecker nutzen möchten: Verwenden Sie Akkus dafür, keine Batterien - das ist deutlich umweltfreundlicher.

4. Kerzen aus nachhaltigen Rohstoffen

Kerzen werden meist aus Paraffin her­gestellt, das aus Mineral­öl gewonnen wird. Aber es gibt auch Kerzen aus nach­wachsenden Roh­stoffen. Nicht alle gelten als nach­haltig: zum Beispiel Palmöl, Soja und Raps aus Übersee. Weitere Alter­nativen sind Stearin (aus pflanz­lichen oder tierischen Fetten) und Bienen­wachs. Empfehlens­wert sind Kerzen aus pflanz­lichen und nach­haltigen Roh­stoffen, also wie beim Essen: am besten vegan, bio und regional. Bei Tee­lichtern sollten Sie auf Schalen aus Aluminium ver­zichten und statt­dessen wieder­verwend­bare aus Glas oder Edel­stahl nutzen. Haben Sie zu Hause einige Wachsreste, können Sie daraus auch neue Kerzen ziehen.

5. Klimaverträglichen Weihnachtsbaum wählen

Banderole am Weihnachtsbaum im Baumwollnetz: Bio und biotanne(c) Jens Hakenes

Apropos Raumklima – auch Weihnachtsbäume können einen schlechten Einfluss darauf haben, wenn sie zum Beispiel mit Pestiziden belastet sind. Bei über der Hälfte trifft das laut BUND zu. Die meisten Weihnachtsbäume stammen von großen Plantagen, auf denen Pestizide eingesetzt werden. Nachhaltige Angebote sind bei den fast 25 Millionen verkauften Weihnachtsbäumen in Deutschland immer noch die Ausnahme.

Empfehlenswert sind deswegen Bio-Weihnachts­bäume – am besten aus der Region und zu Fuß, per Fahrrad, Bus oder Bahn nach Hause transportiert. Oder Sie probieren mal etwas Neues und setzen auf eine andere Alternative zum klassischen Weihnachtsbaum.

Weitere Infos und Tipps dazu finden Sie in unserem Artikel zu nachhaltigen Weihnachtsbäumen.

6. Natürlich dekorieren

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Fürs Dekorieren gibt es eben­falls viele nachhaltige Optionen – die obendrein auch noch viel Geld sparen.

  • So können Sie zum Beispiel auf Plastik und Lametta ver­zichten.
  • Für den Weihnachts­baum eignen sich etwa Plätzchen, ge­trocknete Scheiben von Orangen, Zitronen oder Äpfeln, Sterne oder Ketten aus Holz, Stroh, Pappe oder Papier und Glas­kugeln.
  • Für die Deko auf Tisch oder Fenster­bank können Sie auch Hage­butten, Tannen­zapfen, Nüsse oder Zweige ver­wenden, die Sie selbst im Park sammeln können (oder vielleicht die Kinder oder Enkel?).

7. CO2-arm statt kalorienarm backen und kochen

Festtagsmenü mit einem klimaschonendem Nussbraten, Petersilien-Kartoffeln und Rotkohl mit Rosinen und Himbeeressig.(c) KOSMOS Verlag

Plätzchen, Weihnachtsbraten und Adventsnaschereien gehören einfach dazu! Dabei gibt es jede Menge Möglichkeiten, um beim Kochen und Backen für weniger CO2 zu sorgen.

  • Bei Plätzchen zum Beispiel einfach die Butter durch Margarine ersetzen.
  • Setzen Sie möglichst auf vegane Rezepte, wie einen weihnachtlichen Nussbraten oder eine saisonale Kürbiscremesuppe.
  • Die nötige Hitze im Backofen gibt es meist dank Strom oder Gas. Auch hier können Sie ansetzen, indem Sie zu Ökostrom oder Biogas wechseln.

8. Smart einkaufen: weniger ist mehr

Etwa ein Drittel der welt­weit produzierten Lebens­mittel werden weg­geworfen. Besonders an Weih­nachten wird oft zu viel ein­ge­kauft. Ver­suchen Sie deshalb vor allem, keine Lebens­mittel zu ver­schwenden. Setzen Sie lieber auf ökologische Qualität statt auf Quantität:

  • am besten vegan oder vegetarisch
  • möglichst biologisch, saisonal und regional (zum Beispiel Brat­apfel statt Erd­beeren)
  • besser Wild­fleisch, Geflügel oder Schwein statt Rind
  • besser von einer guten Metzgerei oder einem Bio-Bauernhof als vom Discounter
  • Wild­fisch mit MSC-Siegel statt Fisch aus Aqua­kultur

9. Etwas zurückgeben und den Handabdruck vergrößern

Gerade in der Weihnachtszeit möchten viele Menschen etwas zurückgeben oder anderen etwas Gutes tun. Spenden, ehrenamtliche Arbeit oder Nachbarschaftshilfe – das alles ist Teil des Handabdrucks, ein Konzept, das gesellschaftliches Engagement einzelner Personen symbolisiert. Konkret geht es beim ökologischen Handabdruck um das Engagement für den Klimaschutz und darum, durch eigene Handlungen CO2-Einsparungen bei anderen zu bewirken.

An Weihnachten etwas Gutes fürs Klima tun

Sie möchten in der Weihnachtszeit etwas fürs Klima tun? Spenden Sie für co2online, eine andere Klimaschutz-Organisation oder schauen Sie sich an, wie Sie Ihren Handabdruck noch vergrößern können. Wir freuen uns, wenn Sie die Weihnachtszeit nutzen, um von zu Hause aus aktiven Klimaschutz zu machen!

Die 5 größten Klimasünden zu Weihnachten: Darauf sollten Sie auf jeden Fall verzichten

Weihnachten kann stressig sein – klimafreundliche Entscheidungen kommen da manchmal zu kurz. Denn oft bedeuten sie mehr Aufwand, als zu den gewohnten Routinen zurückzugreifen, auch wenn diese im Sinne der Nachhaltigkeit schlechter sind.

Wenn Sie diese 5 Klimasünden vermeiden, machen Sie Ihr Weihnachtsfest trotzdem etwas nachhaltiger:

  1. Kurzstrecken zur Familie mit dem Flugzeug fliegen
  2. Ein Weihnachtsmenü mit vielen tierischen Produkten
  3. Voll aufgedrehte Heizungen bei vielen Menschen und vielleicht noch laufendem Ofen etc.
  4. Durchgängige Weihnachtsbeleuchtung ohne Ökostrom
  5. Zu viele unnötige oder ungewollte Geschenke

Wie das geht? Diese 5 Tipps gehören zu den sogenannten Big Points: Das sind Aktionen, mit denen Sie besonders viel CO2 vermeiden können. Erfahren Sie mehr zum Thema Big Points und wie Sie mit ihnen Ihren CO2-Fußabdruck effektiv reduzieren können!

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Autor*innen

Jens Hakenes

Ansprechpartner für Stromkosten und Heizkosten

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Anne Weißbach

Ansprechpartnerin für Warmwasser und Handabdruck

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